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Kussfest

Kussfest

Titel: Kussfest
Autoren: Janet Evanovich
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die beiden losgegangen. Beth hat es geschafft, die Polizei zu alarmieren, und die haben Lorraine mitgenommen und eingebuchtet.«
    »Hammer«, murmelte Jamie.
    »Ja, und Tom hat sich geweigert, sie da rauszuholen, bevor sie nicht eine Erklärung unterschrieben hatte, dass sie ihm nichts antun würde. Was aber egal war, sie hat ihm zu Hause trotzdem ordentlich den Marsch geblasen.«
    »Und wieso weiß ich davon nichts?«, fragte Jamie.
    »Ich habe auch das aus der Zeitung rausgehalten, weil beide Familien zu meiner Gemeinde gehören.«
    Jamie schüttelte den Kopf. Manchmal fragte sie sich, wer hier eigentlich die Entscheidungen traf. Offenbar eine strittige Frage. »Und worauf willst du hinaus?«
    Vera nippte an ihrem Kaffee, wie um die Spannung ins Unermessliche zu steigern, bevor sie endlich die Katze aus dem Sack ließ. »Hier muss gestrichen werden, und wir brauchen Möbel. So einfach ist das. Tom und Herman tun entweder, was ich will, oder sie werden schon sehen, was sie davon haben.«
    »Ist Erpressung in diesem Land nicht verboten?«, fragte Mike.
    Vera stellte die Kaffeetasse ab und verschränkte die Arme über der Brust. »Nicht, wenn es für einen guten Zweck ist.«
    Er und Jamie nickten, als sei das plausibel.
    Vera erhob sich aus dem Sessel wie eine Königin. »Hat einer von euch schon mal erlebt, dass ich versagt habe, wenn ich mir was in den Kopf gesetzt hatte? Die Sache ist so gut wie erledigt, da könnt ihr Gift drauf nehmen. Vera Bankhead schafft es immer, und es macht ihr nichts aus, wenn sie sich dabei die Hände schmutzig macht. Nicht das Geringste.«
    Deedee Holt Fontana saß an ihrem Frisiertisch im französischen Landhausstil, starrte in den Spiegel und runzelte die Stirn. Ihr Malteserhündchen, Choo-Choo, leckte den Rest von Deedees Frappuccino aus einem zierlichen, weißen Glas.
    Der Mann, der an ihrem Haar herumfummelte, unterbrach sein Tun. Er trug das kohlschwarze Haar raspelkurz geschoren, mit Ausnahme von ein paar Ponyfransen, die er für nötig hielt, weil er seine Stirn zu groß fand. »Was hast du denn, Süße?« Er hatte einen französischen Akzent, durchmischt mit einem Louisiana-Einschlag, und war manchmal schwer zu verstehen.
    »Oh, Beenie, ich muss mich schon wieder liften lassen«, sagte Deedee mit ihrer Betty-Boop-Stimme. Sie war zwar vor einer Weile sechsundvierzig geworden, hatte aber nie ihren kindlichen Habitus verloren, der ihr etwas Unschuldiges verlieh. Obwohl sie manchmal gewieft und raffiniert wirkte, sorgten ihre Stimme und diese Unschuld dafür, dass Frankie, mit dem sie seit zwanzig Jahren verheiratet war, immer noch das Bedürfnis verspürte, sich um sie zu kümmern und sie zu beschützen.
    »Du brauchst dich doch nicht liften zu lassen! Wenn du dich noch einmal liften lässt, sitzen deine Augen am Hinterkopf und du musst mit dem Hintern voran herumlaufen.« Beenie wedelte beim Sprechen mit dem Kamm herum, als dirigiere er ein Orchester. »Und überhaupt, wie viele Frauen kennst du, die ein ganzes Zimmer nur für ihre Preise bei Schönheitswettbewerben haben?«
    »Ach, das ist doch ewig her, Beenie.«
    »Also, für uns alle bist du immer noch eine Schönheitskönigin,
besonders
für deinen supersexy Gatten. Also, wie der dich immer anguckt …« Beenie unterbrach sich und schauderte. »Ich kriege immer eine Gänsehaut, wenn ich das sehe.«
    Deedee hörte offensichtlich nicht zu, denn sie schien sich nicht sonderlich über seine Worte zu freuen. »Ein Wunder, dass Frankie sich nicht längst eine Jüngere genommen hat«, sagte sie. Sie nahm sich den Vergrößerungsspiegel und schaute hinein. »Uuuh!«, kreischte sie so laut, dass Beenie sich die Hand vor die Brust warf, als fürchte er, sein Herz würde sonst wegfliegen.
    »Igitt, wo hast du denn den Spiegel her?« Beenie nahm ihn ihr ab. »Wie oft habe ich dir schon gesagt, du sollst da nicht reingucken? Himmel, Mädchen, Britney Spears würde in dem Ding da aussehen wie ein räudiger Hund.«
    »Guck mich doch mal an, Beenie, ich sehe aus wie eine schlampige Hausfrau.«
    »Du siehst definitiv
nicht
schlampig aus.«
    »Ich hab Ringe unter den Augen.
    »Weil du nachts nicht schläfst, Mausezähnchen.« Beenie tätschelte ihr die Schulter. »Du verbringst viel zu viel Zeit damit, dich um deinen Mann zu sorgen, und um jeden anderen, den du kennst. Du bist die einzige Reiche, die ich kenne, die Angst hat, in der Badewanne einen Schmutzrand zu hinterlassen, obwohl du eine durchaus gesunde Haushälterin hast, die sich darum
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