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Langenscheidt Nachbar-Deutsch u Deutsch-Nachbar

Langenscheidt Nachbar-Deutsch u Deutsch-Nachbar

Titel: Langenscheidt Nachbar-Deutsch u Deutsch-Nachbar
Autoren: Franz Obst , Rolf Deilbach
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zwei minderjährige Problemkinder und sonst nix als Stress und Ärger!
    Was die Nachbarschaft in zwei Gruppen teilt: Unterstützer und Gegner. Unterstützer – nützliche Nachbarn – lassen sich einspannen und sind tolerant bis zum Gehtnichtmehr: „Ist doch toll, dass Ihr Jüngster mit dem Schraubenzieher wieder so ein schönes großes Bild auf unsere frisch lackierte Autotür gemalt hat. Sein künstlerisches Talent sollten Sie fördern!“
    Die Gegner – überflüssige Nachbarn – sind da etwas schlichter in ihren nachbarschaftlichen Kommentaren: „Wenn Ihre unbeaufsichtigte kleine Pinkelkröte noch einmal unser Cabriodach aufschlitzt, dann schicken wir Ihnen mit der Rechnung gleich das Jugendamt auf den Hals!“ Ja, so unterschiedlich kann Nachbarschaft sein.
 
Tipp: Lloyd’s in London versichert fast alles – egal, ob es sich dabei um Madonnas Busen, Fußballerbeine oder Industrieanlagen handelt. Sollte Ihnen also das Risikopotenzial der unbeaufsichtigten Nachbarkids extrem hoch erscheinen, versichern Sie sich doch dort gegen mögliche Elementarschäden. Vielleicht übernimmt einer der mit seinem Privatvermögen haftenden „Names“ oder eines der „Syndikate“ so ein Risiko. Einfach mal anfragen: bei www.lloyds.com oder telefonisch in der deutschen Niederlassung in Frankfurt. Möglicherweise gibt es auch einen generellen Risikoausschluss.
    Alleinerziehende Mütter mit Plan genießen dagegen ihr entspanntes Alleinsein samt Kids. Sie müssen ja keinen männlichen Rohrkrepierer mehr beaufsichtigen, erziehen und durchfüttern. Für sie läuft alles prächtig! Inklusive Zeit für nette Nachbarschaftskontakte bei gemeinsamen Hobbys wie dem Aufbau und der Pflege eines nützlichen Kräutergartens. Oder gemeinsamen Rad- oder Geocachingtouren mit Kind und Kegel. So oder so, in der Nähe von alleinerziehenden Müttern ist jedenfalls immer was los …
Nachbar zur Mutter

Deutsch
„Wann sind denn eigentlich wieder Schulferien?“

Wir wollen vorher ein paar Termine bei Glasern und Autolackierern blocken.

„Ihr Großer wird dieses Jahr eingeschult?“

Das Leben kann so schön sein!

„Meinen Sie nicht, das Jugendamt könnte Sie etwas entlasten?“

Wir sind jetzt raus, such dir andere nützliche Idioten!
    Kontrollsenioren mit Ewigkeitsrechten
    Lebenslanges Wohnen an Ort und Stelle. Gekauft oder mietrechtlich gut gesichert. Auf jeden Fall immer voll verteidigt.
Nachbar-Schnellcheck: Kontrollsenioren
Handwerklicher Gebrauchsnutzen
Intellektueller Gebrauchsnutzen
Spaßfaktor
Stress- und Störfaktor
Ökofaktor
Nachbarschaftlicher Gesamtnutzen
    „Wir wohnen schon seit der Währungsreform hier!“ Ist das nun eine Kampfansage oder eher ein baldiges Sterbeversprechen? Natürlich eine Kampfansage! Aber gemach, gemach ... zunächst kommen sie ganz harmlos und freundlich auf dich zu – mit ein paar Fragen. Mit denen finden sie auf die Schnelle heraus, wie sie dich packen können: „Haben Sie früher auch schon mit älteren Menschen zusammengewohnt?“ Und: „Sie sind doch sicher handwerklich geschickt?“ Danach: „Ist Ihre Frau auch berufstätig?“ Wer bis dahin dreimal Ja gesagt hat, ist ihre Beute: neue, nützliche Leibeigene mit festem Einkommen. Drei Verneinungen bedeuten hingegen: Blitzkrieg gegen die nichtsnutzigen Mittellosen von nebenan!
    Nachbarn, die bei ihnen alles richtig machen wollen – sind ja schließlich alte Leute –, machen viel falsch. (Josef Stalin und Idi Amin Dada wurden beide 75 Jahre alt, Pol Pot immerhin geschätzte 70. Am Ende auch ziemlich alte Leute …) Also Vorsicht! Nur weil sie ihre vier Lieblingsrollatoren im Hauseingang parken, bedeutet das noch lange nicht, dass Nachbarn genauso ihre Kinderwagen – nur mal kurz – im Flur stehen lassen dürfen. Das ist aus brandschutzrechtlichen Gründen nämlich verboten und die Hausordnung untersagt das ja sowieso!
    Und während sie die drei Quadratmeter Zierrasen vor dem Haus mit der Nagelschere malträtieren, sind die übrigen Nachbarn für die fünf Hektar Gemeinschaftsanlage – inklusive Fichtenwald und Hundespielwiese – zuständig. O-Ton: „Das haben wir im Jahr 1954 so festgelegt! Daran hat sich seitdem nichts geändert.“ Obwohl ihr inkontinenter Dackel permanent alle Fußmatten der Nachbarn vollpullert, regen sie sich über jedes Zwergkaninchen auf, das bei Nachbarn still, harmlos und schmutzfrei mit einzieht. „Außer unserem eigenen Hund sind hier in der Gegend seit 1973 keine Haustiere mehr erlaubt. Das weiß auch das
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