Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Kryson 04 - Das verlorene Volk

Titel: Kryson 04 - Das verlorene Volk
Autoren: Bernd Rümmelein
Vom Netzwerk:
einschreiten müssen, sollten sich die Dinge meinen schlimmsten Befürchtungen entsprechend weiterentwickeln. Doch bin ich ihm und seiner Musik gewachsen? Reicht meine Macht, ihn zu besiegen? Vielleicht, vielleicht auch nicht. Ehrlich gesagt, ich weiß es nicht.
    Die Naiki, aus ihrer Heimat vertrieben, verstecken sich im Herzen des Waldes Faraghad und kämpfen um ihr Überleben. Dort, wo sich außer den Tieren kaum ein Sterblicher hinwagt. Es heißt, Faraghad besäße ein eigenes Leben und das Herz schlüge langsam, aber beständig. Wer sich auf den Waldeinlässt, kann seinen Atem spüren und den Herzschlag hören. Das ist wahr. Ich weiß es. Ich habe ihn gehört.
    Die Burnter hingegen legten sich in ihre Felsengräber und lauschen den Steinen. Aber nun sind sie aufgewacht und mit ihnen ihre wundersamen Geschöpfe, die Felsenfreunde und die Eisprinzessinnen. Wann werden sie sich den Sterblichen offen zeigen und in den Kampf um das Gleichgewicht offen eingreifen?
    Und die Nno-bei-Maya? Das verlorene Volk. Niemand außer den Wächtern des Buches weiß, was mit ihnen geschah und welches grausame Schicksal ihnen Ulljan einst zugedacht hatte. Ich weiß es. Ich habe es gesehen.
    In einer Zeit, in der das Leben jedes einzelnen Wesens – ob klein, groß, bedeutend oder unbedeutend – noch einen sehr hohen Wert besaß, teilten sich die Altvorderen die Macht. Gleich und gerecht. Jedenfalls waren sie zufrieden mit dem, was sie hatten. Es würde mir gefallen, ließe sich dies über andere Völker in ähnlicher Weise sagen. Die Altvorderen waren sich zwar nicht immer einig und führten sogar den ein oder anderen Krieg gegeneinander. Kein Krieg wie ihn die Rachuren und Klan austragen sollten. Es gab selten Tote. Zu wertvoll war jedes einzelne Leben. Vielmehr handelte es sich um ein gefährliches Kräftemessen in einem gerechten Wettbewerb. Magie gegen Magie. Ein einzigartiges und über Wochen dauerndes Spektakel mit verschiedenen Kämpfen, in denen ihre Besten gegeneinander antraten. Aber meist lebten die Altvorderen friedlich in ihren Hoheitsgebieten nebeneinander und behelligten einander nicht. Es gab keinen Grund, sich in feindlicher Gesinnung gegenüberzustehen und zu töten. Ihre Fähigkeiten und Vorlieben waren zu unterschiedlich und standen sich nicht im Weg. Im Gegenteil, sie ergänzten sich in vielerlei Hinsicht.
    Die Tartyk standen für Drachenmagie und die Beherrschungder Lüfte. Die Naiki waren stets der Natur, dem Wasser und den Wäldern zugetan. Aus Fels geboren waren die Burnter. Ihr Wissen über Kryson war groß und ihre Bauten ein Wunder. Mit Stolz trugen sie ihre Insignien zur Schau, die Stein, Stärke und Unverwundbarkeit bedeuteten. Die Nno-bei-Maya hingegen wurden für ihren Umgang mit dem Feuer, der Erhebung des Kampfes zur Kunst, der Kristallmagie, für ihre Anmut und sprachlichen Fähigkeiten bewundert. Doch das Leben der Altvorderen änderte sich. Wer weiß warum? War es die Langeweile der Allmächtigen oder nur eine Laune der Natur? Was auch immer sie sich gewünscht hatten, die Mächte des Gleichgewichts verfolgten andere Pläne mit ihnen. Längst hatten sich die Kojos von ihrem Lieblingsspielzeug abgewandt und sich nach neuen Herausforderungen umgesehen. Zu wenig hatte sich auf Kryson verändert. Die Evolution stand still. Die Huldigung und treue Ergebenheit ihrer Gläubigen war ihnen auf Dauer zu öde. Die Kojos suchten die Abwechslung. So hatten sie nichts dagegen einzuwenden, dass sich das Gleichgewicht einen Zyklus ausdachte, der fortan das Schicksal jeden Lebens auf Kryson beeinflussen sollte. Nur allzu gerne und mit Spannung sahen sie zu, als ginge es um ein Schauspiel zu ihren Ehren, wie sich die Dinge fortan entwickelten. Nicht alles verlief nach den Vorstellungen der Kojos und erst spät bemerkten sie, dass sie selbst immer mehr an Bedeutung verloren.
    Trimar war der Name des ersten Lesvaraq, der zur Wahrung des Gleichgewichts gegen Jimara angetreten und prompt von ihr besiegt worden war. Ein schlichter und brutaler Kampf, der nur einer einzigen Regel folgte. Leben oder Tod. Jedes Mittel war erlaubt. Doch die Lesvaraq setzten zu jener Zeit noch keine Magie gegeneinander ein, dachten sie doch, ihre Mittel wären sich ebenbürtig und brächten keine Entscheidung.
    Dennoch bestimmte fortan der stete Kampf das Leben der Altvorderen, die plötzlich aufgefordert waren, sich für eine derbeiden Seiten zu entscheiden. Ihre Bürde war es fortan, den Lesvaraq die Treue zu schwören.
    Auf Trimar und
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher