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Kussfest

Kussfest

Titel: Kussfest
Autoren: Janet Evanovich
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Jamie«, sagte er und fuhr sich mit der Hand übers Gesicht, als sei er verwirrt. »Ich weiß nicht. Mein Leben ist, na ja, ziemlich anders als alles, was du gewohnt bist.«
    Jamie rutschte das Herz in die Hose. Der Gedanke, Max Holt wegfahren zu lassen und ihn nie wieder zu sehen, war unerträglich.
    Mit Phillip Schluss zu machen war schmerzhaft gewesen, aber Kinderkram im Vergleich zu dem hier.
    »Okay, Max«, sagte sie schwach und blinzelte die Tränen weg. »Ich verstehe. Aber du sollst wissen …« Sie wandte sich ab und fasste an den Türgriff. »Vergiss es. Passt auf euch auf, du und Muffin, okay?« Sie stieg aus dem Wagen und schloss die Tür.
    Max saß einfach da.
    »Na toll«, sagte Muffin. »Jetzt hast du sie ganz schön verletzt.«
    »Es ist besser so«, sagte Max.
    »Und worauf warten wir dann noch? Wenn du es so furchtbar eilig hast, dann lass uns fahren.«
    Max ließ den Motor an, und der Riegel schloss sich. Er legte den Gang ein und fuhr an. »Dann mal los«, sagte er.
    Jamie machte sich auf den Heimweg. Zum Glück wohnte sie nicht weit von der Stadtmitte entfernt, sodass es nicht ganz so schlimm war, dass ihr Auto bis weiß der Himmel wann in der Werkstatt sein würde. Und zum Glück übernahm Max die Kosten. Ihre Augen füllten sich mit Tränen. Sie brauchte nicht mehr an Max Holt zu denken. Sie hatten eine Menge zusammen erlebt, Schönes und Schreckliches, und jetzt war er unterwegs zu neuen Abenteuern. Glücklicherweise hatte sie noch ihre Zeitung. Aber sosehr sie sich über die zusätzlichen Finanzmittel freute, wollte sie Max‘ Anteile nicht zurückkaufen. Er sollte seine Verbindung zur Zeitung behalten, ob er je nach Beaumont zurückkehrte oder nicht.
    Sie schniefte. Am liebsten hätte sie losgeheult. Nach allem, was passiert war, war ihr Stresslevel auf einem neuen Hoch. Sie würde nach Hause gehen, alles verriegeln, sich ins Bett fallen lassen und sich mal so richtig ausweinen.
    Jamie wollte die Straße überqueren, hörte dann aber ein Auto nahen. Herrgott, sie musste Max aus dem Kopf kriegen, sonst würde man sie noch überfahren. Sie sah gerade rechtzeitig auf, um Max neben sich anhalten zu sehen. Schweigend starrte sie ihn an.
    »Du willst doch nur deswegen unbedingt mit, weil du mir an die Wäsche willst«, sagte er. Jamie trat näher heran und schaute ins Fenster. Er grinste.
    »Max, ich weiß, dass du mir das nicht abnimmst, aber der Inhalt deiner Wäsche ist nun wirklich das Letzte, was ich gerade im Kopf habe.« Das entsprach nicht ganz der Wahrheit, aber die Genugtuung gönnte sie ihm nicht.
    »Hinter was bist du denn her, wenn nicht hinter mir?«
    Jamie zögerte. »Ich weiß es nicht.« Das Einzige, was sie sicher wusste, war, dass sie ihn nicht gehen lassen konnte.
    »Also, ich bin nicht sicher, ob das so eine gute Idee ist, aber Muffin meint, du solltest mitkommen.«
    Jamie verschränkte die Arme. »Meint Muffin, hm?«
    »Ja. Als ich losgefahren bin, hat sie mich mit Discomusik beschallt. Ich kann nicht den ganzen Weg nach Tennessee über Discomusik hören.«
    »Das ist doch wieder typisch, Max«, sagte sie. »Du würdest lieber sterben, als mich bitten mitzukommen. Was soll das? Warum kannst du mich nicht einfach fragen?«
    Er wischte sich übers Gesicht und murmelte etwas.
    »Ich höre dich nicht«, sagte Jamie.
    Er seufzte schwer. »Okay, ich würde mich freuen, wenn du mitkommst. Wolltest du das hören?«
    Sie lächelte. »Wie heißt das Zauberwort?«
    »Scheiße.«
    »Jetzt sag es schon«, bohrte Muffin. »Du willst doch, dass sie mitfährt.«
    »Okay, schon gut. Bitte!«
    Jamie lächelte, öffnete die Tür und stieg ein. Der Sicherheitsriegel schloss sich. »Siehst du, geht doch. Also, ich müsste dann eben zu Hause vorbei, ein paar Klamotten und mein Arbeitsgerät holen. Ich kann ja ein paar spannende Reportagen machen. Ist vielleicht genau das Richtige, um der Zeitung ein bisschen neuen Schwung zu verleihen.«
    »Ja, und wir müssen feiern, dass du wieder frei bist. Ich hab auch schon eine gute Idee, wie wir das anstellen können.«
    »Ich bin vielleicht frei, Max, aber für dich immer noch nicht zu haben.« Er fuhr weiter. »Ich krieg dich schon noch weich.
    »Ist dir schon mal in den Sinn gekommen, dass ich ein bisschen Zeit brauchen könnte, um über die Trennung von Phillip hinwegzukommen? Ich kann nicht einfach von einer Beziehung in die nächste hüpfen wie du. Ich schätze, meine Beziehungen gehen ein bisschen tiefer als deine.«
    Max sah auf die Uhr. »Okay,
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