Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kuss Mit Sosse

Kuss Mit Sosse

Titel: Kuss Mit Sosse
Autoren: Janet Evanovich
Vom Netzwerk:
Schlafzimmer und Badezimmer.
    Ich lief vom Parkplatz nach oben in meine Wohnung, zog mich aus und sprang unter die Dusche. Erst als sich meine Haut rosarot verfärbte wie gekochter Hummer, tauchte ich wieder daraus hervor und schlang mir ein Badetuch um. Ich ging ins Schlafzimmer, und plötzlich stand ich vor Ranger, der sich in dem Klubsessel neben dem Bett lümmelte. Vor Schreck schrie ich auf und huschte zurück ins Badezimmer.
    »Babe«, sagte Ranger.
    Ich steckte den Kopf durch die Tür. »Was machst du denn hier?«, fragte ich ihn.
    »Ich wollte dich nur sprechen.«
    »Warum hast du nicht vorher angerufen? Oder wenigstens an der Tür geklingelt?«
    Ranger schien zu überlegen, ob er sich zu einem Schmunzeln durchringen sollte oder nicht. Seine Aufmerksamkeit konzentrierte sich auf den oberen Rand meines Badetuchs, dann wanderte sein Blick an mir entlang bis zum unteren Saum, der einige wenige Zentimeter über meine Dingsda hinausragte. Seine braunen Rehaugen weiteten sich und wurden finster, umso fester klammerte ich mich an das Tuch.
    Ranger, das war der zweite wunde Punkt in meinem Leben, und jetzt, da Morelli von der Bildfläche verschwunden war, hatte er sich wohl auf Platz Nummer eins geschoben. Ranger ist gute 1,80 m groß, und er ist Latino, seine Hautfarbe mittelbraun, sein Haar dunkelbraun und raspelkurz. Er hat strahlend weiße und regelmäßige Zähne und ein Killerlächeln, das nur bei besonderen Gelegenheiten aufblitzt. Schwarz ist seine bevorzugte Farbe, jetzt trug er ein schwarzes T-Shirt und schwarze Cargo Pants. Getauft ist er auf den Namen Carlos Manoso, aber auf der Straße nennen ihn alle nur Ranger, ein Relikt aus seiner Zeit bei den Special Forces. Heute ist Ranger geschäftsführender Teilhaber einer Security-Firma, die in einem unscheinbaren Gebäude im Stadtzentrum residiert, doch gelegentlich übernimmt er noch die riskanteren Kopfgeldjägerjobs für Vinnie. Unbekleidet habe ich ihn auch schon gesehen, um nicht zu sagen nackt, und Sie können sich darauf verlassen, dass es die reine Wahrheit ist, wenn ich Ihnen verrate, dass er aus reinem Muskelfleisch besteht und einfach nur perfekt ist, in jeder Hinsicht. Und damit meine ich wirklich in jeder nur erdenklichen Hinsicht.
    Ranger und ich haben drei Dinge gemeinsam. Wir sind gleichaltrig, wir sind Single, und beide waren wir schon mal verheiratet – für jeweils zehn Sekunden. Ende der Gemeinsamkeiten. Ich bin wie ein aufgeschlagenes Buch mit vielen leeren Seiten. Rangers Buch ist gespickt mit Lebenserfahrung, geschrieben in unsichtbarer Tinte. An meiner Wohnungstür sind drei Schlösser und ein Schubriegel, und ich bin mir sicher, dass ich alle zugeschlossen hatte. Irgendwie hält das Ranger nie ab. Er ist ein Mann mit geheimnisvollen Fähigkeiten.
    Ranger winkte mich mit einem gekrümmten Finger zu sich heran. »Komm her.«
    »Niemals.«
    »Angst?«
    »Vorsicht.«
    »So macht es keinen Spaß«, sagte Ranger.
    »Du willst Spaß haben?«
    Seine Mundwinkel verzogen sich ganz leicht nach oben. »Ich kann auch anders.«
    Ich musste nicht befürchten, dass er gleich über mich herfallen würde. Aber um an den Kleiderschrank heranzukommen, in dem mein knöchellanger kuscheliger rosa Bademantel hing, musste ich mich an Ranger vorbeidrücken. Und dabei befürchtete ich, in sein Kraftfeld hineingezogen zu werden, falls ich ihm zu nahe kam. Dann wäre am Ende womöglich ich diejenige, die über ihn herfiel. Das war nicht ungefährlich. Ranger hatte mir nämlich zu verstehen gegeben, dass sein emotionales Engagement Grenzen hatte. Außerdem gab es ja noch Morelli. Morelli war zwar gegenwärtig nicht angesagt, aber das war schon öfter vorgekommen, und irgendwann war er immer auf seinen Stammplatz zurückgekehrt. Eine schnelle Nummer mit Ranger würde eine Versöhnung mit Morelli wiederum erheblich schwieriger gestalten. Allerdings stand Letzteres im Moment sowieso nicht zur Debatte, weil ich generell nicht in versöhnlicher Stimmung war.
    »Weswegen wolltest du mich sprechen?«, fragte ich ihn.
    »In den letzten acht Wochen sind drei Kunden von mir ausgeraubt worden. Bei allen war neueste Sicherheitstechnik installiert. In allen drei Fällen wurde das System für exakt fünfzehn Minuten ausgeschaltet und dann wieder aktiviert. Meine Kunden waren zu dem Zeitpunkt nicht zu Hause. Es gibt keine Anzeichen von Gewaltanwendung.«
    »In Filmen sieht man doch manchmal, wie die Bösen mit so einem kleinen Elektrogerät Codes knacken.«
    »Wir sind hier
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher