Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kris Longknife: Unter Quarantäne: Roman (German Edition)

Kris Longknife: Unter Quarantäne: Roman (German Edition)

Titel: Kris Longknife: Unter Quarantäne: Roman (German Edition)
Autoren: Mike Shepherd
Vom Netzwerk:
Erneut war sie dafür zurechtgewiesen worden, dass sie das Richtige auf die falsche Art getan hatte. Immerhin hatte der Captain sie nicht so hart angefasst, wie er hätte tun können. Zumindest hatte er sie als »Lieutenant« heruntergeputzt und nicht als »Prinzessin«.

2
    E s kam nicht überraschend, dass die Werft den üblichen Platz der Firebolt an Pier acht frei gehalten hatte. Um 15 Uhr 30 hatte das Schiff behaglich festgemacht und widmete sich die Crew der Docksroutine, während Kris dem Skipper und dem Chefingenieur zu ihrer üblichen Konferenz mit den üblichen Docksmanagern im üblichen Konferenzraum in der Werft folgte. Nach zwei Monaten wurde einfach zu viel an diesem Job »üblich«.
    Heute gehörten zum Team der Werft jedoch auch ein paar neue Gesichter. »Wir haben Ihre Fahrt verfolgt«, eröffnete der Projektmanager der Werft die Gespräche, »und dachten uns, wir ziehen lieber ein paar Wissenschaftler hinzu.«
    »Lieutenant Longknife hat mir von Ihrem nicht so ganz smarten Metall erzählt«, sagte der Captain und betrachtete die vier neuen Gesichter. »Arbeiten Sie daran?«
    Eine Frau beugte sich auf ihrem Stuhl vor. »Mein Team kümmert sich darum, was man mit Uni-plex alles anstellen kann, seit Prinzessin Longknife uns eine Probe davon besorgt hat.« Kris knirschte mit den Zähnen.
    »Wie funktioniert es im Kontext mit Smart Metal?«, fragte Dale und kam damit gleich auf den Punkt. »Ich betrachte meinen Maschinenraum als guten Kandidaten für Uni-plex, falls Sie es eindämmen können. Sie verstehen sicher das Widerstreben meines Captains, irgendwann bei Umformung des Schiffs zu entdecken, dass das Schott zwischen ihm und dem Weltraum zum Teil aus diesem Zeug besteht.«
    »Wir sind mit unseren Tests noch nicht so weit«, räumte dieFrau ein und widmete einem ihrer Untergebenen eine verdrossene und finstere Miene.
    »Wann sind Sie so weit?«, feuerte Captain Hayworth zurück.
    »In zwei Wochen, Sir«, antwortete der Untergebene. »In zwei Wochen sind unsere Tests abgeschlossen. Dann dauert es eine weitere Woche, um fünfhundert Tonnen Uni-plex herzustellen. Sagen wir, noch zwei Wochen mehr für den gemeinsamen Versuch mit Ihnen, einen Ansatz für den Entzug des Smart Metals und seinen Ersatz durch das neue Material auszuarbeiten. Insgesamt fünf Wochen.«
    »Vier Wochen«, lautete der Gegenvorschlag des Ingenieurs. »Sie und ich können schon an dem Verfahren arbeiten, während Sie Ihre Tests durchführen. Vielleicht sogar weniger, wenn Sie uns dieses Uni-plex sofort besorgen, sobald es verfügbar geworden ist. Ich möchte diesen Austausch wirklich schrittweise testen.« Der abschließende Satz war an seinen Captain gerichtet.
    »Wir haben es hier mit vielen Unbekannten zu tun«, stellte der Projektmanager bei einem Blick auf sein Armbandmodul fest. »Auch die Kostenfrage steht im Raum. Die Tests haben ihren Kostenbereich schon erschöpft. Wer wendet die zusätzlichen Mittel auf?«
    Captain Hayworth schüttelte den Kopf. »Das werde ich prüfen müssen. Wer bezahlt überhaupt diese Metallentwicklung?«
    »Nuu Enterprises«, antwortete der Projektmanager, und Kris nickte. Opa Al finanzierte die Arbeit an Uni-plex, weil er einerseits immer noch herauszufinden hoffte, wer Kris umzubringen versucht hatte, und weil Nuu Enterprises andererseits natürlich auch alle Profite würde einstreichen können, wenn es für die Forschung aufkam. Opa Al war ein so warmherziger Typ.
    »Okay«, fuhr der Skipper fort. »Damit habe ich eine Woche Zeit, um die Mittel bewilligt zu erhalten, und eine weitere Woche, um sie überwiesen zu bekommen. Ich spreche Sie also in einer Woche wieder an.«
    »Ich nehme morgen noch einmal Rücksprache mit Ihnen«, sagte der Mann von der Werft mit einem Lächeln, das die richtige Mischung aus Raubtier und Bittsteller ausdrückte, die man für staatliche Aufträge benötigte.
    Nach der Konferenz ging es zurück zum Schiff. »Dale, haben Sie noch Fragen?« Darauf erhielt der Skipper schnell eine negative Antwort des Ingenieurs. »Longknife, wir können die Crew genauso gut wegtreten lassen. Wer Urlaub haben möchte, kann ihn haben. Das schließt Sie ein, Lieutenant.«
    »Ich bleibe hier und behalte die Leute von der Werft scharf im Auge, Sir.«
    »Es wäre mir lieber, wenn Sie davon Abstand nähmen. Diese Menschen wissen ja nie, ob sie gerade mit einem Navy Lieutenant, einer Prinzessin oder einer Großaktionärin von Nuu Enterprises reden. Solange ich die Mittel noch nicht bewilligt
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher