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Kürbisgeist und Silberspray

Kürbisgeist und Silberspray

Titel: Kürbisgeist und Silberspray
Autoren: Ursel Scheffler
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Der siebte Gast
    Dr. Jonathan Rüttelpuls legt das Blutdruckmessgerät auf die Seite und seufzt: „Wenn du nicht bald die Radieschen von unten ansehen möchtest, mein lieber Isidor, dann musst du schnellstens etwas für deine Gesundheit tun!“

    „Wie meinst du das, Johnny?“, erkundigt sich Kugelblitz erschrocken.
    „Dein Blutdruck ist viel zu hoch. Du musst dringend zehn Kilo abnehmen, um das Herz zu entlasten. Außerdem brauchst du mehr Bewegung. Ein bisschen Sport, Laufen, Schwimmen ...“
    „Unmöglich. Keine Zeit“, murmelt Kugelblitz ärgerlich.
    „Dann“, sagt sein Freund Johnny seelenruhig, „ja dann gibt es nur eine Möglichkeit ...“
    „Und die wäre?“, erkundigt sich Kugelblitz neugierig.
    „Du lässt dir sofort einen sonnigen Platz auf dem Zentralfriedhof reservieren.“
    Der schonungslosen Offenheit seines Freundes Johnny hat es Kugelblitz zu verdanken, dass er eine Woche später seine Turnschuhe und seinen Jogginganzug in den Koffer packt und in das Sportsanatorium Hungerburg reist, das für seine erfolgreichen Fastenkuren bekannt ist. An einem eiskalten Dezemberabend um 19 Uhr 10 hält sein Taxi vor dem Sanatorium.

    „Donnerwetter! Wirklich eine alte Burg!“, stellt Kugelblitz fest.
    Die alte Festung ist von einem Graben umgeben. Eine Brücke führt zum Tor. Die Wachhäuschen sind leer. Weshalb sollte auch jemand Wache halten? Vielleicht finster dreinblickende Diätköche mit großen Messern und Gabeln, die ihn vom Verzehr der geliebten Eisbecher abhalten wollen?
    Kugelblitz verlässt nur ungern das schützende Auto. Der frostige Wind pfeift ihm um die Ohren, als er über die leicht ansteigende Brücke zum Eingang trabt.
    Sobald er die Hotelhalle betritt, strömt ihm Wärme entgegen. Im Kamin prasselt ein Feuer. Freundlich begrüßt Schwester Anni den späten Gast und lässt ihn an der Rezeption die Anmeldung ausfüllen.
    „Es wird Ihnen bestimmt bei uns gefallen. Im Augenblick sind außer Ihnen nur noch sechs Gäste hier. Wer fastet schon gern, so kurz vor Weihnachten!“, sagt Schwester Anni und lacht.
    Als Kugelblitz später im Speisesaal das Fastensüppchen auslöffelt, das ihm sein Freund Johnny eingebrockt hat, mustert er seine Leidensgenossen.
    Zufrieden stellt er fest, dass unter den Anwesenden einige sind, die das Abnehmen noch nötiger haben als er. Eigentlich will er gleich nach dem Essen ins Bett.
    Aber dann ist es am Kaminfeuer so behaglich, dass er sich mit den anderen Gästen noch eine Weile unterhält.
    Er erfährt, dass sie aus ganz unterschiedlichen Gründen in der Hungerburg zu Gast sind. Da ist die sehr rundliche Frau Moll aus Düsseldorf, die 20 kg Kummerspeck abnehmen möchte. Neben ihr sitzt Detlev Schlupf, der LKW-Fahrer, der nicht mehr hinter das Lenkrad passt. Ein junges Mädchen, das alle Tanja nennen, nippt an einem Orangensaft. Sie ist zwar schlank, aber nicht schlank genug für die Filmrolle, die sie sich in den Kopf gesetzt hat. Und der schweigsame Mann in der Ecke murmelt etwas von „zu viele Geschäftsessen in letzter Zeit“.
    „Das ist Herr Stenz, ein Diamantenhändler aus Idar-Oberstein“, flüstert Frau Moll Kugelblitz vertraulich zu. „Steinreich! Im wahrsten Sinne des Wortes“, fügt sie verschmitzt hinzu. Nachtschwester Gabi, die um 20 Uhr ihren Nachtdienst angetreten hat, begrüßt die Gäste und fragt, ob jemand Tee möchte.
    „Bitte eine Kanne Hafertee für mich und einmal Kamillentee für meinen Mann. Der liegt mit Bauchschmerzen im Bett“, sagt Frau Moll.
    Ein Mann im Sportanzug kommt aus dem Gymnastikraum und fragt: „Spielt jemand Skat?“ Es ist Herr Winter. Er ist Manager.
    Mit einer Fitness-Diät und Sporttraining will er gegen den Berufsstress ankämpfen.
    „Ich spiele ab und zu Skat“, sagt Kugelblitz.
    „Dann fehlt uns noch der dritte Mann“, sagt Winter.
    „Wenn’s auch eine Frau sein darf?“, bemerkt Tanja spitzbübisch und verabredet sich mit den beiden Herren um halb zehn zum Kartenspielen.

    Keiner ahnt zu diesem Zeitpunkt,
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