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Landy, Derek - Tanith Low - Die ruchlosen Sieben

Landy, Derek - Tanith Low - Die ruchlosen Sieben

Titel: Landy, Derek - Tanith Low - Die ruchlosen Sieben
Autoren: Derek Landy
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und trotzdem hat er ihm den Rücken zugewandt. Hrishi hat für seine Dummheit bezahlt.“
    „Überlege dir gut, wie du über ihn sprichst“, warnte Isara. Als sie Dusk jetzt anschaute, waren Feuer und Eis in ihrem Blick. „Es ist deine Schuld, dass er tot ist. Du hättest den Jungen umbringen müssen, als du ihn entdeckt hast.“
    „Das Gesetz …“
    „Kein Mensch hätte es erfahren. Der Junge stellte eine Gefahr für uns alle dar. Er hat sämtliche Frauen, in die er sich verliebt hat, belästigt, gefoltert und ermordet. Du hättest ihn sofort umbringen sollen, als du gemerkt hast, was er war. Hrishis Blut klebt an deinen Händen.“
    „Möglich.“
    „Macht dir das überhaupt nichts aus?“
    Dusk sah keinen Sinn darin, Isaras Zorn noch weiter anzustacheln, deshalb schwieg er. Kurz darauf drehte sie sich um und ging davon.
    Er betrachtete noch eine Weile die Dinosaurierknochen, dann verließ auch er das Museum. Die Sonne wärmte seine Haut, als er nach Hause ging. Tanith Low saß in seinem Wohnzimmer auf dem Käfig, und Billy-Ray Sanguin stand daneben.
    „Hübsche Wohnung“, stellte Tanith fest. „Ich muss zugeben, dass ich nicht den typischen Vorstadtbewohner in dir gesehen habe. In meiner Vorstellung warst du irgendwo in einer hübschen Krypta zu Hause, umgeben von Kerzen und Bildern. Der Käfig gibt dem Ganzen eine hübsche Note. Er hält den Raum zusammen.“
    Er hatte natürlich gehört, was geschehen war. Er hatte gehört, dass ein Restant sich in Taniths Gehirn und Körper häuslich eingerichtet hatte. Deshalb mochte er sie aber immer noch nicht.
    „Wir sind hier, weil wir dir einen Vorschlag unterbreiten wollen“, meldete sich Sanguin.
    „Ich bin nicht interessiert.“
    „Wir stellen eine Mannschaft zusammen“, fuhr Tanith fort.
    „Das hat noch nie funktioniert.“
    „Wir brauchen deine Hilfe.“
    „Ihr könnt auch ohne mich Leute umbringen.“
    „Hier geht es nicht darum, jemanden umzubringen“, widersprach Tanith. „Ganz im Gegenteil. Wir wollen jemanden retten. Wir wollen Darquise retten. Es hat sich eine Gruppe aus Elementezauberern und solchen mit Spezialausbildung zusammengefunden, ein kleines Team, das an einer Möglichkeit arbeitet, Darquise aufzuhalten, wenn sie sich wieder zeigt. Unser Ziel ist es, besagtes Team vom Aufhalten abzuhalten.“
    „Warum wollt ihr es abhalten? Wenn sie kommt, zerstört sie die Welt.“
    „Nicht die ganze“, korrigierte Tanith ihn. „Nur den zivilisierten Teil. Und wir helfen ihr dabei. Wird das nicht die wahre Wonne? Sie tötet Zauberer und Sterbliche, legt Städte in Schutt und Asche und versenkt ganze Kontinente im Meer. Und du kannst die Überlebenden nach Belieben jagen und umbringen. Klingt das nicht gut?“
    „Das lässt mich alles kalt.“
    Sanguin nickte. „Das wissen wir. Wir wissen, dass du hinter der Nummer eins her bist. Und, he, Kumpel, das verstehe ich. Wirklich. Aber wir brauchen dich auf unserer Seite. Die Mannschaft wird aus dir und uns bestehen, aus noch einigen anderen … und Jack.“
    „Dann kann ich erst recht nicht bei euch mitmachen. Als ich Springer-Jack das letzte Mal gesehen habe, habe ich ihn dem Sanktuarium in Irland ausgeliefert.“
    „Du hast ihn also verraten“, meinte Tanith. „Na und? So ein kleiner Verrat hat noch niemandem geschadet. Pass auf, ich weiß, ich kann Jack dazu bringen, dass er sich benimmt. Ich habe schließlich etwas, das er haben will. Genauso wie ich etwas habe, das du haben willst.“
    „Und das wäre?“
    „Ich schaue dich an, Dusk, und sehe eine ziellos umherirrende Seele. Du lebst in einem sehr hübschen Haus mit einem zeitgesicherten Käfig, wo eigentlich die Couch stehen sollte. Ich weiß nicht, wie du zu dieser Wohnung gekommen bist – ich bin mir sicher, dass die Geschichte einigermaßen unterhaltsam ist –, aber du gehörst nicht hierher. Du hast dein Ziel aus den Augen verloren.“
    „Und du glaubst, du kannst mir wieder ein Ziel geben?“, fragte Dusk. „Darquise lässt mich kalt. Mich lässt alles kalt.“
    „Aber das entspricht nicht ganz der Wahrheit, nicht wahr?
    Etwas lässt dich nämlich nicht kalt, Dusk. Etwas liegt dir am Herzen. Diese eine Sache hat dir immer am Herzen gelegen, weil du ein Vampir bist – und diese eine Sache macht allen Vampiren zu schaffen, die nicht freiwillig zu Vampiren wurden.“
    Dusk runzelte die Stirn.
    „Ich weiß, wer dich verwandelt hat, Dusk.“
    „Du lügst.“
    „Nein, tu ich nicht. Ich kenne deine Geschichte. Als du einmal
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