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Land aus Feuer und Wasser

Land aus Feuer und Wasser

Titel: Land aus Feuer und Wasser
Autoren: Hans Dominik
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… mein Schiff … ein Viertausendtonner …«
    »Professor Eggerth verfügt über fünfzig Schiffe«, sprach MacClure weiter. »Er sagte mir, daß jedes der Schiffe hundert Tonnen tragen kann. Das würde langen, Dryden, um Ihre Berenice wieder zu Wasser zu bringen.«
    Viel früher als die beiden Männer auf der Brücke der Silver Star konnte James Garrison die Vorgänge beobachten, die sich um Captain Drydens Schiff abspielten, nachdem seine Besatzung an Bord der Silver Star gebracht worden war. Ursprünglich hatte er die Absicht gehabt, mit seinem Flugzeug sofort Kurs nach den Staaten zu nehmen, aber eine Bemerkung, die Professor Eggerth beim Abschied so nebenher hinwarf, hatte ihn neugierig gemacht. Er war mit seiner Maschine aufgestiegen, doch anstatt auf Nordostkurs zu gehen, kreiste er noch eine Weile in mäßiger Höhe zwischen der Silver Star und dem neuen Nordufer der Insel, und bald bekam er hier in der Tat etwas zu sehen, was ihn ungemein interessierte.
    Er sah die ganze Stratosphärenflotte von ihrem alten Liegeplatz aufsteigen, zu Drydens Schiff hinschweben und dort niedergehen. Er sah viele Dutzende von Werkleuten aus den Schiffen herausströmen, die sich mit eigenartigen Maschinen und Apparaten an der Berenice zu schaffen machten. Trockenbagger von einer ihm bisher nicht bekannten Art schienen es ihm zu sein, die dort angesetzt wurden und an zehn Stellen den Schlick und Sand unter dem Rumpf der Berenice weggruben. Andere Gruppen von Werkleuten sah er dann armstarke Stahlkabel über den Boden schleifen, sah einzelne Menschen in den von den Baggern ausgehöhlten Gruben verschwinden und jene Seile hinter sich her zerren, sah mit stockendem Atem, wie sie an der anderen Seite des Schiffes wieder hervorkamen und die stählernen Schlangen nach sich zogen.
    Weiter ging das rätselhafte Spiel dort unten. Ehe Garrison im Pilotenraum seines Flugzeuges noch recht begriff, was dort unten geschah, waren die Mannschaften bereits wieder verschwunden, waren in die Stratosphärenschiffe zurückgekehrt, deren Motoren jetzt zu trommeln, deren Hubschrauben zu wirbeln begannen.
    Fünfzig der schimmernden Kolosse zählte Garrison, fünfundzwanzig lagen zu jeder Seite der Berenice . In fünf Reihen zu je fünf Schiffen waren sie auf Steuerbord und Backbord angeordnet, lagen genau ausgerichtet da.
    Stärker schwoll der Motorendonner an, und die beiden äußersten Reihen der Stratosphärenschiffe lösten sich vom Boden und schwebten langsam empor. Schon folgten ihnen die nächsten, dann auch die dritten, vierten und fünften Reihen. In fünf Etagen gestaffelt stand die Stratosphärenflotte jetzt übereinander, und durch ein scharfes Glas konnte James Garrison erkennen, daß sie durch zahlreiche Stahldrahtseile zu einer Art Netz verbunden waren, das an den zehn Hauptseilen endete, die unter dem Kiel der Berenice lagen.
    Und dann geschah es. Ein Rucken und Zucken ging durch den Rumpf der Berenice . Das stark nach Steuerbord überliegende Schiff richtete sich langsam auf, stand noch einen kurzen Augenblick auf dem Boden und hob sich dann langsam von ihm ab. Von einer Flotte von fünfzig Stratosphärenschiffen getragen, hing es frei pendelnd in der Luft. Dann begannen die Horizontaldüsen der Stratosphärenflotte zu spielen, und in mäßiger Fahrt schwebte dieses wundersame Gebilde auf Nordkurs davon.
    James Garrison war entschlossen, sich keinen Akt dieses Schauspiels entgehen zu lassen. Er folgte der abziehenden Stratosphärenflotte in einiger Entfernung. Die Lippen zusammengepreßt, die Augen weit aufgerissen, beobachtete er, wie sie Kilometer um Kilometer gewann und der See immer näher kam.
    Schon konnte er dort draußen die Silver Star vor Anker liegen sehen. Jetzt überschritt die Stratosphärenflotte die neue Uferlinie und schob sich über das Meer hinaus. Immer langsamer wurde dabei ihr Flug, immer schwächer arbeiteten die Horizontaldüsen, während die Hubschrauben mit unveränderter Stärke donnerten. Jetzt schien das Ganze dicht bei der Silver Star fast stillzustehen; jetzt begann es sich langsam zu senken.
    Schon berührte der Kiel der Berenice die blaue Fläche, schon tauchte ihr Rumpf wieder in das feuchte Element ein. Die schweren Seile, die bisher straff bis zum Reißen gespannt gestanden hatten, wurden schlaff, und dann kam ein neues Manöver.
    James Garrison sah, wie die Seile der Steuerbordgruppe plötzlich abgeworfen wurden und klatschend ins Meer fielen, wie fünfundzwanzig Stratosphärenschiffe, aus ihrer
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