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Küssen auf eigene Gefahr

Küssen auf eigene Gefahr

Titel: Küssen auf eigene Gefahr
Autoren: Susan Andersen
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Und ich habe ihr gesagt, sie soll an mir Maß nehmen und es so eng machen, dass ich mich nicht mehr bücken kann.«
    »Perfekt«, hauchte Kaylee.
    »Ja.« Catherine grinste, als sie sah, wie ihre Schwester das Kleid an ihre Brust drückte. »Ich dachte mir schon, dass es dir gefallt. Zieh es an. Es ist bald so weit, und ich bin gespannt, wie du darin aussiehst.«
    Einige Minuten später schob Sam vor dem Altar einen Finger unter seine Fliege und zerrte daran herum. »Himmel«, sagte er. »Wann geht die Vorstellung denn endlich los?«
    Der Priester hatte ihn und seine Brautführer kurz zuvor zum Altar geleitet und sie dann dort vor einer riesigen Ansammlung Fremder einfach stehen lassen.
    Gary sah zu ihm hoch. »Wirst wohl langsam nervös, was?«
    »Das kann man wohl sagen.«
    Bobby, der immer noch an seinem Kummerbund herumfummelte, raunte ihm zu: »Atme tief durch. Sobald es richtig losgeht, wird sich deine Nervosität sofort legen.«
    »Mann, so wie es hier aussieht«, sagte Gary und ließ seinen Blick durch das Kirchenschiff gleiten, »würde ich sagen, dass du einiges hast springen lassen.«
    »Ja, ich vermute, es ist ganz gut, dass du dich geweigert hast, etwas von der Prämie anzunehmen. Ich hatte keine Ahnung, dass man mit demselben Betrag, den man für eine Trauung und die Hochzeitsfeier ausgibt, den Staatshaushalt eines mittelgroßen Landes finanzieren könnte. Wenn ich das gewusst hätte, hätte ich Jimmy Chains wahrscheinlich seine Goldketten abgenommen, bevor wir ihn dem FBI übergeben haben.«
    »Weil wir gerade davon reden«, sagte Gary, »zu Hause waren in letzter Zeit er und Sanchez in allen Nachrichtensendungen Thema Nummer eins. Habt ihr die Berichte hier oben auch gesehen?«
    »Nein. In Seattle interessiert man sich nicht sehr dafür, was in Miami passiert.« Sam zerrte erneut an seiner Fliege und hielt die Augen starr auf die Tür am Ende des Mittelgangs gerichtet.
    »Kaylee muss jetzt überhaupt nicht aussagen«, fügte Bobby hinzu. »Wir haben die ganze Woche über mit dem Staatsanwalt verhandelt, und seit gestern steht es endgültig fest. Der Anwalt von Sanchez war mit einem Deal einverstanden. Uns ist ein Stein von Herzen gefallen, das kann ich euch sagen.«
    Die Orgel setzte ein, aber die Tür war nach wie vor geschlossen. Sam hielt es vor Ungeduld kaum noch aus.
    »Sie haben ihn zu zwanzig bis fünfundzwanzig Jahren verurteilt«, sagte Gary. »Chains ist besser weggekommen. Ihm haben sie fünfzehn bis zwanzig aufgebrummt.«
    Die Tür öffnete sich, und Sam hörte auf, dem Gespräch zuzuhören. Sein Blick wanderte an den beiden Brautjungfern in Hellgrün vorbei, vorbei an Kaylee in leuchtenden Smaragdgrün, bis er auf Catherine traf. Ihr hochgestecktes Haar schimmerte in der gedämpften Deckenbeleuchtung, sie war eine Erscheinung, wie sie da in ihrem hellen Kleid blass und ernst auf ihn zukam. Er suchte ihren Blick und sah, wie ein strahlendes Lächeln auf ihrem Gesicht erschien.
    Das Lächeln raubte ihm schier den Atem, und sein; Nervosität war plötzlich verflogen und an ihre Stelle trat unbändiger Stolz. Sie war klug, sie war schön, und sie war die Seine.
    »Oh, Liebste«, flüsterte er, als die Orgelklänge über ihr hinwegbrandeten, und spürte, wie sich sein Mund zu einem Lächeln verzog. »Komm zu mir.«
    Die Feier war in vollem Gang, als Gary seinen Rollstuhl neben den Bräutigam rollte. »Dürfte ich jetzt vielleicht mal mit der Braut tanzen?«, fragte er. Seit dem Moment, in dem Catherine durch den Mittelgang der Kirche geschritten war, war Sam ihr nicht von der Seite gewichen, und selbst jetzt gab er ein unwilliges Knurren von sich. »Ich habe ja nicht gefragt, ob ich sie küssen darf, Alter, ich will nur mit ihr tanzen.«
    Catherine lachte, tätschelte Sam die Wange und schürzte ihr Kleid, um auf Garys Schoß zu klettern. Der grinste seinem Freund vergnügt zu, ließ den Rollstuhl nach hinten kippen und machte eine Kehrtwendung, dann rollte er wie der Blitz auf die Tanzfläche. Dort angekommen, kurvte er langsam am Rand entlang.
    »Ich habe Sam noch niemals so glücklich gesehen«, sagte er. Er blickte in Catherines strahlendes Gesicht und sie bedachte ihn mit einem so reizenden, zufriedenen Lächeln, dass er lachen musste. »Du siehst auch recht glücklich aus.«
    »Bin ich auch«, stimmte sie zu. »Es macht mich glücklich, dass er glücklich ist. Aber das hat nicht nur mit mir zu tun, Gary. Dazu trägt auch bei, dass er auf die Polizeiakademie gehen wird.« Zu ihrer
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