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LaNague 03 - Der Staatsfeind

LaNague 03 - Der Staatsfeind

Titel: LaNague 03 - Der Staatsfeind
Autoren: F. Paul Wilson
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entgegengesetzter Parteien, die beide nicht identifiziert waren und auf die er – eine Tatsache, die ihn am meisten beunruhigte – keinen Einfluß hatte. Er stand ihnen völlig machtlos gegenüber, obwohl doch gerade darin eigentlich die Stärke des Meteps lag: Macht und Einfluß auf die Geschehnisse zu haben.
    Mit der Handfläche schlug er wütend über seine Hilflosigkeit auf den Tisch. »Es kann euch völlig egal sein, was ich begreife oder nicht. Da draußen bemüht sich irgend jemand, mich zu töten! Bis jetzt habe ich noch immer Glück gehabt, aber es wird wohl niemand von mir erwarten, weiterhin einfach blindlings auf mein Glück zu vertrauen. Ich kann mich jedoch angeblich blindlings auf meine Sicherheitskräfte verlassen. Und mit welchem Resultat? Zwei Bomben konnten in meiner näheren Umgebung versteckt werden -«
    »Immerhin sind sie aber gefunden worden«, erinnerte ihn Haworth ruhig.
    »Ja, sie sind gefunden worden.« Auch Metep VII hatte jetzt die Stimme gesenkt. »Aber es hätte erst gar nicht so weit kommen dürfen, daß sie dort versteckt werden konnten! Und was heute abend geschehen ist, setzt allem die Krone auf!« Er wurde wieder lauter. »Angeblich ist es unmöglich, eine Energiewaffe mit in das Freiheitsgebäude zu schmuggeln, und doch ist es jemandem gelungen. Angeblich ist es unmöglich, daß jemand in meiner unmittelbaren Nähe seine Waffe plaziert, um mich zu erschießen – aber ihm ist es gelungen. Und wer hat ihn daran gehindert, mich zu töten?« Seine Augen schienen die Anwesenden durchbohren zu wollen. »Niemand von meinen Sicherheitskräften, sondern, wie ich soeben erfahre, jemand von Flint! Von Flint! Und angeblich ist es unmöglich, daß sich ein Flinter ohne mein Wissen auf Throne aufhält! Das gesamte Sicherheitssystem, das ich aufgestellt habe, ist zur Farce geworden, und ich möchte wissen, wie das passieren konnte!«
    Die letzten Worte schrie er fast heraus, und der Fünferrat demonstrierte den fälligen Respekt vor seinem Wutanfall, indem alle kurze Zeit anscheinend betreten schwiegen.
    Haworth war der erste, der sich schließlich äußerte, und seine Stimme klang verschwörerisch und mitfühlend. »Sieh mal, Jek. Wir sind genauso entsetzt wie du. Und wir sind auch genauso ratlos. Wir tun unser Möglichstes, um die Sicherheitsmaßnahmen noch mehr zu verschärfen und zu verbessern, aber das braucht seine Zeit. Und sind wir doch mal ehrlich: wir sind einfach nicht an diese Art der Bedrohung gewohnt, und wir hatten noch nie zuvor mit einem derartigen Problem zu tun.«
    »Ich höre nur Problem. Wieso Problem? Und wieso ausgerechnet ich? Das ist es, was mich interessiert.«
    »Ich kann deine Fragen nicht beantworten. Jedenfalls im Augenblick noch nicht. Wenn die Leute früher mit irgend etwas unzufrieden oder verärgert waren, haben wir es immer in Richtung Erde abschieben können. Wir haben einfach auf das Sonnensystem gedeutet und gesagt: ›Dort sitzt der wirkliche Feind.‹ Bisher hat es immer wunderbar funktioniert. Bisher! Jetzt bin ich mir da nicht mehr so sicher.«
    »Es funktioniert noch immer.« Metep VII hatte seine Fassung wiedergefunden und lehnte sich in seinem Stuhl zurück.
    »Sicher, aber nur bis zu einem gewissen Grad. Es scheint nämlich da draußen irgend jemand zu geben, der einfach nicht zuhören will.« Haworth hielt ein und blickte auf die übrigen Mitglieder des Rates. »Irgend jemand da draußen hält dich für den wirklichen Feind.«

 
III
     
    Sei niemals du derjenige, der einen Streit beginnt. Das sollte der wichtigste Grundsatz deines Lebens sein. Aber wenn jemand dir Gewalt antut, übe ohne Zögern, ohne Vorbehalte und ohne Gnade solange Vergeltung, bis er dir oder den deinen niemals wieder Schaden zufügen will – oder kann.
    aus THE SECOND BOOK OFKYFHO
    (Überarbeitete Ausgabe der Östlichen Schule)
     
    Flinke Finger fuhren durch sein Haar und untersuchten seine Kleidung und seine Schuhe. Als sie keine weiteren Waffen entdecken konnten, ließen sie ihn los.
    »Rechts von Ihnen, das ist Josef« – die männliche Gestalt verbeugte sich fast unmerklich – »und links von Ihnen, das ist Kanya« – auch sie verbeugte sich. »Kanya ist verantwortlich für den Tod Ihres Attentäters vorhin im Freiheitsgebäude. Ich habe mir sagen lassen, daß sie mit der Shuriken umgehen kann wie kein zweiter.«
    Das ist das Ende, konnte Broohnin nur denken. Wenn Metep in der Lage war, solche Leute zu seinem Schutz einzustellen, gab es keine Hoffnung mehr, ihn
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