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Land aus Feuer und Wasser

Land aus Feuer und Wasser

Titel: Land aus Feuer und Wasser
Autoren: Hans Dominik
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mit Professor Eggerth gehabt hatte.
    »Ich möchte keine falschen Hoffnungen erwecken. Die Enttäuschung würde danach um so größer sein«, hatte der ihm gesagt. »Warten Sie, bis es soweit ist, sprechen Sie erst, wenn es wirklich gelungen ist.«
    Ungeduldig wiederholte Captain Dryden seine Frage. »Ich kann es noch nicht sicher sagen, Sir«, antwortete MacClure ausweichend. »Vielleicht in einer Stunde. Wir müssen uns noch ein Weilchen gedulden.«
    »Gedulden? Ich verstehe Sie nicht, Mr. MacClure. Worauf warten Sie denn noch?«
    Der Kapitän der Silver Star schien einen Augenblick mit sich selbst uneins zu sein. Dann griff er mit einem schnellen Entschluß nach seiner Mütze. »Ja, ich erwarte noch etwas«, sagte er ausweichend. »Ich möchte einmal Ausschau halten.«
    Von der Brücke aus hatten sie einen freien Ausblick nach Süden. MacClure griff zu einem Fernglas und beobachtete geraume Zeit den Horizont. Wie es Dryden schien, richtete er das Glas gerade auf diejenige Stelle, wo die Mastspitzen der Berenice über die Kimm heraufschauten.
    Captain Dryden kniff die Lider zusammen, um schärfer sehen zu können, und glaubte auch mit unbewaffnetem Auge dort etwas zu erblicken. Etwas weit ausgedehnt Blinkendes, das sich dicht über der Kimm vom dunklen Blau des Himmels abhob. Für das St-Luftgeschwader hielt er es, das dort wohl in enggeschlossener Formation einen Flug machte. Vom angestrengten Hinschauen begannen ihm die Augen zu tränen. Er mußte sie für einen Moment schließen. Als er sie wieder öffnete, hielt ihm MacClure sein Glas hin.
    Captain Dryden schaute hindurch und erblickte nun scharf und klar, was er bisher nur undeutlich und verschwommen gesehen hatte. Es waren in der Tat die Flugschiffe der EggerthReading-Werke, die dort im Süden dicht zusammengedrängt im Äther standen. So eng zusammen, daß Captain Dryden sich keine Erklärung über den Zweck dieses ungewöhnlichen Manövers machen konnte.
    Kopfschüttelnd nahm er das Glas wieder von den Augen, fragte: »Wissen Sie, MacClure, was das zu bedeuten hat?«
    MacClure zuckte die Schultern, begann dann langsam zu sprechen. »Die Stratosphärenflotte hat Nordkurs. Wenn sie näher heran ist, werden wir es wohl sehen können. Bis dahin müssen wir uns gedulden.«
    »Gedulden?« Da war das Wort wieder. Was meinte er damit? Hing das, was er erwartete, mit der Stratosphärenflotte dort zusammen? Merklich näher war die Gruppe der Flugschiffe jetzt herangekommen. Auf etwa 10 Kilometer schätzte Captain Dryden den Abstand noch, horchte schärfer hin und glaubte auch bereits Motordröhnen zu vernehmen. Wie mächtig mußten diese Maschinen arbeiten, wie mußten ihre Motoren donnern und krachen, wenn das Geräusch über solche Entfernung hin noch hörbar war, ging es Dryden durch den Kopf, während er das Glas wieder an die Augen brachte.
    Viel deutlicher war das Bild inzwischen geworden. Beängstigend dicht neben- und übereinander standen die schimmernden Riesenvögel in der Luft.
    Unverkennbar war es jetzt, daß die Luftflotte Kurs auf die Silver Star hin hielt; offensichtlich auch, daß die Schiffe nur sehr langsam flogen, in der Hauptsache wohl an ihren Hubschrauben hingen und die Horizontaldüsen nur schwach arbeiten ließen.
    Captain Dryden setzte das Glas wieder ab. »Die Flotte kommt auf uns zu. Ist es das, was Sie erwarten?« fragte er MacClure.
    »Das ist es, was ich erwarte, Mr. Dryden. Ich hoffe, es wird für uns alle eine erfreuliche Überraschung sein. In zehn Minuten werden wird es wohl wissen.«
    Unaufhaltsam war das Luftgeschwader inzwischen näher gekommen. Wieder griff Dryden zu dem Fernglas, und jetzt konnte er bereits erkennen, daß die Höhe, in der die Schiffe flogen, doch nicht ganz so gering war, wie er angenommen hatte. Und noch etwas anderes erblickte er jetzt, das unter ihnen über die Kimm heraufkam. Ein dunkles massiges Etwas, das sich unter ihnen mit zu bewegen schien. Eine mächtige Last, die von der ganzen Flotte getragen und mitgenommen wurde.
    Dryden ließ das Glas sinken und schloß die Augen. MacClure nahm es ihm aus der Hand und schaute selbst hindurch. Wie aus weiter Ferne vernahm Dryden zwischen dem immer stärker werdenden Motorendonner die Stimme MacClures.
    »Ich glaube, Dryden, Professor Eggerth schafft es. Er läßt Ihnen Ihr Schiff hierherbringen.«
    Dryden krallte seine Hände um die Reling. Er fühlte seine Kehle, trocken werden, brachte nur unzusammenhängende Worte hervor.
    »Unmöglich, MacClure! Die Berenice
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