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Kuss Mit Sosse

Kuss Mit Sosse

Titel: Kuss Mit Sosse
Autoren: Janet Evanovich
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Spitzenqualität, die Arbeitsplatten aus Granit. Ella hielt alles picobello sauber. Ich hob den Deckel von der Le-Creuset-Casserole auf dem Herd: Reis, Würstchen und Gemüse.
    »Riecht wunderbar«, sagte ich. »Ella ist eine Perle.«
    »Wenn ich die Einbrüche nicht bald aufkläre, kann ich Ella und all die anderen nicht mehr bezahlen.«
    »Was ist mit den Überwachungskameras? Haben sie die Diebe nicht auf Band aufgezeichnet?«
    »Alle Einbrüche erfolgten in Privathäuser, bei ausgeschalteter Kamera.« Ranger goss zwei Gläser Wein ein und gab mir eins. »Ohne ins Detail zu gehen, kann ich dir sagen, dass es jede Menge Sicherheitsmechanismen im System gibt, damit genau das ausgeschlossen ist.«
    »Trotzdem ist es passiert.«
    »Dreimal.«
    »Hast du jemand Bestimmtes im Auge, dem ich mal auf den Zahn fühlen soll?«
    »Martin Beam ist unser letzter Neuzugang. Er arbeitet seit sieben Monaten für mich. Bei allen drei Einbrüchen hatten Chester Rodriguez und Victor Zullick Dienst. Der Code-Computer wird von vier Männern im Schichtwechsel überwacht. Sonst fällt mir nichts ein.«
    »Hast du die Männer in letzter Zeit mal überprüft?«
    »Soweit ich weiß, hat keiner irgendwelche besonderen Probleme, weder finanziell noch sonst.«
    Ich verteilte den Eintopf auf zwei Teller, Ranger schnitt auf einem Brotbrett ein paar Scheiben von einem Laib, und wir nahmen unsere Gläser und Teller und gingen damit zum Tisch, auf dem Ella bereits Platzdeckchen und Besteck für uns zurechtgelegt hatte.
    »Glaubst du, es ist jemand, der Geld braucht, oder jemand, der dich wirtschaftlich ruinieren will?«, fragte ich Ranger.
    »Schwer zu sagen, aber wenn ich wählen könnte, würde ich sagen, der Typ will mich fertigmachen.«
    »Das ist gemein.«
    Ranger nahm sich eine Scheibe Brot. »Die Männer, die ich beschäftige, sind nicht blöd. Sie wissen, dass der Diebstahl der Codes nur schlimm für sie enden kann. Die Beute und das Geld können das Risiko niemals aufwiegen.«
    »Gibt es ein erkennbares Muster bei den Einbrüchen?«
    »Nur dass alle nachts passiert sind.«
    Ranger füllte mir Wein nach. Ich habe noch nie erlebt, dass er selbst mehr als ein Glas Wein oder Bier trinkt, und meistens leert er nicht einmal das. Er würde sich niemals in eine Lage bringen, in der er Schwäche zeigen könnte. Ranger war immer nüchtern. Bei mir dagegen konnte es hin und wieder vorkommen, dass ich zu tief ins Glas schaute, aber ich konnte mich immer auf Ranger verlassen, dass er mich wieder trockenlegte.
    »Was ist?«, fragte ich. »Bringst du mich nach Hause, wenn ich das zweite Glas Wein noch trinke?«
    »Du verträgst einfach keinen Alkohol, Babe. Nach dem zweiten Glas Wein willst du gar nicht mehr nach Hause.«
    Ich stieß einen Seufzer aus und schob das Glas von mir. Ranger hatte recht. »Ich habe fünf ungelöste Fälle am Hals, um die ich mich eigentlich sofort kümmern muss«, erklärte ich ihm. »Du hast gesagt, du würdest mir helfen.«
    »Hast du die Akten dabei?«
    Ich holte meine Tasche, die ich auf die Arbeitsplatte in der Küche gelegt hatte, gab Ranger die fünf Akten und setzte mich wieder an den Tisch.
    Ranger blätterte beim Essen in den Akten.
    »Zwei bewaffnete Raubüberfälle, ein Exhibitionist, ein mittelschwerer Drogendealer und ein Brandstifter«, sagte er. »Der Dealer ist ein Einfaltspinsel. Kenny Hatcher. Genannt das Glubschauge. Ich weiß, wo er arbeitet. Er dealt vom Sechshunderterblock in der Stark Street an aufwärts.«
    »Da habe ich schon geguckt. Er ist nicht da.«
    »Er ist da. Man sieht ihn nur nicht.«
    Ich schaute auf meinen Teller und in mein Weinglas – leer. Verdammt. »Jemand hat meinen Wein getrunken«, sagte ich zu Ranger.
    »Das kannst nur du gewesen sein.«
    Ich sah mich um. »Gibt es Nachtisch?«
    »Nein.«
    Kein Wunder. Ranger aß nie Nachtisch.
    »Warum sehe ich den Drogendealer nicht?«, fragte ich ihn.
    Ranger lehnte sich zurück und musterte mich. Der Löwe taxiert seine Beute. »Er bedient sich eines Läufers«, sagte Ranger. »Wenn du Hatcher finden willst, musst du dem Läufer folgen.«
    »Woran erkenne ich den Läufer?«
    »Du musst nur aufpassen.«
    »Na gut, ich mache einen zweiten Versuch«, sagte ich, rückte vom Tisch ab und nahm Ranger die Akten ab. »Ich fahre zur Stark Street.«
    Ich wandte mich zum Gehen, doch Ranger packte mich von hinten am Shirt und zog mich zu sich heran.
    »Willst du jetzt wirklich zur Stark Street fahren?«
    »Ja.«
    »Allein?«
    »Ja.«
    »Lieber
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