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Kuss Mit Sosse

Kuss Mit Sosse

Titel: Kuss Mit Sosse
Autoren: Janet Evanovich
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Rangeman-Mitarbeitern zur Verfügung stehen, ein Sportstudio, Schießstand, Konferenzräume und weitere Büros. Die Hausfassade ist unauffällig, nur ein kleines Messingschild neben dem Haupteingang teilt der Welt mit, dass hier Rangeman sein Quartier hat.
    Mit meinem Funkschlüssel verschaffte ich mir Zugang zur Tiefgarage, stellte meinen Wagen ab und funkte mich durch bis zum Aufzug und hoch in den vierten Stock. Drei uniformierte Rangemänner saßen im Kontrollraum und starrten auf Bildschirme, vier Männer waren in der Küche. Alle lupften verwundert die Augenbrauen, als ich aus dem Aufzug trat. Ich lachte nur, winkte ihnen kurz zu und ging schnurstracks zu Ramons Kabuff.
    »Halleluja!«, begrüßte er mich. »Ich darf wieder zurück ins Reich der Lebenden. Ich hasse diese Kammer. Kein Sonnenlicht. Nicht mal ein Fenster gibt es. Eine halbe Stunde an diesem Schreibtisch, und ich habe einen Krampf im Arsch.«
    Ramon hatte dunkles Haar, dunkle Augen, dunkle Haut und Wimpern zum Niederknien. Er war ungefähr in meinem Alter, überragte mich aber um ein paar Zentimeter. Seine Ohren waren gepierct, aber er hatte keinen Ohrring. Rangeman-Mitarbeiter dürfen bei der Arbeit keinen Schmuck tragen, außer Uhren.
    »Warum hat man dich überhaupt vor einen Computer gesetzt? Bist du nicht eher ein Autonarr?«
    »Ich habe einen Strafzettel wegen Geschwindigkeitsübertretung bekommen, deswegen hat Ranger mich hierherverbannt. Die Arbeit hier ist für die Trottel von der letzten Bank. Ich hatte Glück, dass er mich nicht gefeuert hat.«
    Trottel von der letzten Bank. Toll. Und den Job sollte ich also übernehmen.
    »Und womit hast du das verdient?«, fragte Ramon.
    »Ich brauche Geld, und einen anderen Job hatte Ranger gerade nicht im Angebot.«
    »Tja, von irgendwas muss der Mensch ja leben«, sagte Ramon. »Ich zeige dir mal, was ich auf meinem Desktop habe.«
    Eine Stunde später war ich instruiert und auf mich allein gestellt. Verschiedene Recherchen gingen über mein Pult, Hintergrundinformation über Angestellte und potentielle Kunden, Suche nach externen Dienstleistern, Security-Recherchen im Auftrag von Kunden.
    Manches Interessante war dabei, aber nach einer Stunde Bildschirmglotzen wurde es eintönig, und um fünf Uhr hatte ich einen Krampf im Hintern. Ich aktivierte die Schlummerfunktion an meinem Computer und schlenderte über den Flur zu Rangers Büro.
    »Darf ich?«, fragte ich.
    Ranger blickte auf. »Babe.«
    »Ich habe einen Krampf im Arsch.«
    »Ein Kuss von mir und du bist geheilt.«
    »Ich dachte eher an einen neuen Bürostuhl«, sagte ich.
    »Sag Louis Bescheid. Er besorgt dir alles, was du brauchst. Hast du heute Abend schon was vor?«
    »Nein.«
    »Bleib noch eine Stunde. Ich muss dich mal sprechen, aber zuerst will ich den Papierkram hier erledigen.«
    Kurz nach sechs kam Ranger in meine Kammer und holte mich ab.
    »Ella hat uns oben ein Abendessen gekocht«, sagte er. »Dabei können wir uns unterhalten.«
    Vor nicht allzu langer Zeit war Rangers Adresse noch ein leeres Grundstück. Aber wie sich gezeigt hat, ist er nicht nur ein taffer Typ, sondern auch ein smarter Geschäftsmann. Heute wohnt er in einer sehr exklusiven Studiowohnung mit einem Schlafzimmer als Allerheiligstem, gediegen und grundsolide. Die Wohnung wurde von einem Innenarchitekten geschmackvoll eingerichtet, und Ella kümmert sich um sie. Die Möbel sind bequem und modern. Leder, Chrom, dunkles Holz, hier und da ein paar erdfarbene Akzente. Eindeutig männlich, aber nicht zu aufdringlich. Die Wohnung wirkt erstaunlich freundlich und gemütlich, obwohl sie keine persönliche Note hat. Keine Familienfotos, kein Stapel Lieblingsbücher am Bettrand, kein Nippes. Ich habe schon ziemlich viel Zeit hier verbracht, und ich hatte immer den Eindruck, dass es eigentlich nur ein Ort zum Schlafen ist, nicht zum Wohnen. Den Ort, den Ranger sein Zuhause nennt, habe ich bisher noch nicht gefunden. Vielleicht existiert er gar nicht. Vielleicht trägt er ihn mit sich herum. Vielleicht auch hat er ihn selbst noch gar nicht entdeckt.
    Schweigend fuhren wir mit dem Aufzug nach oben, und schweigend betraten wir den kleinen Vorraum, von dem Rangers Wohnung abging. Ranger öffnete die Wohnungstür mit dem Funkschlüssel, ich begab mich in den Flur mit dem gedämpften Licht und weichen Teppichboden. Ranger legte die Schlüssel auf ein kleines Silbertablett, das auf einem Sideboard stand, und kam mir in die Küche nach. Alle Geräte waren aus rostfreiem Stahl,
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