Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Kutath die sterbende Sonne

Titel: Kutath die sterbende Sonne
Autoren: C.J.Cherryh
Vom Netzwerk:
eigenen Programm. Er gab das Annahmesignal. WÄHLEN SIE ZUEINANDER PASSENDE MANNSCHAFT AUS, DREI MANN UND RESERVELEUTE, FÜR BODENOPERATIONEN. AUSWAHLBERICHT ADM SCHNELLSTMÖGLICH.
    Mit schwitzenden Händen lehnte er sich zurück. Die Aussicht, sich selbst auf den Planeten begeben zu müssen, behagte ihm nicht sehr; die Aufgabe, andere für hochriskante Operationen auszusuchen, war noch weniger nach seinem Geschmack.
    Er stellte eine Liste der erforderlichen Qualifikationen auf und begann damit, das Personal durchzugehen. Der Computer bestritt, überhaupt Personal angeben zu können, das über Trockenland-Erfahrung verfügte. Galey löschte diese Anforderung und nahm die anderen in Angriff, löschte wieder eine Anforderung und begann mit dem nächsten Durchgang, und mit einem Gefühl der Verzweiflung fing er an zu verstehen, welche Lage Koch mit ihm teilte.
    Die Leute auf dieser Mission waren Havener, und unter all den verschiedenen Welten-Aufnähern an seinem Ärmel, die er auf diesem Schiff gewonnen hatte, gab es keine Entsprechung zur jetzigen Situation, außer Kesrith selbst; zu keiner Zeit hatten sie sich nur auf sich selbst und nicht auf ihre Maschinen verlassen müssen. Die SABER war für diese Mission nicht ausgesucht worden; sie war geflogen, weil nur sie zur Verfügung gestanden hatte. Und was Erfahrung mit Mri anging, keiner von ihnen hatte sie, es sei denn von ferne.
    Verwüstung aus dem Orbit: das war bis jetzt ihre Aufgabe gewesen. Jetzt gab es die geringe Hoffnung, daß es nicht dazu kommen würde. Bei seinen Zuweisungen unterlag Galey keinerlei persönlichem Enthusiasmus; aber diesmal konnte er ein Mittel sein, um ein Gemetzel zu verhindern – diese Möglichkeit kam ihm in den Sinn.
    Oder die Möglichkeit, der zu sein, der den Holocaust herabrief: das war die andere Seite der Angelegenheit.
    Er schlief nicht gut. Tagsüber saß er da und brütete über den Daten, die man ihm geben konnte, über dem, was die aus der Kreisbahn hinabspähenden elektronischen Augen ausmachen konnten; über den monotonen Berichten des Computers, daß immer noch kein Kontakt hergestellt worden sei.
    Die FLOWER landete auf dem Planeten. Daten kamen von dieser Quelle zurück. Tag für Tag gab es keine Antwort von Duncan, keine Sichtungen von Mri.
    Galey erhielt eine Nachricht aus dem Admiralsbüro: AUSWAHL GENEHMIGT. SHIBO, KADARIN, LANE FÜR HAUPTMISSION. HARRIS, NORTH, BRIGHT, MAGEE ALS RESERVE. WEITERMACHEN.
    Die Tage krochen vorbei, gemessen an der Vervollständigung von Karten und den quälenden Unterbrechungen in den Boden-All-Verbindungen, Wenn Na'i'ins Stürme wie eine Seuche über das kränkliche Gesicht des Planeten zogen. Galey nahm alle Informationen, die ihm die Kartenabteilung der SABER geben konnte, durchstöberte die Versorgungsabteilung, dachte nach.
    Das Büro verschwand unter Karten, einer Gesamtsicht des Planeten, mit Plastik überzogen und rot markiert an den Stellen, die die Sucher identifiziert hatten. Mri-Städte, mögliche Ziele.
    Er sprach mit seiner Gruppe, warnte sie. Es gab immer noch die Möglichkeit, daß das ganze Projekt gestrichen wurde, daß die FLOWER durch irgendein Wunder mit dem Kontakt aufwartete und den Frieden als Wirklichkeit erklärte, die Sache bereinigt, die Mri bereit zu Verhandlungen.
    Die Hoffnung ließ nach, stündlich.

2
    Der Windumschwung hatte eingesetzt, der jeden Abend die Abkühlung des Landes begleitete, und Hlil hüllte sich noch fester in seine schwarzen Gewänder, während er auf den Fersen hockte, den Blick forschend über die Dünen wandern ließ und nach seinem langen Gang wieder Luft holte.
    Der Stamm war jetzt nicht mehr weit, versteckt auf dem Abhang direkt hinter dem nächsten Kamm, wo das Land in Tagesmärschen von Terrassen und Klippen in die Tiefe sank, wo Meeresabgründe klafften, leer in diesem letzten Zeitalter der Welt. Die Sen Kaste sagte, daß selbst diese Leere sich letztlich wieder füllen würde, durch den Sand von den Hochebenen, der in Sandfällen und -vorhängen über die windigen Kanten wehte, bis hinab in die fernen dunstigen Tiefen. Irgendwo dort draußen war der Boden der Welt, wo jede Bewegung für alle Zeiten ein Ende fand. Und dieser Null-Ort wurde Jahr für Jahr größer, verspeiste die Welt. Die Abgründe umgürteten die Erde; aber sie waren begrenzt, und es gab keine Berge mehr, denn sie waren alle bis auf kleine Buckel abgetragen worden. Dies war ein Ort, diese Stelle in der Nähe der Kanten, der Abstürze, wo man in die Zeit
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher