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Kryson 06 - Tag und Nacht

Kryson 06 - Tag und Nacht

Titel: Kryson 06 - Tag und Nacht
Autoren: Bernd Rümmelein
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Rodso?«
    »Ich wundere mich über die Gedanken des Magiers«
, meinte Rodso,
»wir entdecken eine scheinbar große Gefahr und er denkt daran, wie die Todsänger besiegt werden können. Vielleicht gelingt der Plan. Wenn die Magie an einem Ort stark genug wäre, könnte die Stille den Gesang verhindern. Aber das bedeutet noch nicht, dass die Todsänger besiegt wären.«
    »Ich weiß auch nicht mit Sicherheit, ob es gelingen wird. Aber einen Versuch wäre es doch wert. Es ist dieser Ort, der mich dazu veranlasst hat. Es kam einfach über mich, wie eine Eingebung. Versteht mich nicht falsch, ich spüre die Gefahr auch und stimme Euch zu, dass wir uns darum kümmern müssen. Aber dieser Einfall ist zu wichtig, ihn einfach zu ignorieren.«
    »Dann solltet Ihr ihn in Erinnerung behalten«
, schlug Vargnar vor,
»sollten wir einem Todsänger begegnen, könnt Ihr einen Versuch wagen. Gelingt es, dürft Ihr wahrscheinlich Eure Seele behalten. Wenn nicht, teilt Ihr in Zukunft das Schicksal der Todsänger auf der Jagd nach Seelen, obwohl ich stark bezweifle, dass Euer Gesang jemals so schön und bewegend sein wird, wie der Nalkaars. Ihr habt einfach kein Talent und nicht die Stimme dafür.«
    »Vielen Dank, Prinz Vargnar«
, zeigte sich Sapius verärgert,
»das ist … sehr ermutigend. Soll ich Euch vielleicht etwas vorsingen, um Euch von meinen Fähigkeiten zu überzeugen?«
    »Lieber nicht«
, lehnte Vargnar das Angebot lächelnd ab,
»lasst uns erkunden, was die Steine aufgebracht hat.«
    Sapius stimmte Vargnars Vorschlag nickend zu. Sie mussten der Sache nachgehen, selbst wenn sie dadurch Zeit verlören.
    Rodso lief voraus und zeigte den Gefährten den Weg. Wenn er auch die Ursache für das Leiden der Steine nicht ausmachen konnte, so hatte der Felsenfreund doch eine Ahnung, wo sich die Gefahr befand.
    Kaum hatten sie das Gehöft verlassen, endete die Stille abrupt und wurde von einem ohrenbetäubenden Lärm abgelöst. Ein Zischen, Rattern und Krachen übertönte jedes andere Geräusch in der Gegend. Die Ursache des Lärms musste sich in ihrer Nähe befinden. Sapius hielt sich erschrocken die Ohren zu.
    »Was ist das? Ein Erdbeben?«
, dachte er bei sich.
    Er verwarf den Gedanken, denn der Lärm hielt an, nahm zu, wieder ab und schwoll erneut an. Ab und zu mischten sich Klopfgeräusche darunter, als würde Metall mit Wucht und brachialer Gewalt auf Stein geschlagen. Ein Mahlgeräusch schmerzte in den Ohren. Knirschend und unangenehm. Sapius, Vargnar und Rodso mussten nicht weit gehen, bis sie auf die Ursache des Lärms stießen.
    Über ihren Köpfen donnerten im Tiefflug mit Eisen beschlagene Ungetüme hinweg. Grelle Lichter blitzten unter ihren Flügeln und blendeten Sapius. Die stählernen Ungeheuer spien tosend Feuer aus ihrem Hintern und zogen dicke, dunkle Rauchwolken hinter sich her. Ihr Gestank nach Pech und Schwefel verpestete die Luft.
    »Sind das Drachen?«, schrie Sapius leichenblass. »Eine neue Art aus den Brutstätten der Rachuren, die wir übersehen haben?«
    Das blanke Entsetzen stand dem Magier deutlich ins Gesicht geschrieben. Er fürchtete sich vor einem Angriff aus der Luft. Vargnar hatte sich zu Boden geworfen und die Hände schützend über den Kopf gelegt. Rodso hatte sich dicht an den Hals des Prinzen gedrängt, um bei seinem Herren Schutz vor der Gefahr zu suchen.
    »Ich glaube nicht. Aber das müsstet Ihr besser wissen, Sapius«, bekam er von Vargnar zur Antwort, »Ihr seid doch ein Drachenreiter und müsstet Euch mit Drachen bestens auskennen. Erkennt Ihr Eure eigenen Geschöpfe nicht wieder? Jetzt wäre eine gute Gelegenheit, Eure Magie der Stille auszuprobieren.«
    »Die Drachen fliegen leise und majestätisch. Und sie sind kleiner als diese Ungeheuer. Was auch immer über uns kreist, gehört nicht zu den Flugdrachen, wie ich sie kenne«, konterte Sapius.
    »Aber was sind das für Wesen? Sie sind riesig!«, wunderte sich Vargnar.
    »Sie scheinen kein Interesse an uns zu haben«, warf Rodso ein, »und ich denke nicht, dass sie lebendig sind. Seht genau hin. Das sind Fluggeräte aus Eisen und Stahl. Sie werden von Klan gelenkt. Jemand muss sie gebaut haben. Es sieht so aus, als würden sie mit Feuer angetrieben.«
    »Luftschiffe? Mir fällt nur ein Einziger ein, der ein solches Gerät erfinden und bauen lassen könnte«, kratzte sich Sapius nachdenklich am Kinn.
    »An wen denkt Ihr?«, wollte Vargnar wissen.
    »Jafdabh, der Todeshändler und ehemalige Regent der Klanlande. Nur er wäre verrückt
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