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Lacunars Fluch, Teil 4: Rastafans Buße (German Edition)

Lacunars Fluch, Teil 4: Rastafans Buße (German Edition)

Titel: Lacunars Fluch, Teil 4: Rastafans Buße (German Edition)
Autoren: Jutta Ahrens
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Schrecken.«
    Die Männer starrten ihn so ungläubig an, als habe er ihnen das ewige Leben versprochen.
    Caelian häufte die Silberringe auf den Tisch und verteilte zwei an jeden von ihnen. Jaryn gab er keinen.
    Die Männer griffen hastig nach den Ringen, als könnten sie sich im nächsten Moment in Luft auflösen. »Und der da?«, fragte Barkas unsicher und warf Jaryn einen Blick zu.
    Caelian grinste. »Der ist reich, der braucht nichts.«
    Barkas biss sich auf die Lippe. »Ist aber doch irgendwie ungerecht.«
    Jaryn fand, es war an der Zeit, der Posse ein Ende zu bereiten. »Ist schon recht, es hat mich amüsiert. Aber ich muss jetzt gehen. Muss noch einen Freund treffen, dem ich diese vortreffliche Geschichte erzählen kann.«
    Er ging, ohne Caelian einen Blick zuzuwerfen. Die Männer sagten nichts. Sie waren noch wie betäubt von ihrem unverhofften Glück.
    »Diese Würfel«, meinte Barkas schließlich zögernd, »die sind ein Vermögen wert. Mit denen kannst du ganz Narmora ausnehmen.«
    »Könnte ich, will ich aber nicht.«
    »Du bist wohl schon reich?«
    »Reich an Erfahrung. Solche Würfel wollen achtsam behandelt werden, sonst bereiten sie einem nur Verdruss und richten Schaden an.«
    Barkas wurde rot unter seinen Bartstoppeln. »Ich würde sie behandeln wie meine Babys.« Die anderen Männer nickten. »Wir auch.«
    »Dann nehmt sie.« Caelian drückte sie Barkas in die Hand. »Bleibt bescheiden, hört rechtzeitig auf und macht andere nicht zu Bettlern, dann werden sie euch nützen. Schlagt ihr meine Ratschläge aber in den Wind, dann werden sie euch zum Fluch werden.«
    Barkas barg sie hastig in seiner Faust. »Wir werden es schon richtig machen.« Er wich den Blicken seiner Mitspieler aus, aber er wusste, er konnte sie nicht übergehen, sie würden alles ausplaudern, er musste also mit ihnen teilen. Dazu war er bereit, wenn auch schweren Herzens. Der Sache mit dem Fluch maß er keine Bedeutung bei. Wenn das Silber nur in die Taschen sprang, das würde alle Flüche zunichtemachen.
    Caelian wandte sich zum Gehen. Die Männer dankten ihm noch einmal überschwänglich, doch in Gedanken waren sie schon beim nächsten Spiel. Als Caelian auf der Straße stand, lachte er vor sich hin. Er wusste selbst nicht, warum er das alles gemacht hatte. Er erinnerte sich aber, dass er sich bei Jaryns Anblick unbändig gefreut hatte. Er war froh gewesen, dass er ihn gefunden und bei bester Laune angetroffen hatte.
    Kaum war er ein paar Schritte gegangen, kam Jaryn hinter einer Hausecke hervor, wo er auf Caelian gewartet hatte. »Haben wir Zeit für solche Späße?«, fragte er ungehalten.
    »Du hast doch mitgespielt.«
    »Musste ich schließlich.«
    »Was hat dich denn in diese Bruchbude getrieben?«
    »Hier stellt niemand Fragen.«
    »Wohnst du auch hier?«
    »Nein. Der Besitzer vom Mietstall vermietet annehmbare Zimmer. Der stellt auch keine Fragen.«
    Caelian zog Jaryn kurz in den Schatten, zog ihm den Schal vom Gesicht und küsste ihn auf den Mund. »So. Das musste sein. Ich finde dich nämlich unwiderstehlich in deinen vornehmen Lumpengewändern.«
    Jaryn lächelte. Es war dunkel geworden, und er streifte den Schal ganz ab. »Ich hoffe, dass ich mich nicht ein Leben lang auf der Flucht befinden werde. Aber die Sache mit Rastafan steckt mir in den Knochen. Erzähl! Weiß er, dass ich lebe?«
    Caelian schüttelte den Kopf. Sie schlenderten die belebte Straße entlang. Niemand beachtete sie. »Nein, er war nicht deinetwegen an der Quelle. Es war wirklich ein tückischer Zufall.«
    »Er hat mich also nicht gesehen?«
    »Er glaubte es, aber heute glaubt er, er habe dich mit Aven verwechselt. Mein Auftauchen hat ihn natürlich etwas beunruhigt, aber Anamarna, Aven und ich konnten ihn davon überzeugen, dass er sich geirrt hat.«
    »Gut. Das ist gut. Ich …«
    »Sag nichts. Du hast ihn wiedergesehen. Du hast ihn verbunden.«
    »Das hätte ich für jeden getan.«
    Caelian grinste. »Jetzt hat er dein Hemd. Er hat es eingesteckt. Ich habe ihn beobachtet: Von Zeit zu Zeit nimmt er es und schnüffelt daran.«
    »Wie ein Bluthund an der Fährte?«
    »Nein, wie ein Mann, der dem Duft seines Geliebten nachspürt.«
    »Mach dich nicht lächerlich, Caelian. Dieser Mann weiß nicht, was Liebe ist. Oder verwechselst du seinen unerschöpflichen Trieb mit Liebe?«
    Caelian errötete, von Jaryn unbemerkt. »Nein, du hast recht. Wer tötet, liebt nicht. Aber er ist wieder sehr zugänglich und aufgeräumt.«
    »Ach, das ist nur sein
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