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Küssen auf eigene Gefahr

Küssen auf eigene Gefahr

Titel: Küssen auf eigene Gefahr
Autoren: Susan Andersen
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reichte sie Kaylee und sah ihr dabei zu, wie sie die Verschlusskappe abdrehte und einen kräftigen Schuss in ihre Teetasse goss. Schließlich setzte sie sich ihrer Zwillingsschwester gegenüber an den Tisch.
    Kaylee nahm einen großen Schluck, ließ ihn durch ihre Kehle rinnen und hüstelte ein paarmal. Dann blickte sie Catherine über den Tisch hinweg an. Als sähe sie ihre Schwester zum ersten Mal, zog sie einen Mundwinkel nach oben und schüttelte den Kopf. »Weißt du was, Cat, du ziehst dich an wie eine Nonne. Mama wäre bestimmt stolz auf dich.«
    Catherine sah an sich hinunter. Es ließ sich nicht bestreiten, dass ihre weiße Bluse nicht gerade auf Figur geschnitten war, aber es war ihr einfach unangenehm, wie viel Aufmerksamkeit ihr Busen auf sich zog, wenn sie etwas Enganliegendes trug. Die Radlerhose aus Lycra saß dagegen wie eine zweite Haut. Sie musterte ihre Schwester, die vom Dekolletee bis knapp über den Po in Stretch gehüllt war und hochhackige Pumps trug, wogegen ihre eigenen Füße in Turnschuhen steckten, und musste zugeben, dass sie im Vergleich zu Kaylee vermutlich ziemlich spießig aussah. »Willst du dich wirklich über meine Garderobe unterhalten?«
    »Nein, eigentlich nicht. Wo waren wir stehen geblieben?« Im nächsten Augenblick wischte Kaylee die Frage mit einer wegwerfenden Geste ihrer schlanken Finger mit den feuerrot lackierten Nägeln beiseite. »Egal, ich fange einfach von vorn an. Also, vor drei Tagen hing ich im Club fest, ich hatte kein Auto, weil diese Schlampe ... aber das ist eine andere Geschichte, ein Kinkerlitzchen im Vergleich zu den Schwierigkeiten, in denen ich jetzt stecke.«
    Bei dem Club handelte es sich um die Tropicana Lounge, wo Kaylee als Showgirl arbeitete. Soweit Catherine wusste, hieß das, dass Kaylee im Takt mit den anderen Showgirls über eine Bühne stöckelte und dabei ein Kostüm trug, das aus viel Kopfputz und wenig Stoff bestand. Ihre Mutter hatte Kaylee immer als Tänzerin bezeichnet, offenbar war sie der Meinung, dass das weniger anzüglich klang. In ihren Augen war »Showgirl« gleichbedeutend mit »Stripperin«. So etwas war typisch für ihre Mutter gewesen.
    »Das Trop ist wirklich in Ordnung«, fuhr Kaylee fort. »Nur liegt die Garderobe der Tänzerinnen gleich neben dem Männerklo, und ich kann dir sagen, Cat, die Wand dazwischen ist wirklich sehr dünn. Es gibt einige Körperfunktionen, von denen ich lieber nichts gewusst hätte.« Sie zuckte die Achseln. »Wie dem auch sei, ich saß jedenfalls herum und wartete darauf, dass Maria endlich aufhörte, draußen in der Bar mit diesem Typ zu flirten, und mich nach Hause fahren würde, da hörte ich plötzlich Hector Sanchez, den Besitzer des Clubs, auf der anderen Seite der Wand mit jemandem reden. Er unterhielt sich mit Chains über Alice Mayberry, mit der er, wie jeder wusste, eine heiße Affäre laufen hatte. Ich spitze also die Ohren in der Hoffnung, dass ich gleich ein paar pikante Einzelheiten serviert bekomme, aber stattdessen höre ich, wie Hector Chains auf sie ansetzt.«
    »Auf sie ansetzt«, wiederholte ihre Zwillingsschwester mit schwacher Stimme.
    »Er wollte, dass er sie umbringt, Catherine, aus dem Weg räumt. Mein Boss gab einen Mord in Auftrag... und Jimmy ›Chains‹ Slovak sollte ihn ausführen. Er ist der Sicherheitschef des Trop. Und, äh« - sie räusperte sich und warf ihrer Schwester einen verunsicherten Blick zu - »er ist der Boss von meinem Freund Bobby LaBon.«
    Catherine verschluckte sich an ihrem Tee und setzte hastig die Tasse ab. »Dein Freund? Dein Freund arbeitet für einen Auftragskiller?«
    »Bobby ist Rausschmeißer, Cat. Ich hatte nicht die geringste Ahnung, dass Chains ein Auftragskiller ist. Verdammt noch mal, das ist er ja auch nicht. Zumindest war er es bis jetzt nicht, soviel ich weiß.«
    Catherine hörte ihr gar nicht mehr zu. Sie starrte ihre Schwester fassungslos an. »Und da kommst du zu mir? Kaylee, hast du völlig den Verstand verloren? Dir muss doch klar sein, dass diese Typen dich hier zuallererst suchen werden.«
    »Nein, werden sie nicht.« Kaylee zog die Augenbrauen zusammen. »Und was meinst du eigentlich mit ›diese Typen‹, Catherine? Du klingst schon genauso wie Mama.«
    »Tue ich nicht. Ich werde einfach ein bisschen nervös, wenn du mir Auftragskiller ins Haus schleppst.«
    »Mensch, jetzt mach aber mal einen Punkt. Sanchez und Jimmy Chains wissen nicht einmal, dass es dich überhaupt gibt.«
    »Ach ja? Und was ist mit deinem Freund,
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