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Laennaeus, Olle

Laennaeus, Olle

Titel: Laennaeus, Olle
Autoren: Das fremde Kind
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Jungs bei dem Versuch, Torstensson
auszurauben, erschossen wurden, war es wohl mit Linders Augen betrachtet das reinste
Bingo.»
    Wie ein Spiel mit dem Leben, dachte
Konrad, als er ihre Erklärung zu Ende angehört hat. Arvid Linder muss geglaubt
haben, dass er unbezwingbar sei. Dass er mit lebendigen Menschen Schach spielen
könnte. Zuerst mit diesen Jungs. Und dann mit Konrad selbst.
    Hat er denn nicht begriffen, dass er
überführt werden würde? War ihm der Ausgang dieser Partie etwa gleichgültig? Hat
der Hass ihn in den Übermut getrieben?
    Ihn, den über alles in der Welt Erhabenen?
    Den Übermenschen?
    «Und Berelius?», erkundigte sich Konrad
noch. «Er hat, soweit ich weiß, eine weiße Weste», sagte Ström. «Für Linder gewissermaßen
ein nützlicher Handlanger.» Herman und Signe liegen unter einem großen protzigen
Stein aus rotem Granit begraben. Birger Berelius war Meinung, dass er ruhig etwas
kosten dürfe. Es befand sich genügend Geld im Nachlass.
    Der Lottogewinn.
    Das Erbe.
    Konrad muss vor dem Grab stehend im
Stillen lachen. Das Ganze birgt irgendwie eine gewisse Ironie. Herman und Signe
sind niemals auch nur auf die Idee gekommen, Millionen unter die Leute zu bringen.
Und Klas hat überhaupt keinen Nutzen von ihnen, solange er hinter Gitter sitzt.
Berelius hat vermutet, dass es schwierig sein würde, eine Anklage wegen Mordes zu
umgehen. Er hat den Arvid Linder immerhin erschossen.
    Konrad selbst war eher erleichtert
darüber, dass er nicht das Erbe  zugesprochen bekam. Das spöttische Lächeln in den
Mundwinkeln des Rechtsanwalts ließ ihn kalt wie eine Hundeschnauze.
    «Es hat sich leider gezeigt, dass Hermann
und Signe formell gesehen niemals adoptiert haben. Und Pflegekinder haben keinen
Anspruch auf ein Erbe. Also wird Klas den gesamten Gewinn einstreichen.»
    In gewisser Weise erscheint es ihm
gerecht, dass es so war. Klas war schließlich ihr einziger Sohn.
    Auf der Straße vor dem Friedhof steht
das Auto fertig gepackt. Konrad wirft einen letzten Blick über die Schulter Kein
Hund in Sicht.
    Als er die Toten hinter sich lässt,
ist Gertrud die Einzige, an die er denken muss.
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