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Küssen erlaubt - Liebe verboten!

Küssen erlaubt - Liebe verboten!

Titel: Küssen erlaubt - Liebe verboten!
Autoren: Heidi Rice
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Erregung wallte in ihm auf, als er ihren Duft tief einatmete. Zimt, Nelken und Orangen. „Ich habe Ihnen Geld angeboten, aber das wollten Sie nicht. Dann habe ich mich entschuldigt, aber auch das hat Ihnen nicht gereicht. Was kann ich noch tun, um meinen Fehler wiedergutzumachen? Mir den rechten Arm absägen, in Geschenkpapier einwickeln und Ihnen schenken?“
    Cassie schloss den Mund. Doch dann schossen ihre hübsch geschwungenen Augenbrauen nach oben, wo sie sich mit den braunen Locken trafen, die ihr in die Stirn hingen. Das Blau ihrer Augen verdunkelte sich, alle Farbe wich aus ihrem Gesicht.
    Nun hat es ihr also die Sprache verschlagen, dachte Jacob. Allerdings war er sich nicht sicher, was genau er gesagt hatte, dass sie ihn nun so schockiert ansah.
    Sie fuhr sich mit der Hand an den Mund. „Jace der Ladykiller.“ Die Worte waren kaum zu hören.
    „Kennen wir uns?“, fragte er erstaunt. Seit vierzehn Jahren hatte er diesen Spitznamen nicht mehr gehört, seit er damals mit siebzehn von der Schule geflogen war.
    Kaum hatte er den Gedanken zu Ende gedacht, fiel ihm noch etwas ein. Das heiße Pulsieren in seinen Lenden wurde augenblicklich stärker. Verdammt, das musste es sein.
    Sie blieb stumm, also war es an ihm, die naheliegende Frage zu stellen: „Hatten wir mal was miteinander?“
    Er erinnert sich nicht an mich. Gott sei Dank!
    Cassie wollte etwas sagen, aber ihre Zunge war wie gelähmt. Kein Wunder, denn das unerwartete Wiedererkennen hatte sie getroffen wie ein Schlag auf den Solarplexus, der einem die Luft nimmt. Sie schüttelte den Kopf, um seine Frage zu verneinen.
    „Ganz sicher?“ Die Blicke seiner smaragdgrünen Augen, die unzähligen Mädchen an der Hillsdown Road Secondary School das Herz gebrochen hatten, wanderten forschend über ihr Gesicht.
    Sie nickte.
    Seine Schultern entspannten sich, und sie hörte ihn murmeln: „Gut zu wissen.“
    Es war nicht weiter verwunderlich, dass sie ihn nicht gleich erkannt hatte. Damals war Jacob Ryan noch ein Junge gewesen. Ein groß gewachsener, umwerfend gut aussehender Junge mit traurigen Augen. Für sie als dreizehnjähriges Mädchen mit blühender Fantasie und hyperaktiven Hormonen hatte der Siebzehnjährige die perfekte Mischung aus Dressman und Abenteurer verkörpert.
    Natürlich hatten sie nicht miteinander geschlafen. Nicht einmal geküsst hatten sie sich. Sie war zwar nur vier Jahre jünger gewesen als er, aber als Schüler zählten vier Jahre so viel wie fünfzig. Trotzdem war ihre frühreife romantische Fantasie damals regelmäßig mit ihr durchgegangen – genauso wie die Fantasie aller anderen Mädchen ihres Jahrgangs.
    Jetzt raste ihr Herz wieder wie damals.
    Sie rutschte nervös auf dem Sitz herum und fühlte sich verwirrt, ja, leicht schwindelig. Ihr nasser Samtmantel engte sie plötzlich ein wie eine Zwangsjacke.
    In ihrem Bauch krampfte sich etwas zusammen, so wie früher, wenn sie gesehen hatte, wie Jace mit finsterem Gesicht grübelnd in der Schulkantine saß oder an der Bushaltestelle stand und die hysterisch kichernden Mädchen um sich herum ignorierte. Oder wie an jenem Tag, der als „Tag der ultimativen Demütigung“ in die Annalen ihrer Teenagerzeit eingegangen war. Der Tag, an dem sie ihn und die Schulsprecherin Jenny Kelty beim Knutschen im hinteren Treppenhaus erwischt hatte.
    Noch heute zog sich Cassies Herz in zartbitterem Schmerz zusammen, wenn sie sich an die beiden eng umschlungenen Körper im Halbdunkel des Treppenhauses erinnerte. Sie sah alles noch deutlich vor sich, als sei es erst gestern gewesen.
    Wie angewurzelt hatte sie dagestanden, die Knie weich wie Butter. Jace hatte seine Hand unter Jennys Bluse geschoben, das Streicheln seiner Finger war durch den weißen Baumwollstoff deutlich zu sehen gewesen. Wie gebannt hatte Cassie zugesehen und sich dabei auf die Lippe gebissen. Dann hatte Jace mit der anderen Hand Jennys Po umfasst und sie fest an sich gezogen. Als er ihre Unterlippe zärtlich zwischen die Zähne genommen hatte, hatte es in Cassies Lippe gekribbelt wie verrückt. Und neben dem Herzschmerz war etwas ganz anderes in ihr erwacht: Lust … Ehe sie etwas dagegen tun konnte, hatte sie ungewollt leise geseufzt.
    Sofort hatte sich Jaces selbstsicherer Blick auf ihr Gesicht geheftet. Doch interessanterweise hatte ihn ihre Anwesenheit gar nicht weiter gestört. Stattdessen hatte er seine sinnlichen Lippen zu einem verschwörerischen Grinsen verzogen – als ob sie ein süßes Geheimnis miteinander
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