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Küssen erlaubt - Liebe verboten!

Küssen erlaubt - Liebe verboten!

Titel: Küssen erlaubt - Liebe verboten!
Autoren: Heidi Rice
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teilten.
    Sie hatte zurückgegrinst, aber dann hatte auch Jenny sie entdeckt und sie angeschrien: „Was gibt’s denn da zu grinsen, du dumme Kuh? Verzieh dich!“
    Am liebsten wäre Cassie vor Scham im Boden versunken. Eilig war sie die Treppe hinuntergestolpert, so schnell, dass sie sich um ein Haar den Hals gebrochen hätte. Dabei hatte das ohrenbetäubende Pochen ihres Pulses die Worte verschluckt, die Jace ihr noch hinterhergerufen hatte.
    Jetzt trommelte Jace mit dem Daumen auf das Lenkrad und fragte: „Also, wie heißt du?“
    „Cassie Fitzgerald.“
    Er legte die Stirn in Falten. „Ich erinnere mich an keine …“
    „Das ist auch besser so“, unterbrach sie ihn und betete, dass er sich niemals erinnern möge. „Dieser gelbgrüne Schulblazer hat mir nie besonders gut gestanden.“
    Er lachte leise. Der tiefe kehlige Laut ließ sie erschauern. Dort, wo ihre Schenkel sich berührten, prickelte es mit einem Mal heiß.
    „Warum fangen wir nicht noch mal von vorne an?“, schlug er vor. „Ich habe eine Suite im Chesterton. Komm doch einfach mit, und wir lassen deinen Mantel dort reinigen.“ Er lehnte sich zu ihr hinüber und strich ihr eine Locke hinters Ohr. „Das ist doch wohl das Mindeste, was ich für eine alte Schulfreundin tun kann.“
    Sie waren nie Freunde gewesen, nicht einmal ansatzweise.
    „Ich weiß nicht, ob das so eine gute Idee ist. Ist das denn erlaubt?“, murmelte sie und versuchte, das heiße Pochen ihrer Wange, das die Berührung seiner Finger dort hinterlassen hatte, nicht zu beachten.
    Schon mit siebzehn war Jacob Ryan eine ernst zu nehmende Gefahr für empfindsame Frauenherzen gewesen. Jetzt war er höchstwahrscheinlich tödlich.
    Er zwinkerte ihr vielsagend zu. „‚Erlaubt‘ wird meiner Meinung nach total überbewertet …“
    Augenblicklich begab sich Cassies Puls auf eine wilde Achterbahnfahrt. Ihre Wange pochte stärker. „Und ‚verboten‘? Ist das besser?“
    Er lächelte und musterte sie mit seinen grünen Augen eindringlich von Kopf bis Fuß. „Meiner Erfahrung nach ist ‚verboten‘ nicht nur besser, es macht auch deutlich mehr Spaß …“ Er warf einen Blick über die Schulter, um zu sehen, ob ein Auto kam. „Also, wie wär’s?“, fragte er, als der Wagen schon anfuhr. „Kommst du mit ins Hotel, um die Minibar zu plündern, während wir auf deinen Mantel warten?“
    „Okay“, antwortete sie schnell, bevor sie es sich womöglich anders überlegte. „Aber nur, wenn es nicht zu viele Umstände macht.“
    Er grinste schelmisch. „Ganz und gar nicht.“
    Cassie verschränkte die Arme. Ihre Brüste waren immer noch erregt von der Erinnerung an die Szene mit Jace im Treppenhaus, die gefühlt eine Million Jahre zurücklag. Im schwachen Licht der vorbeigleitenden Straßenlaternen studierte sie sein Profil.
    Die Jahre hatten ihn reifen lassen, aber die Reife stand ihm vorzüglich: leicht gebräunte Haut, ein spätnachmittäglicher Bartschatten, volle dunkle Locken, kleine Fältchen in den Augenwinkeln. Die rote Narbe, die seine linke Augenbraue durchschnitt und die seinem Gesicht damals etwas Verwegenes verliehen hatte, war zu einer dünnen weißen Linie verblasst. Insgesamt war sein traurig-schönes Jungengesicht erwachsen geworden. Die schmalen Wangen hatten sich zu einem männlich-markanten Profil ausgewachsen. Auch sein schmächtiger Körper hatte sich gemacht, jedenfalls ließ der maßgeschneiderte Anzug kräftige Muskeln erahnen, wenn Jace schaltete.
    Cassie drückte sich tiefer in den Sitz, als der PS-starke Wagen auf der Park Lane beschleunigte. Vor dem Fenster glitt der Marble Arch vorbei, darunter ein majestätischer Weihnachtsbaum mit roten und goldenen Sternen, die festlich in der frühen Winterdämmerung glitzerten.
    Jace hatte sie gefragt, ob sie miteinander geschlafen hätten. Das bedeutete entweder, er litt an Amnesie, oder er hatte seit damals mit so vielen Frauen geschlafen, dass er den Überblick verloren hatte. Angesichts der endlos langen Liste von Freundinnen, die er auf der Hillsdown Road gehabt hatte, tippte Cassie auf Letzteres.
    Jace Ryan war der Typ Mann, mit dem keine vernünftige Frau je eine ernsthafte Beziehung riskiert hätte. Aber wie er so neben ihr saß und mit lässiger Routine den schnittigen Wagen steuerte, entbrannte in Cassie erneut prickelnde Lust.
    Was Beziehungen betraf, mochte er zwar ein Totalausfall sein – aber als Mann für gewisse Stunden? Taugte er vielleicht als der von Nessa empfohlene Liebhaber? Vielleicht war
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