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Kuesse - drei Mal taeglich

Kuesse - drei Mal taeglich

Titel: Kuesse - drei Mal taeglich
Autoren: Kristi Gold
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die Kontrolle über sich zu verlieren begann. Das durfte er aber nicht zulassen. Nicht, wenn er ihre Freundschaft nicht gefährden wollte.
    Er löste sich von Cassie und entschuldigte sich atemlos. „Ich weiß nicht, was über mich gekommen ist."
    Sie lehnte an ihrem Wagen und verschränkte die Arme vor der Brust. Ihre Wangen waren gerötet, die Lider halb gesenkt, ihr Blick war leicht benommen. „Ich weiß nicht, was die Etikette in so einer Situation vorschreibt, aber ich denke, wir sollten keine große Sache daraus machen."
    Brendan rieb sich den Nacken. „Es ist aber eine große Sache."
    Sie neigte den Kopf und sah ihn ruhig an. „Aber muss es das denn sein? Schließlich bist du nicht wie ein Wilder über mich hergefallen, um es einmal dramatisch auszudrücken."
    Nicht, dass ihm der Gedanke nicht gekommen wäre. „Unsere Freundschaft bedeutet mir sehr viel, Cassie. Und ich hoffe, ich habe sie nicht zerstört."
    „Das könntest du nur, wenn du jetzt behaupten würdest, dass ich miserabel küsse. Denn dann würde ich dir mit meinem Tennisschläger leider eins über die Rübe geben müssen."
    Das hättest du vor ein paar Minuten tun sollen, dachte Brendan trocken. Vielleicht wäre er dann zur Vernunft gekommen. „Was deine Küsse betrifft, würde ich sagen, auf einer Skala von eins bis zehn stehen sie ungefähr bei..." Er spitzte nachdenklich die Lippen und betrachtete Cassie.
    „Ich warte."
    „Bei zwanzig."
    Cassies Lächeln brachte seinen Puls erneut zum Rasen. „Dein Glück, mein Junge. Du hast dich damit vor einem schrecklichen Schicksal bewahrt. Jedenfalls für den Augenblick."
    Brendan fragte sich, was das Schicksal tatsächlich für ihn und Cassie bereithielt, wenn sie sich das nächste Mal trafen. Wenn er sich bis dahin nicht in den Griff bekam, würde er sich vielleicht nicht mehr nur mit einem Kuss zufrieden geben können.

2. KAPITEL
    Ein plötzliches Gewicht auf ihrem Brustkorb weckte Cassie ziemlich abrupt. Sie blinzelte und erblickte ihren grauen Kater, der sich auf ihrer Brust zusammengerollt hatte und sie erwartungs voll ansah. Das tat er jeden Morgen in aller Herrgottsfrühe, doch heute hatte Cassie das unbestimmte Gefühl, dass irgendetwas Besonderes geschehen war.
    , Und dann erinnerte sie sich. Brendans Kuss. Der Kuss, der keine große Sache sein sollte.
    Was für ein Unsinn. Obwohl sie genau das Gegenteil behauptet hatte, war es für sie sehr wohl eine große Sache gewesen.
    Sie kraulte ihren Kater hinter dem Ohr, schloss die Augen und durchlebte noch einmal jeden aufregenden Moment des Kusses -Brendans weiche Lippen, sein verführerisches Zungenspiel, die Art, wie er sie entschieden und dennoch behutsam an sich gedrückt hatte. Es sollte sie eigentlich nicht überraschen, dass er sie mit der gleichen Sanftheit geküsst hatte, die er auch seinen kleinen Patienten entgegenbrachte. Aber es war schon eine Überraschung für sie selbst, wie hingebungsvoll und willig sie ihm entgegengekommen war.
    Was war nur geschehen mit ihr und Brendan? Vorübergehende geistige Umnachtung? Ein Anfall von Verlangen? Unwiderstehliche Anziehungskraft? Vielleicht ein wenig von allem.
    Doch das durfte sie nicht zulassen. Sie hatte vor langer Zeit lernen müssen, dass körperliche Intimität nicht zu Liebe, sondern nur zu verletzten Gefühlen führte. Sich einem anderen mit Leib und Seele hinzugeben bedeutete nicht, dass er das Gleiche tun würde.
    Sie sah auf den Wecker. Obwohl es noch nicht Zeit war, aufzustehen, entschied sie sich, es doch zu tun. Die Erinnerung an Brendans Kuss würde sie sowieso nicht wieder einschlafen lassen.
    „Okay, Mister. Zeit für ein bisschen Tunfisch."
    Sie nahm den Kater hoch, und er miaute protestierend und versetzte ihr einen kleinen Kratzer am Hals, als sie ihn in die Küche trug, um ihn zu füttern. Cassie selbst nahm ein Glas Soda statt Kaffee, bevor sie ins Badezimmer ging, duschte und Make-up auftrug. Dabei piekste sie sich mit dem Mascarastift ins Auge, weil sie mit den Gedanken nicht bei der Sache war.
    Jetzt sah sie wirklich zum Fürchten aus mit ihren geröteten Augen, dem Kratzer am Hals und ihrem dichten Haar, das sich wie immer weigerte, frisiert zu werden. Cassie träufelte sich rasch Augentropfen in die Augen, bevor sie ihre Kontaktlinsen einsetzte, verbarg den Kratzer unter einem Rollkragenpullover und steckte ihr widerspenstiges Haar mit einer Spange hoch.
    Sie hatte das ungute Gefühl, dass das nur der Anfang eines langen anstrengenden Tages war, bei dem sie
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