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Kris Longknife: Unter Quarantäne: Roman (German Edition)

Kris Longknife: Unter Quarantäne: Roman (German Edition)

Titel: Kris Longknife: Unter Quarantäne: Roman (German Edition)
Autoren: Mike Shepherd
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Befragung derer fertig geworden, die sich gegen den Captain auf Ihre Seite stellten, und es wurde deutlich, dass Sie zuvor nichts Illegales unternommen hatten. Verdammt gute Führung in einigen kniffligen Situationen, das schon. Nur wenige Männer und Frauen hätten sich so viel Vertrauen und Respekt verdienen können wie Sie. Und noch dazu so schnell.«
    »Schmeichelei vom Navy-Geheimdienst?«
    »Ich denke gern, dass mein Geschäft die Wahrheit ist. Hätten Sie Lust, es auch zu Ihrem zu machen?«
    Kris wandte den Blick ab, sah zum Fenster hinaus. Die Station mit ihren Piers und Schiffen wirbelte um sie herum und verschwand rasch, als der Fahrstuhl mit einem g Beschleunigung in die Tiefe raste. Sie entdeckte die Firebolt, nach wie vor in der verkleinerten Form. Schiffsdienst! Klar doch!
    »Ist das ein Jobangebot?«
    »Mac weiß immer noch nicht, wo er Sie unterbringen soll. Sie gehören zu seinen vielen heißen Kartoffeln. Er hat mir die Chance geboten, eines seiner vielen Probleme und eines von meinen zu lösen. Ich kann jemanden mit Ihren Fähigkeiten und einzigartigen Möglichkeiten gebrauchen. Im Gegensatz zu Hayworth macht es mir nichts aus, wenn Sie Ihren eigenen Leibcomputer benutzen.«
    »Wofür? Erwartet der Stabschef von mir, meinen Vater auszuspionieren?«
    Der Admiral rieb sich mit einer Hand die Augen. »Feingefühl gehört nicht zu Ihren starken Seiten.«
    »Ich bin keine Spionin«, sagte Kris. »Ganz gewiss nicht gegen den eigenen Vater.«
    »Das möchte ich gar nicht. Mac ebenfalls nicht.«
    Kris akzeptierte das mit Vorsicht. »Welche Art Job bieten Sie mir also an?«
    Der Admiral deutete mit einer Hand zur Schwärze des Alls und zu den unverwandt leuchtenden Sternen hinaus. »Die Galaxis ist ein schwieriger Schauplatz. Man begegnet dort der gefährlichsten aller Kreaturen: dem Menschen. Man findet dort Leute, die dieses oder jenes haben wollen und häufig nicht wollen, dass andere Leute dieses oder jenes erhalten. Den neuesten Nachrichten zufolge stehen Siris und Humboldt so kurz vor einem Kriegsausbruch«, sagte er und hielt dabei zwei Finger wenige Zentimeter auseinander. »Als Prinzessin   – ja, ich weiß, dass Sie den Titel verabscheuen   – haben Sie Zugang zu Orten, die einem Offizier verschlossen bleiben oder die er lieber nicht aufsuchen sollte. Sie können Dinge in Erfahrung bringen, die Wardhaven erfahren muss, und Dinge tun, die für Wardhaven wichtig sind. Und ich könnte Ihnen ebenso helfen wie Sie mir.«
    Kris wandte sich erneut ab und starrte zum Fenster hinaus. Der Fahrstuhl drang rasch in die Atmosphäre ein und erzeugte dabei Glühwürmchen ionisierter Luft. Die Dunkelheit des Alls wich schnell dem Schleier der Atmosphäre. In der Tiefe erblickte Kris die Bucht, um die sich Wardhaven City schmiegte.
    Als sie unterwegs zur Offiziersschule den Fahrstuhl nach oben genommen hatte, war sie froh gewesen, den Planeten zu verlassen. Nachdem sie inzwischen ein paar andere Welten kennen gelernt hatte, sah Wardhaven richtig nett aus.
    Wollte sie es beschützen?
    Dafür hatte sie die Uniform angezogen. Dafür und um dem Schatten zu entrinnen, die ihrer Tochter wenig Luft zum Atmen ließen. Dafür und aus dem Bedürfnis, ein wenig hiervon zu schützen und ein wenig davon zu tun.
    Was ihr auch gelungen war.
    Wollte sie, dass dieser Mann ihr künftig die Befehle erteilte?
    Das war bestimmt besser als die Firebolt, erinnerte sie sich.
    Die Firebolt war jedoch ein Job für Lieutenant Junior Grade Kristine Anne Longknife. Nicht für das Balg des Premierministers oder die Prinzessin oder das Kind aus reichem Haus. Dieser Admiral   – wenn es einer war   – wollte sie wegen all der Dinge, denen sie zu entrinnen strebte.
    Sie schüttelte den Kopf. »Tut mir leid, Admiral, ich habe diesen Job. Ein Schiff, auf dem ich gebraucht werde. Ich möchte meinen Captain nicht enttäuschen.«
    »Ich bezweifle, dass er auch nur eine Träne vergießen würde, falls Sie neue Befehle erhielten.«
    »Stimmt, aber der Chefingenieur mag das, was ich und Nelly tun.«
    »Mein Etat reicht dafür, Dale einen sehr guten Computer zu besorgen.«
    Der Mistkerl kannte sogar den Vornamen des Chefingenieurs. »Was an Nein verstehen Sie nicht?«, fragte Kris.
    »Wollte nur sicherstellen, dass mit Nein auch Nein gemeint ist«, antwortete der Admiral und kramte eine altmodische gedruckte Visitenkarte aus der Tasche:

    Maurice Crossenshild
    Spezialsystem-Analytiker
    Überall und jederzeit erreichbar
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