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LaNague 02 - Mein Vater starb auf Jebinos

LaNague 02 - Mein Vater starb auf Jebinos

Titel: LaNague 02 - Mein Vater starb auf Jebinos
Autoren: F. Paul Wilson
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langsam ein. Die Effizienz eines IBA-Programms ließ sich nie sofort feststellen. Der letzte Beweis mußte auf dem Markt erbracht werden, und das dauerte seine Zeit. Aber Joe und Pete suchten sich ihre Kunden sorgfältig aus, indem sie die Phantasten und die zwielichtigen Gestalten aus den Reihen der seriösen Unternehmer aussonderten, und nach sechs oder sieben Standardjahren hatte sich herumgesprochen, daß jene beiden Männer in dem kleinen Büro auf Ragna genau wußten, was sie taten.
    Das dünne Rinnsal von Ratsuchenden schwoll schnell zu einem beständigen Strom an, und IBA brauchte mehr Platz und zusätzliches Personal. Zu dieser Zeit hatten beide Partner bereits eine Lebensgefährtin gefunden. Joe Finch wurde der Vater von Joseph Finch jr., und das Leben war lebenswert.
    Die Gesellschaft breitete sich weiter aus, und nach zwanzig Standardjahren waren sie die Berater einer großen Anzahl der wichtigsten Firmen im interstellaren Handel, von denen sich viele nicht auf neue Märkte wagten, ohne vorher den Rat von Joe und Pete eingeholt zu haben. Aber am liebsten waren den beiden Partnern die kleinen Unternehmen am Rande, die sich mit neuartigen Produkten und Verfahren beschäftigten, die Spekulationen, die ihre Fähigkeiten bis an die Grenzen des Möglichen forderten. Die großen, vielbeachteten Berechnungen brachten das Geld, die Spekulationen hingegen den Reiz an der Arbeit. Bei den letzteren verlangten sie nur ein geringes Entgelt, während sie den ersteren eine prozentuale Beteiligung am Gewinn über einen unterschiedlichen Zeitraum hinweg berechneten.
    Die Zeit verging.
    Sie wurden reich. Und mit der Zeit wurde Joe eine Art Berühmtheit auf Ragna. Eine psychologische Krankheit, bekannt als »der Schrecken«, suchte die Planeten heim, und einige Angehörige des IBA-Personals fielen ihr zum Opfer. Petes kinderlose Ehe zerbrach. Ein Mann, der sich selbst »der Heiler« nannte, erschien auf Tolive und behauptete, er könne die Opfer des Schreckens heilen, was sich als wahr herausstellte. IBA übernahm den Bau eines Bürogebäudes für diesen Mann und begann, auch an andere Geschäftsleute Räumlichkeiten zu vermieten.
    Sie machten seltsame Erfahrungen, zum Beispiel als Joe und Pete an einen raffinierten Klon des berühmtesten Finanziers im besiedelten Weltraum fast ein Vermögen verloren. Der Klon hatte selbstverständlich vernichtet werden müssen – dies schrieben die Klongesetze auf fast allen Planeten vor –, was Joe und Pete äußerst bedauerlich fanden, da sie ihn sehr charmant gefunden hatten.
    Es ereignete sich fast eine Tragödie, als Joe jr. um ein Haar durch eine Strahlungsleckage auf einem Baugelände ums Leben kam, kurz nachdem er in die Firma eingetreten war. Er war damals erst achtzehn und schaffte es, durchzukommen.
    Und es herrschte große Freude, als Josephine Finch geboren wurde und so die Familie von Joe Finch jr. und seiner Frau vergrößerte – ein bißchen spät nach Außenweltmaßstäben, aber alle Beteiligten waren der Ansicht, daß sich das Warten gelohnt hatte.
    Und dann trat wirklich eine Tragödie ein. Joes Gleiter hatte einen Energieausfall, während er, seine Frau und seine Schwiegertochter sich in einer Höhe von zwei Kilometern in der Luft befanden.
    Eine Zeitlang herrschte ein großes Durcheinander. Joe hatte davon gesprochen, sich bald vom Geschäft zurückzuziehen, als sie zusammen mit seinem fünfundsiebzigsten Geburtstag das fünfunddreißigjährige Bestehen der Firma gefeiert hatten, aber niemand hatte das allzu ernst genommen. Es war einfach unvorstellbar, daß er morgens nicht in seinem Büro hinter seinem Schreibtisch saß, selbst nachdem er offiziell aufgehört hatte. Nun war er nicht mehr da, und IBA würde nie mehr so sein wie früher.
    Jeder, Pete eingeschlossen, erwartete von Joes Sohn, die Nachfolge seines Vaters anzutreten, aber Junior weigerte sich. Aus Gründen, die nur er selbst kannte, verließ er Ragna ohne bestimmtes Ziel, und man sah oder hörte nichts mehr von ihm, bis seine Leiche ein Jahr später in einer Gasse eines abgelegenen Städtchens auf Jebinos gefunden wurde. In seinem Herzen hatte ein Kultmesser der Vanek gesteckt.
    Junior hatte seinen Anteil an der Firma Pete anvertraut, und nach seinem Tod unterstand Pete die ganze Gesellschaft. Aber Old Pete – ungefähr zu jener Zeit wurde das »Old« ein fester Bestandteil seines Namens – wollte keine ausschließliche Kontrolle. Er setzte ein Direktorium ein mit ihm als Vorsitzendem und bedang sich
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