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Kürbisgeist und Silberspray

Kürbisgeist und Silberspray

Titel: Kürbisgeist und Silberspray
Autoren: Ursel Scheffler
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Nachricht über den Transport erst bekamen, als das Schiff schon auf hoher See war“, gesteht Woitla zerknirscht. „Wir konnten zunächst auch nicht so viel damit anfangen.“
    „Und wie lautet diese geheimnisvolle Nachricht?“, will Kugelblitz wissen.
    „Zirkus Mir funkelt mit tausend Sternen. Ankunft Hamburg, 19 Uhr. Muino Tulp“, sagt Woitla.
    „Natürlich fanden wir rasch heraus, was Muino Tulp bedeutete. Aber das mit dem Zirkus führte uns in die Irre.“
    „Sollte es wohl auch, falls die Botschaft in falsche Hände gerät“, vermutet Kugelblitz.
    „Wir haben zuerst überall nach einem Zirkus Mir gesucht und keinen gefunden“, berichtet Woitla weiter. „Bis ich heute morgen in der Zeitung las, dass ein Schiff namens Mir aus dem Danziger Hafen ausgelaufen ist.
    Zufällig entdeckte ich ein Foto, auf dem gerade Zirkustiere verladen wurden. Ein Käfig mit Krokodilen. Das Schiff soll morgen um 19 Uhr in Hamburg sein. – Da fiel bei mir der Groschen!“, seufzt Woitla.

     
    „Sie vermuten, dass einer aus der Zirkusgruppe in die Sache verwickelt ist?“, will Kugelblitz wissen.
    „Wohl möglich“, murmelt Woitla.
    „Zumal der Mann, dem wir die geheime Nachricht abgenommen haben, früher mal als Tierpfleger beim gleichen Zirkus gearbeitet hat.“
    „Faxt mir die Nachricht und auch den Zeitungsartikel mal rüber“, brummt Kugelblitz. „Ich werde mich dann um die Angelegenheit kümmern.“
    „Machen wir gern. Und vielen Dank!“, sagt Woitla erleichtert, denn er weiß, dass er jetzt einen tüchtigen Verbündeten auf seiner Seite hat.
    „Halt! Noch eine Frage“, sagt Kugelblitz. „Wie ist diese verschlüsselte Nachricht in Ihre Hände geraten?“
    „Wir beobachten seit einiger Zeit eine Hehlerbande, deren Spezialität es ist, heiße Ware ins westliche Ausland zu bringen. Einer unserer Leute nahm bei einer Razzia ein Mitglied dieser Bande fest. Der Mann wollte den Zettel in Windeseile verschlucken. Daher nahmen wir an, dass er wichtig war. So scheint es wohl auch zu sein“, sagt Woitla.
    Eine Stunde später informiert Kugelblitz seine Assistenten Zwiebel und Sandmann über einen kleinen nächtlichen Sondereinsatz am Hafen.
    „Ich hoffe, Sie haben heute Abend nichts Dringendes vor?“, erkundigt er sich.
    „Ich wollte ins Kino gehen“, gesteht Sonja Sandmann.
    „Und ich auf den Elternabend unserer Zwillinge“, brummt Zwiebel. „Meine Frau schimpft schon, dass sie immer alleine hingehen muss. Die beiden stellen allerhand an im Moment ...“
    „Ich werde Ihnen eine Entschuldigung schreiben, Zwiebelchen“, schmunzelt Kugelblitz. „Sondereinsatz! Dafür könnt ihr nächste Woche einen Tag Urlaub nehmen.
    Ist das was?“
    „Was bleibt uns anderes übrig?“, seufzt Sonja Sandmann. „Ich werde mich bald nach einem neuen Freund umsehen müssen.
    Ich versetze ihn schon das dritte Mal in diesem Monat!“
    Kugelblitz informiert seine beiden Assistenten kurz über den Sachverhalt.
    Sonja Sandmann studiert den Zeitungsartikel mit dem Foto und sagt: „Wie nett! Auf dem Foto ist eine Krokodilsfamilie, Vater, Mutter und zwei Kinder. Sie schreiben, dass die beiden Kleinen erst ein paar Monate alt sind.“
    „Also, gegen Krokodile bin ich allergisch“, sagt Zwiebel vorsorglich.
    „Ich glaube nicht, dass sich der Plutonium-Schmuggler ausgerechnet im Krokodilskäfig aufhält!“, meint Kugelblitz.
    Und dann besprechen sie den Einsatzplan. Wo sich wie viele Leute wann aufhalten und wer was kontrolliert.
    „Wir durchsuchen nur Personen und Sachen, die von Bord gehen. Zwei Mann achten darauf, dass nichts ins Wasser geworfen wird“, überlegt K.K. laut.
    „Wie viel hundert Leute sind denn an Bord?“, erkundigt sich Sonja Sandmann.
    „Nur ein paar. Es ist ein Frachtschiff“, beruhigt sie Kugelblitz.
    Endlich ist es so weit, Kugelblitz hat an allen wichtigen Stellen Posten aufgestellt: am Kai, im Hafenamt, beim Zoll.
    „Da kommt sie endlich!“, sagt Zwiebel nach dem neunundneunzigsten Blick durch das Fernglas.
    In der Abendsonne nähert sich ein behäbiges Frachtschiff.
    Kugelblitz beobachtet gespannt das Anlegemanöver am Kai.
    Matrosen werfen die Leinen zum Festmachen herüber. Hafenarbeiter winden sie um die eisernen Poller am Kai.
    „Was wird denn alles entladen?“, erkundigt sich Kugelblitz beim Hafenmeister.
    Der sieht in die Papiere und sagt: „Bauholz, Rapsöl, Wodka, Maschinenteile und ein Zirkus!“
    „Uns interessiert vor allem der Zirkus!“, sagt Kugelblitz und erklärt ihm, worum es
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