Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Kühlfach zu vermieten - Profijt, J: Kühlfach zu vermieten

Titel: Kühlfach zu vermieten - Profijt, J: Kühlfach zu vermieten
Autoren: Jutta Profijt
Vom Netzwerk:
eine halbe Galaxie von hier entfernt. Dann blickte er auf und in die fragenden
     Gesichter der anderen.
    »Gregor, schick sofort Notarzt und Rettung und Feuerwehr zu unserem Büro. Der Institutsleiter, Philip Forch, sitzt in seinem
     Büro und – äh – stirbt«, rief Martin hektisch
    »Stirbt?«, fragte Gregor zurück.
    Martin drängte. »Ja, doch, er stirbt verdammt noch mal.«
    Gregor und Katrin wechselten einen schnellen Blick. Jenny starrte Martin fassungslos an, ihr Blick irrlichterte zu Gregor
     und Katrin, die beide wie auf Kommando wegschauten, und zurück zu Martin.
    »Ist das eine Nachricht von   …?«, fragte Katrin mit zitternder Stimme.
    Gregor blickte sie strafend an. »Wir wollten doch nicht mehr darüber   …«
    Jennys Stirn glich inzwischen der Knautschzone einer Mittelklasselimousine nach dem Crashtest. »Kann mir mal jemand sagen,
     was   …«
    »Wir müssen nicht darüber reden, aber du musst Forch retten«, brüllte Martin mit einer Stimmgewalt, die ich nie an ihm vermutet
     hätte. Ich wurde durch den Schall förmlich umgeweht.
    Gregor erwachte endlich aus der Erstarrung und griff nach dem Hörer, gab diverse Anweisungen durch und wollte wieder auflegen,
     als ich dazwischenrief: »Und Irina!«
    Martin reagierte prompt: »Und Irina!«
    Gregors Hand mit dem Hörer hielt inne, er verdrehtedie Augen und sagte: »Moment, noch eine Sache.« Dann legte er die Hand über den Hörer und blickte Martin fragend an.
    Ich soufflierte: »Fahndung nach Irina Jelinowa wegen Mordversuchs an Philip Forch.«
    Martin dolmetschte. Dann fragte er mich in Gedanken: »Ist das alles? Was ist mit der Klinik im Park?«
    »Keine Ahnung« wollte ich nicht sagen, also tat es auch ein »Später«.
     
    Gregor gab auch die Fahndung nach Irina durch, dann wandte er sich an Martin. »Und jetzt zum Mitschreiben.«
    »Diktat gibt’s später, jetzt los zu Forch«, sagte ich zu Martin. »Unterwegs erkläre ich dir alles.«
    Gregor, Jenny, Katrin und Martin rannten aus dem Präsidium, stiegen in Gregors Wagen, er schaltete das Blaulicht ein und jagte
     in geilen Powerslides durch die Stadt, während ich Martin verknusperte, was ich von Irina erfahren hatte.
     
    Die Situation in Forchs Büro war absolut außer Kontrolle. Forch randalierte mit einer Lautstärke und Körperkraft, gegen die
     die drei anwesenden Feuerwehrmänner und Rettungssanitäter nicht ankamen. Einer versuchte, ihm eine Spritze zu geben, aber
     Forch schlug immer wieder um sich und ließ die Spitze der Nadel nicht einmal in seine Nähe kommen. Dabei konnte er sich nur
     mit einem Arm wehren, da er mit dem anderen die Flasche Wodka fest an sich presste. Um diese Flasche rang ein zweiter Helfer,
     aber Forch klammerte sich an die Flasche, als hinge sein Leben davon ab. Was er selbst zweifellos glaubte. Die Flasche war
     halb leer.
    »Forch hat einen Leberschaden, und ich fürchte, in der Flasche ist Methylalkohol«, erklärte ich Martin, derstocksteif neben der Tür stand und das Chaos im Raum entsetzt und hilflos betrachtete. Katrin, Jenny und Gregor hatten sich
     direkt ins Getümmel gestürzt. »Allerdings glaubt Forch, dass er Methylalkohol getrunken hätte und ihn jetzt nur noch der Wodka
     retten kann.«
    Bei fünf Gegenspielern erlahmte Forchs Widerstand.
    »Und außerdem hat Irina ihm ein Mittel gegen Bluthochdruck gegeben. Ein sehr starkes Mittel. Irgendwas mit Immergrün.«
    »Mir sind ja schon viele Säufer untergekommen, aber so einer noch nie«, keuchte einer der Helfer.
    Martin erklärte ihm, was hier vorgefallen war.
    »Okay, dann also Magen auspumpen und Bikarbonat geben«, presste ein anderer heraus, der inzwischen auf Forchs Brust hockte.
    »Wenn er ein stark blutdrucksenkendes Mittelchen drin hat, lassen wir die Beruhigungsspritze lieber weg«, erklärte der Dritte
     im Bunde.
    Mit tatkräftiger Hilfe aller Beteiligten wurde Forch auf die Trage geschnallt und aus dem Büro gebracht. Zurück blieben Gregor,
     Jenny und Katrin, die ihre Klamotten gerade zogen, sowie Martin und ich.
    Gregor konnte als Erster wieder einen klaren Gedanken fassen. »Gut, dann rufen wir mal die Spusi.«
    Während die vier auf dem Flur auf die Ankunft der Kollegen warteten, herrschte ein ungemütliches Schweigen. Martin lehnte
     wie ein halb voller Wäschesack an der Wand und starrte auf seine Füße, Gregor und Katrin bemühten sich, weder Martin noch
     einander noch überhaupt irgendjemand anzusehen, nur Jenny blickte von einem zum anderen. Ihr
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher