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Kussfest

Kussfest

Titel: Kussfest
Autoren: Janet Evanovich
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und das wird schon klappen. Unser jetziger Bürgermeister ist seit zehn Jahren im Amt, und sein Vater hat fast doppelt so lang auf dem Posten gesessen. Ich finde, es ist Zeit für einen Wechsel.« Er beugte sich zu Max und zwinkerte ihm verschwörerisch zu. »Und was ich heute Abend in meiner Rede sage, sollte eigentlich reichen, um die Wahl zu gewinnen.«
    Deedee bedeckte das Gesicht mit den Händen. »Oh Gott, das wird irgendwen auf die Palme bringen, und dann jagen sie uns aus der Stadt.« Plötzlich schrie sie laut los.
    »Beenie, komm mal, schnell!«
    Oben waren Schritte zu hören. Beenie kam die Treppe heruntergeflitzt. »Was, was ist? Ist dir die falsche Wimper ins Glas gefallen?« Beim Anblick von Max stoppte er quiekend und zog den Bauch ein. »Sie müssen Deedees Bruder sein.«
    Max sah zwischen ihm und dem amüsierten Frankie hin und her.
    »Ich bin Deedees persönlicher Assistent«, sagte Beenie. Er streckte die Hand aus. »Ich bin entzückt.«
    Max nickte. »Jau, ganz meinerseits.«
    »Hör auf, Konversation zu machen, Beenie, pack meinen Schmuck ein«, sagte Deedee laut. »Näh ihn in meine Kleidersäume, wie die das im Bürgerkrieg gemacht haben, als die Yankees kamen. Und mein ganzes Make-up und die Hautcremes«, fügte sie hinzu.
    »Aber ich kann doch gar nicht nähen!«, winselte er.
    Sie ignorierte ihn. »Und sag der Haushälterin Bescheid, sie soll das Porzellan und das Silber einpacken. Das müssen wir im Garten verbuddeln.«
    Beenie stemmte die Arme in die Seiten. »Ich hoffe, du erwartest nicht, dass
ich
Löcher grabe.«
    Max beobachtete die beiden still, einen Mundwinkel hochgezogen. Offensichtlich hatte er Spaß.
    »Deedee, was zum Teufel hast du vor?«, fragte Frankie und zog die Augenbrauen so dicht zusammen, dass sie sich berührten, was ihn ungewöhnlich streng erscheinen ließ.
    Sie rang die Hände. »Das macht man so, wenn man sich auf die Flucht aus dem eigenen Heim vorbereitet!«
    Sein Gesicht entspannte sich, und er nahm ihre Hände in seine muskulösen Pranken.
    »Ach, Süße, wir müssen doch das Haus nicht verlassen. Wie kommst du denn auf die Idee?«
    »Frankie, es liegt doch auf der Hand, dass irgendjemand nicht will, dass du gewählt wirst. Sonst würdest du doch nicht diese Drohbriefe kriegen.«
    »Woher weißt du das denn?«
    Sie reckte das Kinn vor. »Ich bin deine Frau. Es ist meine Aufgabe zu wissen, was hier los ist.
    Frankie wirkte verletzt. »Glaubst du, ich würde es zulassen, dass dir irgendwas zustößt? Deedee, ich würde mein eigenes Leben für dich aufs Spiel setzen.«
    »Hör mal, Frankie, ich habe dich im Ring gesehen, und ich bin damit besser zurechtgekommen als die meisten Ehefrauen, aber diesmal habe ich echt Angst.«
    »Ich dachte, du vertraust mir.«
    »Das tue ich ja auch, aber ich mache mir trotzdem Sorgen.«
    »Allerdings«, sagte Beenie. »Was glaubst du denn, warum sie diese grauenhaften Ringe unter den Augen hat? Herrje, die würde ich nicht mal mit weißem Nagellack wegkriegen.« Beenie schien seinen Fehler noch im selben Moment zu bemerken, denn seine Hände flatterten um sein Gesicht, und er lief in drei verschiedenen Rottönen an. Deedee starrte ihn wütend an. »Können wir das vielleicht aus dem Protokoll streichen?«, fragte er. »Ich würde auf mein Weihnachtsgeld verzichten, wenn wir einfach so tun könnten, als hätte ich das nicht gesagt.«
    »Hör auf mit dem Unsinn«, sagte Frankie zu seiner Frau.
    »Wir gehen nirgendwohin. Ich beschütze dich. Außerdem ist dein Schmuck versichert. Wenn ihn dir jemand wegnimmt, kaufe ich dir einfach noch mehr.«
    »Oh, Frankie. Was würde ich nur ohne dich tun?«
    Er beugte sich zu seiner Frau und gab ihr einen langen Kuss.
    Max kicherte. »Wann hört ihr beiden mal auf, euch wie frisch verheiratet zu benehmen?«
    »Wenn man den Richtigen gefunden hat, wird es einfach immer schöner«, sagte Deedee verträumt. »Solltest du mal ausprobieren, Bruderherz.«
    Frankie sah auf seine Rolex. »Es wird Zeit. Wir müssen uns für die Benefizveranstaltung im Country Club fertig machen.«
    Deedee wirkte stolz. »Frankie sammelt Geld für den neuen Park. Er soll mitten in der Stadt liegen und den Gründervätern gewidmet sein.«
    »Jep«, sagte Frankie. »Und es soll ein großer Springbrunnen rein mit einer Bronzestatue von zwei Wrestlern – und zwar in der Body-Scissor-Pose.«
    »Wie diese Michelangelo-Statuen«, sagte Deedee.
    »Ich glaube, da werden die Kinder Spaß dran haben«, fügte Frankie hinzu. »Ach, und
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