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Küsse im Morgenlicht

Küsse im Morgenlicht

Titel: Küsse im Morgenlicht
Autoren: Stephanie Laurens
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wenige Tage her gewesen war, dass sie und Luc in der Morgendämmerung über eine Eheschließung diskutiert und über ihre Mitgift gesprochen hatten …
    Was, wenn Luc sie gar nicht wegen ihres Geldes geheiratet hatte?
    Langsam tauchte Amelia wieder aus ihrer Gedankenwelt auf, schaute ihr Spiegelbild an - und stieß ein schwaches, zittriges Lachen aus. Das war doch zu lächerlich, jetzt ging aber eindeutig ihre Fantasie mit ihr durch! Doch andererseits war das eigentlich auch kein Wunder, ihre Nerven waren ja völlig überreizt von den Ereignissen der Nacht...
    Und dennoch … Was, wenn Luc sie nicht wegen ihres Geldes geheiratet hatte?
    Leise klopfte es an der Tür.
    Ein wenig verwirrt rief Amelia: »Herein!«
    Sie drehte sich um und sah, wie Mrs. Higgs zaghaft den Kopf durch den Türspalt streckte.
    »Wollte mich nur erkundigen, ob Ihr noch irgendetwas wünscht, Mylady? Sonst würde ich mich jetzt hinlegen.«
    »Danke, Mrs. Higgs, aber ich brauche nichts mehr. Und vielen, vielen Dank, dass Ihr uns so aufopferungsvoll unterstützt habt heute Abend.«
    Mrs. Higgs errötete und knickste leicht. »War mir ein Vergnügen, Ma’am.« Damit wollte sie die Tür gerade wieder schließen.
    »Wartet!« Amelia winkte sie herein. »Einen Augenblick noch...« Sie drehte sich auf ihrem Frisierhocker um und schaute Mrs. Higgs an. »Ich habe noch eine Frage. An dem Tag, als ich als Braut hier auf Calverton Chase ankam … Ich meine den allerersten Morgen, als wir beide uns über die Speisenfolge beraten hatten... da hattet Ihr doch erwähnt, dass wir uns nun auch etwas kostspieligere Menüs leisten könnten. Was hattet Ihr damit eigentlich gemeint?«
    Mrs. Higgs trat ein, schloss die Tür und faltete die Hände. Mit einem Stirnrunzeln blickte sie ihre Herrin an. »Ich bin mir nicht ganz sicher, ob es mir zusteht, darüber zu sprechen -«
    »Nein, nein, keine Angst.« Amelia schenkte der Haushälterin ein beruhigendes Lächeln. »Es gibt keinerlei Probleme. Ich hatte mich nur gefragt, warum Ihr damals glaubtet, dass die finanzielle Misere der Familie nun vorbei sei.«
    »Nun ja, Ihr wisst ja sicherlich das von dem Vater von Master Luc … wie er gestorben ist und … und all das, nicht wahr?«
    Amelia stockte der Atem. »Ihr meint, ob ich darüber Bescheid weiß, dass Lucs Vater seine Familie in vollkommener Armut zurückgelassen hatte?« Als Mrs. Higgs nickte, atmete Amelia erleichtert aus. »Ja. Darüber weiß ich Bescheid.« Dann hatte sie sich also doch nicht geirrt! Offenbar hatte Kirby wohl doch irgendetwas falsch verstanden...
    »Aber dann, nach all den Jahren harter Arbeit, warfen die Anstrengungen des Masters schließlich den ersten Profit ab. Und da sagte er, dass wir jetzt nicht mehr jeden Penny dreimal umdrehen müssten. Seine Investitionen hatten ihn und seine Familie zu reichen Leuten gemacht. Ihr glaubt gar nicht, wie wir uns alle darüber gefreut haben! Und dann hat er auch noch Euch geheiratet -«
    »Moment.« Amelias Gedanken schlugen geradezu Purzelbäume. Investitionen? Lucifer hatte Luc doch vor nicht allzu langer Zeit auch schon einmal nach irgendwelchen Investitionen gefragt... »Diese Investitionen … wann habt Ihr davon erfahren, dass die angeblich so große Gewinne abgeworfen hätten? Könnt Ihr Euch noch daran erinnern?«
    Mrs. Higgs runzelte die Stirn. Man sah ihr an, wie sie sich bemühte, den genauen Tag nennen zu können. Ihre Augen wurden schmal und schmäler... »Aber ja. Stimmt. Das war in der Woche nach der Hochzeit von Miss Amanda. Richtig, das war genau die Woche. Ich kann mich noch daran erinnern, dass ich gerade dabei war, Miss Emilys und Miss Annes Kleider auszubessern, als Cottsloe reinkam und mir alles erzählte. Er sagte, der Master hätte es auch gerade eben erst erfahren.«
    Amelia war plötzlich so schwindelig, dass es ein kleines Wunder war, dass sie aufrecht auf ihrem Stuhl sitzen blieb. In ihrem Herzen tobte ein Sturm, sie schwankte zwischen geradezu übermächtiger Freude und nicht weniger leidenschaftlichem Zorn. Nur mit Mühe konnte sie noch ein kleines, wenn auch leicht verkniffenes Lächeln auf ihre Lippen zaubern - Mrs. Higgs allerdings schien von diesem Lächeln beruhigt zu sein. »Ah, ja, natürlich. Danke, Mrs. Higgs. Dann könnt Ihr Euch jetzt auch zurückziehen.«
    Sie nickte ihrer Haushälterin liebenswürdig zu. Mrs. Higgs knickste, ging aus dem Zimmer und schloss leise die Tür.
    Amelia legte ihre Bürste auf der Frisierkommmode ab. Und mit einem Mal fiel ihr noch eine
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