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Küssen auf eigene Gefahr

Küssen auf eigene Gefahr

Titel: Küssen auf eigene Gefahr
Autoren: Susan Andersen
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ausgelassen?«
    »Ich bin vor ein paar Tagen sozusagen verhaftet worden.«
    »Du bist was?«
    »Verhaftet worden. Aber es war nicht meine Schuld, Cat.«
    »Nein, natürlich nicht, es ist doch nie deine Schuld, oder?« Catherine knirschte mit den Zähnen. Wie oft in ihrem Leben hatte sie diese Worte schon gehört? Das war der eigentliche Grund, warum sie die Stelle an der Briarwood School angenommen hatte, als sie ihr vor vier Jahren angeboten worden war. Seattle schien so wunderbar weit weg von Miami zu sein. »Es wäre wirklich schön, wenn du nur ein einziges Mal die Verantwortung für das, was du tust, übernehmen würdest, bevor wir beide ins Grab steigen«, sagte sie verbittert. Mein Gott. Sie musste nur fünfundzwanzig Minuten mit ihrer Schwester zusammen sein, und schon war es so, als wäre sie niemals weggegangen. Das war nicht gerecht.
    Aber es ließ sich wohl nichts daran ändern.
    »Jetzt schwing dich hier bloß nicht zum Moralapostel auf, Catherine«, blaffte Kaylee zurück. »Musst du eigentlich immer ach so vernünftig sein?«
    »Wann habt ihr mir denn jemals die Chance gegeben, anders zu sein?« Catherine ließ sich auf ihren Stuhl fallen und funkelte ihre Schwester über den Tisch hinweg an. »Schließlich war immer ich es, die hinter dir die Scherbenhaufen zusammenkehren musste.«
    »Jaja, schon gut, vielleicht war ich früher manchmal nicht - wie hast du es noch mal genannt - verantwortungsbewusst genug. Aber das ist doch Schnee von gestern, und dieses Mal kann ich wirklich nichts dafür, das musst du mir glauben. Die Verhaftung war nichts weiter als ein Missverständnis. Bobby musste etwas außerhalb der Stadt erledigen, und er hat mir sein neues Auto geliehen. Leider stellte sich heraus, dass er es gar nicht verleihen kann, weil es ihm nämlich nicht gehört, und das Ganze endete damit, dass man mich des Autodiebstahls beschuldigt hat, und alles nur wegen der Aussage dieser Schlampe, die zwar keinen Charakter hat, dafür aber mit der Zulassung herum wedeln konnte.«
    »Und wie -?«
    »Oh, ich habe Kaution gestellt. Aber genau das ist ja das Problem, Cat. Nach den Kautionsauflagen darf ich Florida nicht verlassen, aber nachdem mir klar geworden war, dass es sich bei Hectors Auftrag, Alice umzubringen, keineswegs nur um einen schlechten Scherz handelte, habe ich natürlich sofort mein Bankkonto abgeräumt und bin hierher gekommen.« Sie griff über den Tisch nach der Hand ihrer Schwester und drückte sie. »Cat, bitte. Die Sache ist ernst, und ich brauche deine Hilfe.«
    Auf der Straße wurde eine Autotür zugeschlagen, und Catherine warf einen Blick aus dem Fenster. Zwischen ihrem Haus und dem nebenan war ein Wagen geparkt, und ein Mann beugte sich über die Fahrertür, um sie abzuschließen. Wahrscheinlich jemand, der das zum Verkauf stehende Nachbarhaus besichtigen wollte. Catherine wandte sich wieder ihrer Schwester zu. »Natürlich tue ich, was ich kann, um dir zu helfen, die Angelegenheit zu klären«, sagte sie müde. »Aber trotzdem musst du zur Polizei.«
    Kaylee ließ Catherines Hand los. »Verdammt noch mal, Catherine, ich habe dir doch gerade erklärt, warum das nicht geht.«
    »Nein, du hast mir erklärt, wie du in diesen Schlamassel hineingeraten bist. Tatsache ist, dass du gehört hast, wie jemand einen Mord in Auftrag gegeben hat. Einen Mord, Kaylee, der, wie du selbst sagst, inzwischen vermutlich ausgeführt wurde. Und deinen eigenen Worten zufolge bist du die Einzige, die weiß, wo die Leiche versteckt worden ist. Das, womit du diesmal fertig werden musst, ist weit davon entfernt, eine kleine Unannehmlichkeit zu sein.«
    »Jetzt versuch das doch endlich zu kapieren, Catherine. Mit meiner Flucht aus Florida habe ich gegen die Kautionsauflagen verstoßen. Ich kann nicht zurück.«
    »Du musst.«
    Was ihre Schwester da sagte, gefiel Kaylee offensichtlich nicht besonders, und sie machte Anstalten aufzustehen, aber Catherine griff über den Tisch hinweg nach ihrer Hand und hielt sie so lange fest, bis sie sich der ungeteilten Aufmerksamkeit ihrer Schwester sicher sein konnte. »Wenn du dich nicht stellst, läufst du nicht nur vor diesem Chains weg oder deinem Bobby LaBon oder wem auch immer, sondern gleichzeitig vor dem Gesetz. Glaub mir, es wird dir nicht gefallen, wenn auf einmal auch noch der Staatsanwalt hinter dir her ist. Du brauchst jemanden, der auf deiner Seite steht.«
    »Ja, ich weiß. Deshalb bin ich ja zu dir gekommen.«
    »Um Himmels willen, Kaylee, ich bin Lehrerin an
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