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Kussfest

Kussfest

Titel: Kussfest
Autoren: Janet Evanovich
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launenhaft du plötzlich bist«, sagte Beenie, dann zuckte er zusammen und hielt sich angesichts des Blicks, den sie ihm zuwarf, die Hand vor den Mund. »Du liebe Güte, ich sollte mir die Zunge rausschneiden, sie in kleine Stückchen hacken und an irgendeine Straßenkatze verfüttern.«
    »Ich muss mal allein sein«, sagte Deedee müde.
    Beenie seufzte erleichtert auf. »Gute Idee.« Er half ihr in einen Satinmorgenrock von Christian Dior. »Ruh dich aus. Heute hat Mr Fontana seinen großen Abend, und da willst du doch in Form sein.«
    »Weck mich, wenn Max kommt.«
    »Sobald er eintrifft.« Beenie unterbrach sich und warf ihr einen neckisch-verschämten Blick zu. »Wie sieht er denn aus?«
    »Oh, sehr gut und elegant, und das weiß er auch ganz genau. Außerdem ist er ein Superhirn. Als Kind hat er alles Mögliche in die Luft gesprengt.«
    Beenie bekam große Augen. »Mit Bomben?«
    »Keine richtigen Bomben, nur so Zeug, das er im Haus gefunden hat. Kinderkram eigentlich. Er hatte ein kleines Chemielabor. Glücklicherweise haben unser Cousin und seine Frau ihn aufgenommen und zurechtgestutzt.«
    Beenie klopfte sich mit dem Zeigefinger an die Oberlippe. »Und ein Genie, huh. Ich liebe intelligente Männer.«
    Frankie strahlte und schüttelte Max herzlich die Hand, als der Butler ihn ins Wohnzimmer von der Größe einer Bowlinghalle führte. »Schön, dich zu sehen, Max. Deedee freut sich bestimmt auch.«
    »Bist du gewachsen?«, fragte Max und schaute nach oben, um dem Mann in die Augen sehen zu können.
    Frankie lachte. »Im Gegenteil, ich bin zweieinhalb Zentimeter geschrumpft. Ich bin nur noch zwei Meter vier.« Er schlug sich vor die massige Brust. »Aber fit wie ein Turnschuh, ich trainiere immer noch täglich.«
    Max schauderte plötzlich. »Was ist das denn so kalt hier? Euer Butler läuft ja im Mantel rum!«
    »Ach was«, sagte Frankie. »Der Koch hat in der Küche den Kamin an.« Er sah sich um, wie um sich zu vergewissern, dass sie allein waren. »Es ist wegen Deedee«, flüsterte er.
    »Sie, äh, macht diese
Veränderungen
durch.«
    »Du meinst die Wechseljahre?«
    »Pssst, nicht so laut. Sie will das nicht wahrhaben. Sie sagt, sie ist zu jung für so was, aber es hat ungefähr vor einem halben Jahr angefangen. Du weißt ja, wie Deedee drauf ist, wenn es um ihr Alter geht. Keine Sorge, die Haushälterin hat dir eine Heizdecke ins Bett gelegt, damit du heute Nacht nicht erfrierst.«
    Beide Männer drehten sich um, als sie einen Entzückensschrei hörten. Deedee kam die lange Freitreppe heruntergestürmt, der Morgenmantel flatterte ihr um die langen Beine. Sie lief direkt in Max‘ ausgebreitete Arme. »Oh, Bruderherz, wie schön, dich zu sehen!« Max drückte sie. »Lass dich mal anschauen«, sagte er und trat einen Schritt zurück. »Du hast dich überhaupt nicht verändert. Wie machst du das, dass du immer noch so jung aussiehst?«
    »Sie lässt sich einmal im Jahr liften«, sagte Frankie und handelte sich damit einen finsteren Blick von seiner Frau ein. Als er spürte, dass er etwas Falsches gesagt hatte, fügte er hinzu: »Nicht, dass sie das nötig hätte.«
    »Das ist nur ein klitzekleiner Eingriff«, sagte Deedee schnell. »Dr. Mitchell meint, für was Richtiges bin ich noch viel zu jung. Frankie, Schatz, mach Max doch bitte einen Drink.«
    »Was möchtest du denn?«, fragte Frankie und öffnete die Bar. »Ist alles da.«
    »Was Alkoholfreies reicht.«
    »Setz dich doch, Max«, sagte Deedee und führte ihn zu einer Sitzgruppe mit Bambusmuster, die auf einem Leopardenfellteppich stand. Zwischen großblättrigen Bananenpflanzen lugten hohe, hölzerne Giraffen hervor, und die gläsernen Beistelltischchen wurden von Messingelefanten getragen.
    »Gefällt dir meine neue Einrichtung?«, fragte sie. »Ich wollte mal den Urwald-Look ausprobieren.«
    Max sah sich im Raum um. »Na, das ist dir ja gelungen«, sagte er. »Mir ist auch aufgefallen, dass ihr das Haus rosa gestrichen habt.«
    »Lachs«, korrigierte sie ihn. »Das ist im Moment
die
Farbe.«
    »Ich finde auch, das sieht rosa aus«, sagte Frankie und reichte Max eine Cola. »Gut, dass ich nicht mehr wrestle, die Jungs würden ja denken, ich hab sie nicht mehr alle.«
    Max prostete seinem Schwager zu. »Herzlichen Glückwunsch zum Sieg in den Vorwahlen, Frankie. Du wirst ein wunderbarer Bürgermeister.«
    Frankie strahlte. »Ich habe noch furchtbar viel zu tun, und die Wahlen stehen ja schon vor der Tür, aber ich habe einen guten Wahlkampfmanager,
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