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Küsse im Mondschein

Küsse im Mondschein

Titel: Küsse im Mondschein
Autoren: Stephanie Laurens
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seinen Armen entgleiten. Dann sah er sich erstaunt um. Sie waren doch bloß drei Frauen, und doch... Innerhalb weniger Sekunden hatten sie das gesamte Kommando übernommen.
    Amelia war Reggie dabei behilflich gewesen, sich wieder auf der Chaiselongue niederzulassen. Suchend blickte sie sich nach dem Klingelzug um, dann, als sie ihn endlich gefunden hatte, marschierte sie raschen Schrittes hinüber und zog einmal energisch daran. Als Jules kurz darauf erschien, bat sie ihn, ihr eine Schüssel warmes Wasser zu bringen und ein sauberes Tuch, um damit die Wunde ihrer Schwester reinigen zu können. Dann, nach einem raschen Blick auf Luc, befahl sie Martins Diener, ihr auch noch ein Päckchen mit Eis zu holen.
    Martin musterte seinen Cousin, über dessen markant geschnittenen Unterkiefer sich eine großflächige Prellung zog. Sie stammte von einem Faustschlag, den Edward eigentlich gegen Martin gerichtet hatte; doch Luc hatte den Hieb abgefangen.
    Nach einem strengen Blick in Richtung ihres Ehemannes schickte Honoria ihn los, um Lady Osbaldestone etwas zu trinken zu holen. Auch Vane bekam rasch eine Aufgabe zugeteilt; er sollte die Getränke für alle, die sonst noch Durst hatten, herbeischaffen. Nach dem, was Martin in all dem Durcheinander bislang verstanden hatte, hatten Honoria, Patience und Amelia ihren Plan ganz allein ausgearbeitet. Zuerst hatten sie von einer Kutsche in der schmalen Straße hinter der Hofmauer aus nur Wache halten wollen. Dann aber, als sie Amandas Schrei hörten, waren sie sofort herbeigeeilt.
    Nachdem man Martin also sämtliche seiner Pflichten als Gastgeber quasi gewaltsam entrissen hatte, ging er zu Luc hinüber, der noch immer über seinen Bruder gebeugt stand. Edward lag flach auf dem Bauch und jammerte unentwegt leise vor sich hin.
    »Du kannst ihn jetzt loslassen.« Martin schaute auf Edward hinab. »Sollte der tatsächlich noch einmal wagen, sich wieder zu bewegen, dann zieht Lady Osbaldestone ihm mit Sicherheit gleich wieder eins mit ihrem Spazierstock über den Schädel.«
    Luc lachte mit bebender Stimme. »Ich kann noch immer nicht glauben, dass sie das tatsächlich getan hat.«
    »Mit dem Stock in der Hand ist sie wahrlich eine Plage.« Vane reichte Luc und Martin jeweils ein Glas und deutete dann mit einem knappen Nicken zum Kamin hinüber. »Lasst uns dort rübergehen - es gibt da ein paar Dinge, die wir besprechen müssen.«
    Devil brachte Reggie ein Glas Wein. »Nichts Hochprozentiges für dich, so lautet leider meine Anweisung.« Reggie schnaubte lediglich verächtlich, nahm dann aber dankbar das Glas Wein entgegen.
    Jules kam mit einem kleinen Wasserbecken und sauberen Tüchern zurück. Eilig nahm Amelia sie ihm ab, dann ging sie zu ihrer Schwester hinüber, um bei der Säuberung von deren Wunde behilflich zu sein. Die Männer versammelten sich vor dem Kamin - Reggie saß auf seiner Chaiselongue gleich neben ihnen - und beschäftigten sich mit der unausweichlichen Frage, wie man nun angemessen mit Edward verfahren solle und dabei gleichzeitig den Schaden, den seine Hinterlist der gesellschaftlichen Stellung seiner Familie zwangsläufig zufügen würde, so gering wie möglich halten könnte. Erstes ließ sich leicht beantworten, der zweite Teil des Problems dagegen war schon wesentlich schwieriger zu lösen.
    Schließlich gesellten auch die Damen sich zu ihnen und verteilten sich auf die umstehenden Sessel. Aufmerksam blickte Honoria ihren Ehemann an: »Und, was habt ihr bis jetzt entschieden?«
    Devil warf Martin einen raschen Blick zu, dann erklärte er: »Verbannung auf Lebenszeit - weder die Familie noch das Gesetz würden sich mit einer geringeren Strafe zufriedengeben.« Damit sah er zu Edward hinüber, der sich mittlerweile in eine sitzende Position hochgerappelt hatte und mit dem Rücken gegen einen Sekretär lehnte. »Er darf selbst entscheiden, wohin es ihn verschlagen soll. Aber er muss englischen Grund und Boden in jedem Fall verlassen, und das am besten so schnell wie möglich. Es gibt schon viel zu viele Leute, die genau wissen, dass für heute Nachmittag die Aufklärung des alten Skandals anstand. Man erwartet jetzt Ergebnisse.«
    Honoria schaute Luc an. »Stimmst du dem zu?«
    »Ja.« Luc sah zu Edward hinüber. »Und ich werde ihn sogar höchstpersönlich auf dem Postschiff abliefern.«
    »Also gut.« Honoria ließ den Blick einmal über sie alle schweifen. »Und wie soll es danach mit dem Rest der Familie weitergehen?«
    »Weiter«, gestand Devil ein, »sind wir
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