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LaNague 02 - Mein Vater starb auf Jebinos

LaNague 02 - Mein Vater starb auf Jebinos

Titel: LaNague 02 - Mein Vater starb auf Jebinos
Autoren: F. Paul Wilson
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aus, daß er keiner der Sitzungen beiwohnen mußte. Dies ging so eine Reihe von Jahren. Die Direktoren paßten sich der Gesellschaft an und sorgten für einen reibungslosen Ablauf der Geschäfte, allerdings ohne die Begeisterung und den Schwung, mit dem Pete und Joe gearbeitet hatten, und langsam wurden sie mit der Firma fest verwurzelt. Old Pete fiel das nicht auf. Er hatte sich ein neues Hobby zugelegt – Beobachtung der politischen Szene, wie er es nannte –, das den größten Teil seiner Zeit in Anspruch nahm. Er verfolgte seine eigenen Absichten, und seine Methoden waren die besten, die man mit Geld kaufen konnte. Dieses Hobby schien seine Meinung über Politik als Übel zu bestärken, eine Auffassung, die er von Joe übernommen hatte.
    An diesem Zustand hätte sich wahrscheinlich bis in alle Ewigkeit nichts geändert, wenn nicht eines Tages ein attraktives und ziemlich feindseliges neunzehnjähriges Mädchen in sein Büro hereinspaziert wäre, das die Kontrolle über den Firmenanteil ihres Vaters verlangte. Josephine Finch war volljährig geworden.
    Old Pete hatte ihr ihren Anteil ohne zu Zögern überlassen. Als Juniors einziger Nachkomme hatte sie einen Anspruch darauf. Dann bat sie um vorläufige Vollmacht über seinen Anteil, und aus nur ihm bekannten Gründen ließ er sie gewähren. Damit begann Josephine Finch, IBA auf den Kopf zu stellen. Das Ergebnis war eine Reihe von Rücktrittsgesuchen seitens des Direktoriums und das unfreiwillige Ausscheiden Old Petes.
    Old Pete blieb nun mehr Zeit für seine politischen Beobachtungen, und dann stolperte er in eine Sache hinein, die eine Bedrohung für den gesamten interstellaren Handel darstellte. Er wußte nicht genau, was sie vorhatten, aber wenn die Restrukturisten über Summen von einer halben Million Föderationskrediten sprachen, mußte es sich um eine große Sache handeln … um eine sehr große. Und wenn sie den Restrukturisten half, dann mußte sie ihm schaden, IBA, den Unternehmen, die er all die Jahre beraten hatte und den Freiheiten, die sein Leben so lebenswert gemacht hatten.
    Tella hatte recht. Diese Sache war zu groß für ihn. Er würde Hilfe brauchen, und die konnte er nur von IBA bekommen. Er mochte den Gedanken ganz und gar nicht. Zwischen ihm und Jo gab es immer noch Ressentiments, die ausschließlich von Jo ausgingen. Er war überrascht und gekränkt gewesen, als sie von ihm verlangt hatte, sich vom Geschäft zurückzuziehen, besonders nachdem er ihr gegen den Willen des Direktoriums seinen Anteil überlassen hatte, aber er hatte es hingenommen. Er hatte schon länger ernsthaft erwogen, seine nur noch dem Namen nach aktive Rolle in der Firma aufzugeben, allerdings hatte er sich nie dazu entschließen können. Der unfreiwillige Rücktritt nahm ihm die Entscheidung ab, und Old Pete zog sich auf die Insel im Kelmeer zurück, die er kurz nach Juniors Tod gekauft hatte.
    Nein, er hegte keinen Groll gegen das Mädchen – dafür erinnerte sie ihn zu sehr an Junior –, aber er wünschte sich, dasselbe auch von Jo behaupten zu können. Er konnte sie nicht verstehen. In ihren ganzen Beziehungen zu ihm war eine unterschwellige Feindschaft spürbar, und es gab dafür keinen einleuchtenden Grund.
    Old Pete seufzte resignierend, kam auf die Knie und erhob sich dann ganz. Er haßte den Gedanken, die Insel verlassen zu müssen. Und noch weniger gefiel ihm die Vorstellung, diesem hitzigen Mädchen gegenüberzutreten. Denn ihr Anblick rief in ihm stets Erinnerungen an Joe jr. wach.
    Und Erinnerungen an Junior stimmten Old Pete immer ein wenig traurig.

 
II
Junior
     
    Die beiden Männer blickten auf den von geschäftigem Treiben erfüllten Raumhafen unter ihnen.
    »Aber wohin willst du?« fragte der ältere von ihnen. Er schien wirklich besorgt zu sein.
    Joe Finch jr. zuckte die Achseln. »Ich habe mich noch nicht entschieden. Wahrscheinlich in einen der Randsektoren.«
    »Aber die Firma -«
    »Es ist doch nur für ein Jahr, Pete, und ich bin sicher, daß IBA auch ohne mich auskommen wird. Du bist es, der wirklich wichtig ist für unsere Gesellschaft. Ich habe seit Vaters Tod doch nicht viel geleistet.«
    »Aber du kannst doch nicht einfach alles stehen- und liegenlassen und mir nichts dir nichts verschwinden«, wandte Paxton ein. »Und was geschieht mit Josephine?«
    Junior legte die Hand auf Paxtons Schulter. Sie standen sich sehr nahe – als Kind hatte Junior ihn immer Onkel Pete genannt –, und hin und wieder benahm sich Paxton, als sei Joe sein
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