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Kruzifix

Kruzifix

Titel: Kruzifix
Autoren: Xaver Maria Gwaltinger
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Rest ins
Hotel schaffen, ich komm nachher an die Bar. Bitte!«
    Jens nickte, und Jo warf in der Tür den Mantel über. Die Straße war
inzwischen abgesperrt. Jo kroch unter dem Band durch. Ein Uniformierter stellte
sich ihr in den Weg: Es war Markus Holzapfel, ein Kollege von Gerhard. Markus
stammte aus dem Walsertal und wurde oft als »der Ösi« oder »der Nusser«
bezeichnet. Er war ein bisschen umständlich, aber ausgesprochen nett, fand Jo.
    »Markus, ich muss zu Gerhard! Vor allem muss ich versuchen, zwei
Journalisten wieder auf den rechten Weg zu lenken.«
    Markus schaute sie an wie ein triefäugiger Beagle und zuckte mit den
Schultern. Jo hastete den Berg hinauf, ein Polizeiwagen mit Blaulicht stand
quer vor dem verglimmenden Funken, ein Notarztwagen stand dahinter. Vor der
Absperrung hüpfte wie ein Derwisch der Kameramann umher, die Kamera mit einer
starken Lichtquelle wie eine Phaserkanone auf das Geschehen gerichtet. Der
Investigator schrie immer noch was von seiner Pflicht und seinen Rechten, als
sie Gerhard erspähte.
    »Hat er Bilder?« Jos Augen waren weit aufgerissen, ihre Stimme war
heiser, sie klang wie eine Mischung aus Joe Cocker und Gianna Nannini.
    »Ja, hat er«, nickte Gerhard grimmig, »allerdings bloß vom Haufen,
die komplette Leiche haben wir abgeschirmt.«
    »Gibt es eine komplette Leiche?«, fragte Jo und hielt den Atem an.
Gerhard sagte nichts und nickte dann.
    »Und wer ist es?«
    »Jo, das geht dich gar nichts an, denn …« Er brach ab, beide sahen
sich schweigend in die Augen und dachten das Gleiche. Wieder war es eine
Leiche, die sie zusammenbrachte. Wie im letzten Winter, als Jo die Leiche des
Bauunternehmers Rümmele ausgerechnet bei einem Ausritt im Gunzesrieder Tal
gefunden hatte.
    »Wirst du ermitteln?«, wollte Jo wissen.
    »Wenn es Mord war, ja, und jetzt schaff mir diese Fernseh- und
Zeitungsparasiten weg!«, rief Gerhard und rannte davon.
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