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Kunstraub im Städel

Kunstraub im Städel

Titel: Kunstraub im Städel
Autoren: Frank Demant
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einen seiner geliebten und für das persönliche Wohlbefinden unabdingbaren, wenn auch verspäteten – aber der Mann von heute ist ja flexibel – Mittagsschläfchen ins Wasser fallen lassen zu müssen, die Worte von sich gab: „So, jetzt aber ab in die Heia. Knoscho ist angesagt.“
    Maria: „Knoscho? Hast du das aus dem Kamasutra oder ist das eine japanische Kampfsportart?“
    „Eine japanische Kampfsportart. Soviel ich weiß, haben das schon die alten Samurai praktiziert.“
    „Worin liegt der Kampf?“
    „Erstens, sich nicht im Geringsten bewegen und sich knallhart auf sein inneres Zentrum zu konzentrieren.“
    „Und zweitens?“
    „Knochen schonen. Auch Knoscho genannt. Die haben’s druff, die Japaner, gelle?“
    Maria kannte ihren Liebsten gut genug, um zu wissen, dass Knoscho mal wieder ein Produkt seiner blühenden Fantasie war. „Du bist mir vielleicht einer.“
    Herr Schweitzer: „Geh du schon mal vor ins Bett. Ich komme nach, wenn du so weit bist.“
    Eine Minute später hatte er sich seiner Klamotten bis auf die Unterhose entledigt. Trotzdem konnte von Sexappeal keine Rede sein, nicht bei dieser Figur. Die Anfangstakte von Kubricks Odyssee im Weltraum trällernd erschien Herr Schweitzer im Türrahmen des Schlafgemachs. „Huhu, hier bin ich. Na, was für Instinkte wecke ich gerade in dir?“ Herr Schweitzer drehte sich Hüfte schwingend um die eigene Achse und versuchte einen erotischen Wimpernschlag.
    Maria, nach einem taxierenden Blick: „Ach Gottchen! Hm? Mutterinstinkte?“
    Nun gut, dachte Herr Schweitzer. Darauf war er irgendwie vorbereitet gewesen. Aber er hatte ja noch einen Trumpf im Ärmel. Er schnappte sich den Holbein, drehte die Vorderseite zu Maria, zog seinen Bauch ein und stolzierte ins Zimmer. „Hier, Liebling, ist für dich. Ich dachte, der macht sich ganz gut im Flur. Vielleicht neben dem Spiegel.“
    „Der Holbein! Wie kommst du …“
    „Schon gut, keine Bange, ist bloß ne Kopie.“
    „Zeig mal her. Woher hast du die?“
    Herr Schweitzer, extrem lässig: „Ach, ist so ne Art Abfallprodukt von dem Fall.“
    Maria nahm den Holbein entgegen, hielt die Oberfläche gegen das durchs Fenster einfallende Licht und begutachtete das Werk.
    Nach einer Weile schüttelte sie anerkennend den Kopf und sagte: „Tolle Arbeit. Sieht aus wie echt.“

Einen Monat später
    Benny war wieder aus dem Krankenhaus raus, in dem er gut vier Wochen wegen diverser Knochenbrüche gelegen hatte. Eingeliefert worden war er, nachdem Joey ihn zusammengeschlagen hatte. Aber Benny wusste wirklich nicht, wo der echte Holbein jetzt war.
    Konstantinos Tziolis sollte am ersten Oktober die kleine Bar seines Onkels, der in den verdienten Ruhestand gehen wollte, übernehmen. Bis dahin widmete er sich zusammen mit seiner kroatischen Freundin dem Strandleben. Er war schon ganz braun von der Sonne.
    Mrs. und Mr. Miller aus Kalifornien waren auf Europareise. Italien hatten sie aber gestrichen, weil sich Mr. Miller ohne seine Pistole diesem Volk von Taschendieben, wie er sich ausdrückte, hilflos ausgesetzt sah. Der Lonely Planet hatte für Frankfurt einen Besuch im Städel empfohlen. Sie standen vor dem Holbein. Mrs. Miller: „Oh look, darling. It’s sooo wonderful.“
    Okay, für Mrs. und Mr. Miller hätte es auch ein Poster getan. Doch für alle anderen, die sich nicht mit einer Fälschung hätten abfinden lassen, wäre es schwer gewesen, das Original zu Gesicht zu bekommen. Und so lange kein Gutachter den Städel-Holbein mal so richtig unter die Lupe nahm, so lange würde es auch dabei bleiben.
    Ende der achten Sachsenhäuser Kriminalepisode

 
Weitere eBooks von Frank Demant:
    Band 9:
Goethe war’s nicht
    Nichts hasste der Sachsenhäuser Detektiv Herr Schweitzer mehr als Geschäftsessen, Hausarbeit vielleicht mal ausgenommen. Trotzdem wird er von seiner Freundin Maria dazu genötigt. Kaum ist diese Tortur ohne nennenswerten psychischen Schaden überstanden, meldet sich der Gastgeber erneut – sein Sohn sei entführt worden.
    Es folgen ein paar stressige Tage, die dank eines hellblauen Toilettenhäuschens eine ungewöhnliche Wendung nehmen.
e-ISBN: 978-3-940908-9-95
Preis: 7,49 Euro

    Band 8:
Kunstraub im Städel
    Während eines trägen und heißen Sommers detoniert am Museumsufer eine Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg. Ursache hierfür sind zwei dreiste Gauner, welche sich per Tunnelbau Zugang zum Städel verschafften, um sich völlig unrechtmäßig drei wertvolle Gemälde anzueignen.
    Und ebenso
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