Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kussfest

Kussfest

Titel: Kussfest
Autoren: Janet Evanovich
Vom Netzwerk:
was Krasses?«
    Max und Annabelle beobachteten das Gespräch schweigend. »Okay, genug geplaudert«, sagte Annabelle. »Vielleicht habt ihr beiden den Ernst der Lage noch nicht begriffen.«
    Beenie warf sich in Pose und klopfte sich mit einem Finger an die Unterlippe. »Ich sehe eine Pistole und eine Reihe Geiseln. Da braucht man mir nicht lange zu erklären, was Sache ist. Ich bin ja nicht blöd.«
    »Phillip hat gesagt, Sie wären dumm«, sagte Annabelle.
    Beenie zuckte die Achseln. »Phillip hat keinen Krawattengeschmack, also wer ist der größere Depp?«
    »Jetzt halt doch endlich die Klappe, du Idiot!«, kreischte Deedee. »Willst du, dass wir alle umgebracht werden?« Sie warf Frankie einen besorgten Blick zu. Ihr Mann kämpfte gegen die Stricke um seine Handgelenke.
    »Jetzt tut beide, was Mrs Standish sagt«, sagte Max. Er sah Annabelle an. »Was haben Sie denn vor?«, fragte er. »Wollen Sie uns wirklich
alle
umbringen?
    »Sie lassen mir ja keine Wahl, Mr Holt. Sie wissen zu viel.«
    »Und was wollen Sie mit unseren Leichen machen?«, fragte er. »Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine Frau wie Sie Gräber aushebt. Da machen Sie sich ja Blutflecken auf Ihr hübsches Kleid. Was sollen die in der Reinigung denn da denken?«
    »Sie unterschätzen mich, Mr Holt«, sagte sie ruhig. »Ohne Plan wäre ich hier gar nicht erst reinspaziert.« Sie deutete mit dem Kopf auf die Benzintanks, an die Frankie und Danny gefesselt waren. »Swamp Dog hat es mir ja leicht gemacht, indem er die beiden an die Tanks gebunden hat. Bis die Polizei euch alle gefunden hat, seid ihr nicht mehr zu erkennen. Und ich sitze dann längst zu Hause, trinke Tee und plane meine nächste Party.«
    »Spitzentarnung für eine Diebin und Mörderin.«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Die Leute sehen doch nur, was sie sehen wollen.«
    Jamie hämmerte gegen die Innenseite des Kofferraums. »Muffin, ich schwör‘s, das wirst du noch bereuen, dass du mich in diesem Kofferraum einsperrst!«
    »Sei still«, sagte Muffin. »Ich versuche zu hören, was da drinnen abgeht, aber das geht nicht, wenn du so einen Lärm machst.«
    »Du hast den Schuss doch gehört«, heulte Jamie. »Max ist bestimmt schon tot.« Ihr stiegen Tränen in die Augen. Sie war in ihrem ganzen Leben noch nicht so wütend gewesen.
    »Ich hab dir doch gesagt, Max ist nicht tot. Er läuft da drin rum. Ich höre seine Stimme noch gelegentlich, aber ich verstehe nichts. Ich glaube, er spricht mit einer Frau.«
    »Kannst du Swamp Dog noch hören?«
    »Nein. Vielleicht ist er erschossen worden.«
    »Und was ist, wenn …«
    »Halt endlich die Klappe«, sagte Muffin. »Ich habe schon die Polizei verständigt.« Jamie schnaubte verächtlich. »Bis die da sind, sind da drin alle tot.«
    »Lassen Sie sie gehen, Annabelle«, sagte Max sanft. »Es reicht doch, wenn Sie mich nehmen.«
    »Hier entscheide ich, Max, nicht Sie.« Sie lächelte. »Gefällt mir, Macht über euch zu haben und über euer aller Leben zu entscheiden.«
    »Also um Macht geht es. Sagen Sie mal, versuchen Sie eigentlich auch, Macht auf Ihren Sohn auszuüben? Hat er deswegen die Klappe gehalten, oder macht er etwa mit?« Max wollte, dass sie weitersprach, bis er sich etwas hatte einfallen lassen.
    »Phillip weiß von nichts«, fauchte sie, »und wenn ich Macht über ihn hätte, würde er nicht Jamie Swift heiraten. Für die ist er doch viel zu gut.«
    »Und Sie haben nur deswegen nicht versucht, das zu verhindern, weil Sie wissen, dass er sich dann von Ihnen abwenden würde«, sagte Max. »Ist doch so, oder?«
    Ihre Augen verengten sich.
    »Aber wissen Sie was?«, fuhr Max fort. »Sobald Phillip erst mal glücklich verheiratet ist, spielen Sie in seinem Leben keine besondere Rolle mehr.«
    »Mein Sohn hängt sehr an mir.«
    Max lachte. »Das ändert sich nach der Hochzeit ganz schnell. Sie wissen doch bestimmt, dass er und Jamie nach einem eigenen Haus suchen. Er überlegt doch sogar, seine Kanzlei in einen anderen Bundesstaat zu verlegen. Die wollen doch beide nicht mit Ihnen unter einem Dach wohnen.« Das war gelogen, aber Max wusste, dass es seine Wirkung nicht verfehlen würde.
    Annabelle war entsetzt. »Das ist nicht wahr!«
    »Der tanzt nicht mehr lange nach Ihrer Pfeife. Irgendwann wird er sich am Telefon verleugnen lassen und Sie als Belastung empfinden.« Max lächelte dünn. »Das gefällt Ihnen nicht, was? Sie dachten, Phillip kümmert sich um Sie, wenn Sie alt und gebrechlich werden? Dazu wird er keine Zeit haben,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher