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Küss mich, wenn Du kannst

Küss mich, wenn Du kannst

Titel: Küss mich, wenn Du kannst
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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Telefonbuch. Nicht, dass Annabelle an ihr eigenes Sexleben dachte. Zumindest hatte sie sich nicht damit befasst, bevor er aufgestanden war.
    Er ging um den Schreibtisch herum und reichte ihr seine Hand. »Netter Versuch, Annabelle. Danke, dass Sie sich die Zeit genommen haben.«
    Also gab er ihr keine Chance. Von Anfang an hatte er nur geplant, der Form halber mit ihr zu reden, damit er Molly beruhigen konnte. Annabelle dachte an all die Energie, die sie in diesen Termin investiert hatte; an die zwanzig Dollar, die sie zahlen musste, um Sherman aus der Parkgarage zu befreien; an die mühselig gesammelten Infos über das supertüchtige vierunddreißigjährige Landei, das jetzt vor ihr stand. Und sie dachte an ihre Hoffnungen, ihre Träume von ihrer einzigartigen, erfolggekrönten Agentur. In ihrem Innern eskalierte jahrelanger Frust wegen lausiger Entscheidungen, Pechsträhnen und verpasster Gelegenheiten.
    Wütend ignorierte sie seine Hand und sprang auf. »Wissen Sie noch, wie Sie sich als Underdog gefühlt haben, Mr. Champion? Oder ist es schon zu lange her? Erinnern Sie sich an die Zeiten, als Sie so versessen auf einen Deal waren, dass Sie alles dafür getan hätten? Wie Sie durchs ganze Land gefahren sind, ohne zu schlafen, nur weil Sie einen Heisman-Kandidaten zum Frühstück treffen wollten - einen Jungen, der zum besten College-Footballer des Landes ernannt werden sollte? Stundenlang haben Sie auf dem Parkplatz beim Bears-Trainingsgelände herumgestanden und versucht, die Aufmerksamkeit eines Profis zu fesseln. Und einmal mussten Sie sich mit hohem Fieber aus dem Bett schleppen, weil Sie unbedingt die Kaution für den Klienten einer anderen Agentur zahlen wollten, der im Knast saß.«
    »Wie ich sehe, haben Sie Ihre Hausaufgaben gemacht.« Ungeduldig beobachtete er die blinkenden Telefonlämpchen.
    Aber er warf Annabelle nicht raus, und so setzte sie ihre Tirade fort. »Als Sie ein Neuling in der Branche waren, hätte Ihnen ein Spieler wie Kevin Tucker keinen zweiten Blick zugeworfen. Erinnern Sie sich, was damals in Ihnen vorging? Wenn kein einziger Reporter bei Ihnen anrief, um nach den Quoten zu fragen? Denken Sie nie mehr an die Zeiten, als sämtliche Leute von der National Football League Sie noch nicht beim Vornamen nannten?«
    »Falls ich sage, ich erinnere mich dran - werden Sie dann gehen?« Der Python griff nach den Kopfhörern neben der Telefonkonsole.
    Die Hände geballt, wünschte sie inbrünstig, sie würde einen leidenschaftlichen Eindruck erwecken, keinen verrückten. ›Alles, was ich will, ist eine Chance. So wie Sie damals eine fantastische Möglichkeit bekamen! ‹ Als Kevin seinen früheren Agenten feuerte und auf einen wortgewandten Sportfreak baute, der aus einem Provinznest im südlichen Illinois bis zur juristischen Fakultät von Harvard gebracht hatte!«
    Nun setzte er sich wieder und zog eine dunkle Braue hoch.
    »Ein Kid aus der Arbeiterklasse, das im College für sein Stipendium Football spielte und sich auf sein Hirn verließ, um voranzukommen. Ein Junge, der nichts vorzuweisen hatte außer großen Träumen und einer enormen Arbeitsmoral, der...«
    »Hören Sie auf, bevor ich in Tränen ausbreche«, unterbrach er sie trocken.
    »Geben Sie mir eine Chance. Lassen Sie mich ein Date vermitteln. Nur ein einziges. Wenn Ihnen die Frau nicht gefällt, die ich für Sie aussuche, werde ich Sie nie wieder belästigen. Bitte! Alles würde ich tun.«
    Damit erregte sie sein Interesse. Er legte die Kopfhörer beiseite, lehnte sich in seinem Sessel zurück und strich mit einem Daumen über seinen Mundwinkel. »Alles?«
    Tapfer hielt sie seinem abschätzenden Blick stand. »Was immer nötig ist.«
    Erst taxierte er ihr zerzaustes rotes Haar, dann ihre Lippen, die Brüste. »Nun - mir hat‘s schon lange keine Frau mehr so richtig besorgt.«
    Ihre verkrampften Halsmuskeln entspannten sich. Okay, der Python spielte mit ihr. »Warum tun wir nicht was dagegen, erst mal ganz unverbindlich?« Sie öffnete ihren kunstledernen Shopper und nahm die Mappe mit dem Material heraus, das sie an diesem Morgen bis um fünf Uhr zusammengestellt hatte. »Hier finden Sie genauere Informationen über Perfect for You. Ich habe Angaben über unsere Firmenphilosophie, das Programm und die finanziellen Bedingungen beigelegt.«
    Nachdem er sich seinen Spaß mit ihr erlaubt hatte, schlug er einen geschäftsmäßigen Ton an. »Für Philosophien interessiere ich mich nicht, nur für Ergebnisse.«
    »Die werden Sie von mir
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