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Küssen auf eigene Gefahr

Küssen auf eigene Gefahr

Titel: Küssen auf eigene Gefahr
Autoren: Susan Andersen
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sie hatte wirklich eine Haut wie Porzellan. Allerdings hatte Sam es nicht der Mühe wert befunden zu erwähnen, dass sie ziemlich groß war und eine atemberaubende Figur hatte, die selbst bei einem gesunden Mann einen sofortigen Herzstillstand herbeizuführen drohte. Die Nachmittagssonne ließ ihre Haare flammend rot aufleuchten, und sie sah ihn mit erhitzten Wangen und funkelnden grünen Augen wütend an.
    »Kein Wunder, dass er hier rumgeschlichen ist, als hätte es ihm die Petersilie verhagelt«, murmelte Gary vor sich hin. Er rollte ein Stück von der Tür weg und bedeutete Catherine mit einer Handbewegung hereinzukommen. »Ich nehme an, Sie haben das Flugticket bekommen.«
    »Wo ist er?« Catherine wischte sich über die Stirn und sah sich um, als würde sie damit rechnen, dass sich Sam in der nächsten Sekunde aus der Wand löste. Dann ging sie zur nächstbesten Tür, die einen Spalt offen stand, riss sie auf und brüllte Sams Namen.
    Gary fuhr ihr in seinem Rollstuhl hinterher. »Er ist nicht da, Miss. Er ist los, um Zigaretten zu kaufen. Kann ich Ihnen vielleicht ein Bier anbieten?«
    Zum ersten Mal sah sie ihn so an, als würde sie ihn auch wirklich wahrnehmen. Ihre Augenbrauen zogen sich über der Nasenwurzel zusammen. »Sam raucht doch gar nicht.«
    »Na ja, eigentlich raucht er schon, oder er hat zumindest geraucht - bis vor ein paar Wochen. Er hat versucht, es sich abzugewöhnen, aber vor ungefähr fünfzehn Minuten hat er dann beschlossen, dass sich die Anstrengung nicht lohnt.«
    »Ja, offensichtlich denkt er bei vielen Dingen, dass sich die Anstrengung nicht lohnt«, sagte Catherine mit einem heiteren Unterton.
    »Also, da kann ich Ihnen nicht ganz zustimmen.« Bevor jedoch irgendeine Erklärung vorbringen konnte, um seinen Freund nicht ganz so schlecht dastehen zu lassen, hörte er, wie die Eingangstür quietschend aufging und und mit einem Knall wieder zufiel. Mist, das war wirklich zu dumm - es wäre ihm ganz recht gewesen, wenn er ein bisschen Zeit gehabt hätte, um den Rotschopf zu beruhigen. Er wendete seinen Rollstuhl, um seinen Freund im Flur abzufangen, aber es war bereits zu spät. Mit einem niedergeschlagenen Gesichtsausdruck und einer unangezündeten Zigarette im Mundwinkel erschien Sam in der Türöffnung. »Du hast Besuch«, war das Einzige, was Gary schnell noch zur Warnung sagen konnte.
    Sam hatte Catherine jedoch bereits entdeckt und war wie vom Donner gerührt stehen geblieben. Er spürte einen schmerzhaften Stich in seinem Herzen, und gleich darauf begann es gegen seine Rippen zu hämmern. Du lieber Gott, es kam ihm vor, als seien Monate vergangen, seit er sie zuletzt gesehen hatte, und nicht nur zwei Tage. Aber jetzt stand sie vor ihm.
    Das war die gute Nachricht.
    Weniger gut war, dass sie offensichtlich vor Wut kochte. Verdammt, er hätte auf Gary hören sollen - das wurde ihm in diesem Augenblick klar. Er warf seinem Freund rasch einen Blick zu, um festzustellen, ob der vielleicht irgendeine Idee hatte, um ihm aus der Klemme zu helfen, in die er sich selbst manövriert hatte. Anscheinend nicht; Gary war gerade dabei, aus dem Zimmer zu rollen.
    Sam richtete sich auf und beobachtete unsicher jede von Catherines Bewegungen, die quer durch den Raum auf ihn zukam. Na gut, es war also ein Fehler gewesen, das Flugticket in den Briefkasten zu werfen, ohne ihr ein paar Zeilen dazuzuschreiben. Aber jetzt war sie ja hier, und er konnte die Sache in Ordnung bringen. »Also, Catherine«, begann er in beschwichtigendem Ton.
    Sie knallte ihm das Ticket, das sie derart in Rage versetzt hatte, an die Brust, reckte angriffslustig das Kinn in die Höhe und sah ihn mit diesem herrischen Oberlehrerinnen-Ausdruck an. Dabei stieß sie gegen die Zigarette, an die er überhaupt nicht mehr gedacht hatte, und schlug sie mit einer heftigen Handbewegung zur Seite. Mit geröteten Wangen blitzte sie ihn aus zusammengekniffenen Augen zornig an, und obwohl es eigentlich widersinnig war, fühlte er sich mit einem Mal sehr viel besser als zu irgendeinem Zeitpunkt während der vergangenen achtundvierzig Stunden.
    »Soll ich dir sagen, was du damit machen kannst, McKade?«, fragte sie und schlug ihm noch einmal das Ticket gegen die Brust.
    »Verbrennen?«
    »Gute Idee. Und wenn es dann so richtig schön lodert, schlage ich vor, dass du es dir dahin schiebst, wo -«
    Seine Finger wühlten sich in ihre Haare, als er mit beiden Händen ihren Kopf umfasste und ihn festhielt, um seinen Mund auf ihre Lippen zu pressen
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