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Lacunars Fluch, Teil 4: Rastafans Buße (German Edition)

Lacunars Fluch, Teil 4: Rastafans Buße (German Edition)

Titel: Lacunars Fluch, Teil 4: Rastafans Buße (German Edition)
Autoren: Jutta Ahrens
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seinen Rat angenommen habt. Bleibt, solange Ihr wollt. Schon viele haben an der Kurdurquelle Kraft geschöpft.«
    Nach dem Essen hatte Rastafan nichts mehr dagegen, sich hinzulegen. Aven hatte ihm das Lager so hergerichtet, dass er es bequem hatte. »Es ist kein Palast, aber sauber«, sagte Aven.
    »Ich bin nicht so verwöhnt, wie du glaubst. Meine Gefährten und ich haben viele Nächte im Wald, in Höhlen oder zwischen schroffen Felsen verbracht.«
    »Der Meister sagt, morgen früh können wir den Verband abnehmen.«
    »Ja, der Verband«, murmelte Rastafan und strich sich über den Kopf. »Ich möchte dein Hemd gern behalten, darf ich?«
    »Natürlich, ich schenke es Euch.«
    Kaum hatte Rastafan sich ausgestreckt, war er auch schon eingeschlafen. Er schlief bis zum nächsten Morgen.

2
    Erschöpft und verschwitzt trieb Caelian sein Tier zur Eile an. Beklemmende Bilder geisterten durch seinen Kopf. Er fragte sich, ob Rastafan von Jaryn erfahren hatte, oder ob sein Besuch bei Anamarna ein Zufall war. Und wenn nicht, was würde passieren? Er glaubte nicht, dass Rastafan Jaryn im Beisein von Anamarna etwas antun würde. Nicht diesmal und auch sonst niemals wieder. Das sagte ihm seine Vernunft, aber die Angst um Jaryn sagte etwas anderes.
    Als er den leicht ansteigenden Pfad zur Hütte erreichte, zügelte er sein Pferd und ließ es im Schritt gehen. Er überlegte, ob es klüger sei, sich ungesehen anzuschleichen oder Rastafan direkt gegenüberzutreten. Da erblickte er Jaryns Eselin Laila und daneben einen Rappen; der musste Rastafan gehören. Aber wo war Jaryns Brauner? Das letzte Wegstück legte er im Galopp zurück. Vor Anamarnas Hütte zügelte er scharf sein Tier, sprang ab und wäre in der Eile beinahe mit Anamarna zusammengestoßen, der ihn gehört hatte und vor die Tür getreten war. Caelian sah sich hektisch um. »Wo ist Jaryn? Wo ist Rastafan? Wo sind die beiden?«
    »Caelian! Ruhig Blut. Jaryn ist nicht mehr hier. Du wirkst ja ganz abgehetzt. Was ist geschehen?«
    Caelian wischte sich den Schweiß von der Stirn. »Und Rastafan? Was will er hier? Hat er Jaryn gesucht?«
    »Nein, er weiß nichts, gar nichts. Er ist zufällig hier. Eben gerade sind er und Aven zur Quelle gegangen. Sie wollten dort schwimmen. Rastafan will sich hier auf Suthrannas Rat ein wenig erholen.«
    »Erholen?«, wiederholte Caelian misstrauisch. »Wovon denn? Ist ihm sein Königtum so eine Last?«
    Anamarna nickte ernst. »So sieht es aus. Jawendor zu regieren, ist kein lustiges Räuberleben, zumal er es jetzt mit mehr Banditen zu tun hat als vorher.«
    Caelian nahm seinem Pferd die Satteltaschen ab und ließ sich auf die Bank fallen. »Zarad sei Dank! Dann haben sie sich also gar nicht gesehen? Und wo ist Jaryn jetzt?«
    »Zum Glück konnte er rechtzeitig und unbemerkt fliehen. Er wollte nach Narmora und dort auf dich warten.«
    »Gut. Das ist gut. Beinahe wäre ein Unglück geschehen.«
    Anamarna setzte sich zu Caelian und schüttelte den Kopf. »Ich hätte niemals zugelassen, dass Rastafan Jaryn etwas antut, und er hätte es auch nicht getan. Er selbst hätte Jaryn wohl zu dieser Flucht geraten. Aber so ist es besser.«
    »Ich muss sofort Jaryn hinterher.« Caelian war dabei, sich zu erheben, doch Anamarna drückte ihn sanft auf die Bank zurück. »Du bleibst. Du musst dich von dem Ritt erholen, doch vor allem dein Pferd benötigt Ruhe.«
    »Ich möchte Rastafan nicht begegnen.«
    »Er ist kein Ungeheuer. Du musst diese Sache mit Jaryn vergessen. Rastafan leidet selbst am meisten darunter, und schließlich ist Jaryn am Leben, nicht wahr?«
    »Das haben wir nicht Rastafan zu verdanken«, knurrte Caelian, aber er willigte ein, eine Nacht zu bleiben. Er holte die Tasche mit den Schriftrollen. »Ich nehme an, Jaryn hat dir erzählt, was wir in Achlad erlebt haben?«
    »Ja. Es hat sich herausgestellt, dass eure Neugier auf Zarador goldrichtig war. Und du? Hattest du Erfolg bei Tanai und Tanais, den unvergleichlichen Schwestern?«
    Caelian lächelte. »Ja, und ich soll Euch von beiden Grüße bestellen, beste Gesundheitswünsche und – naja, ich will es nicht verschweigen, auch Küsse.«
    »Ach«, seufzte Anamarna. »Es ist nicht gerecht, dass die Jugend so schnell verfliegt und das Alter so lange währt.« Dann lachte er. »Die beiden waren Schönheiten zu ihrer Zeit, aber nicht nur äußerlich. Sie hatten Herzen aus Gold, was sie manchmal hinter bissigen Bemerkungen verbargen. Aber nun zu den Schriften. Sie konnten sie also
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