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Kuess mich, geliebter Scheich

Kuess mich, geliebter Scheich

Titel: Kuess mich, geliebter Scheich
Autoren: Sandra Marton
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glücklich sein, Sie zu sehen.“
    Tariq nickte erneut. Dann unternahm er den schwersten Schritt seines Lebens. Er öffnete die Tür zu Madisons Zimmer und ging hinein.
    Oh Gott! Sein Herz zog sich zusammen, als er sie sah.
    Seine starke, tapfere Frau lag in einem schmalen Bett, das Gesicht zur Wand, eine Infusionsnadel im Arm.
    „ Habiba “, sagte er sanft.
    Sie rührte sich nicht. Tariq ging zu ihr, beugte sich hinunter und strich ihr ein paar feuchte Haarsträhnen aus der Stirn.
    „Sweetheart, es tut mir so leid …“
    Sie nickte. „Ich weiß.“
    Ihre Stimme klang ganz hohl und leer, und er wünschte sich, dass er irgendetwas sagen könnte, um sie zu trösten.
    „Es gab nichts, was die Ärzte tun konnten.“
    Sie nickte wieder. „Ja, das haben sie mir gesagt.“
    Tariq presste seine Lippen auf ihre Schläfe. Er spürte eine Ader pochen. „Sie möchten dich heute Nacht zur Beobachtung hier behalten, habiba . Ich werde bei dir bleiben.“
    „Nein.“
    „Aber Sweetheart …“
    „Ich brauche dich nicht, Tariq.“
    Ihre Worte verletzten ihn. Rasch redete er sich ein, dass er Verständnis hatte, dass es nur ihre Art war, mit dem furchtbaren Verlust fertig zu werden.
    „Also gut. Wenn es das ist, was du willst …“
    „Ja, das ist es.“
    Er nickte. Das schien er in letzter Zeit häufig zu tun – vielleicht war es das Einzige, wozu er noch fähig war.
    „Also gut. Ich sorge dafür, dass sie dich in einem ruhigen Zimmer unterbringen, und wenn ich dich morgen früh abhole …“
    Ihre Augen waren geschlossen. War sie eingeschlafen? Oder wollte sie ihn im Moment einfach nicht um sich haben?
    Er trat einen Schritt zurück und kämpfte gegen eine Welle des Zorns an. Also gut, das Baby war in ihrem Bauch gewesen, ja, aber es war auch sein Kind. Er mochte nicht den körperlichen Schmerz gespürt haben, es zu verlieren, aber der emotionale Schmerz war genauso real.
    Und was für ein Mistkerl wäre er, das jetzt seiner Frau zu sagen?
    Natürlich war es für sie schwieriger als für ihn. Das verstand er. Und wenn er sie am nächsten Morgen nach Hause holte, würde er alles in seiner Macht Stehende tun, um ihr zu zeigen, dass sie zwar ihr Baby verloren hatten, nicht aber alles andere.
    Sie hatten immer noch einander.
    Nur dass das nicht stimmte. Die Tage vergingen.
    Die Ärzte gaben Madison in jeder Hinsicht grünes Licht. Mit ihr war alles in Ordnung. Sie konnte zu ihrem normalen Leben zurückkehren, konnte sich allen Aktivitäten widmen, auf die sie Lust hatte.
    Ihre Hauptaktivität schien allerdings darin zu bestehen, Tariq aus dem Weg zu gehen.
    In ihrer ersten Nacht zu Hause schlief sie so weit entfernt von ihm – ganz am Rand der Matratze –, dass sie genauso gut in verschiedenen Zimmern hätten übernachten können.
    Er wollte die Arme nach ihr ausstrecken und sie an sich ziehen, doch er hatte Angst, dass sie glauben könnte, er wolle Sex, und Gott allein wusste, dass das nicht der Fall war.
    Nicht Sex.
    Was er wollte, war sie. Madison. Seine Frau, warm und süß in seinen Armen, doch die Warnung des Arztes blieb ihm im Hinterkopf und Madisons eigenes Verhalten verstärkte sie noch.
    Außerhalb des Betts benahmen sie sich wie höfliche Fremde.
    Madison spazierte durch die Palastgärten. Sie saß am Strand, die Arme um die Knie geschlungen, und starrte auf die Wellen hinaus. Wenn er vorschlug, dass sie zum Lunch in die Stadt fahren könnten, dankte sie ihm und sagte, dass sie keinen Hunger habe. Wenn er anregte, einen Ausflug in die Wüste zu machen, lehnte sie genauso ab.
    Die Diamantkette, die er ihr geschenkt hatte, trug sie nicht.
    Alles in allem hätte sogar ein Narr gemerkt, dass sie nichts mit ihm zu tun haben wollte.
    Nach einer Weile fragte er sie nicht mehr, ob sie etwas mit ihm unternehmen wolle. Er redete sich ein, dass er ihr ersparen wollte, sich ständig neue Ausreden einfallen lassen zu müssen, doch in Wahrheit konnte er ihre Zurückweisungen nicht länger ertragen. Nein, sie wollte nicht mit ihm essen. Nein, sie wollte nicht mit ihm reden. Nein, sie wollte nicht in seinen Armen schlafen …
    Nein, sie wollte nicht mit ihm verheiratet sein.
    Denn darauf lief es hinaus. Am Ende des Monats wusste er, dass es an der Zeit war, diese Tatsache zu akzeptieren.
    Also vergrub er sich in seine Arbeit. Er verbrachte so viel Zeit fern von ihr wie irgend möglich. Er nahm an Ratssitzungen teil. Ein neues Bildungsprogramm musste erarbeitet werden. Da waren Telefonkonferenzen mit New York, Faxe, die
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