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Kris Longknife: Unter Quarantäne: Roman (German Edition)

Kris Longknife: Unter Quarantäne: Roman (German Edition)

Titel: Kris Longknife: Unter Quarantäne: Roman (German Edition)
Autoren: Mike Shepherd
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danach aus, als könnte Opa Al für das Uni-plex mit einem bedeutsamen Markt rechnen.«
    Dazu zeigte Tru eine finstere Miene. »Da übergebe ich ihm und seinen Labors die Spuren eines Mordanschlags auf dich, damit er herausfindet, wer dahintersteckt, und sie bringen eine neue Produktlinie auf den Markt.«
    Kris zuckte die Achseln. »Wenn Al schon Geld mit den Mordanschlägen auf mich verdient, dann denke ich, wird er aus einem letztlich erfolgreichen Anschlag ein regelrechtes Vermögen machen.« Niemand sonst fand das witzig. »Also, Tantchen Tru, warum hast du nach der Navy gerufen? Sind dir die Marines ausgegangen?«
    »Tatsächlich habe ich nach Nelly gerufen.«
    Kris zog eine Braue hoch. Tru war für den größten Teil der Software verantwortlich, der in Kris’ Leibcomputer lief; und Nelly war zu einigen Leistungen fähig, die nur wenige Computer mit ihr gemeinsam hatten. Trotzdem gehörte Sam, Trus Personal Computer, vermutlich dazu. »Wir haben sie doch gerade erst aktualisiert«, gab Kris zu bedenken. »Ich dachte, Nelly und ich wären inzwischen so weit, wie du überhaupt zu gehen wagst.«
    »Das seid ihr«, pflichtete ihr Tru bei. »Als ich zuletzt ein Diagnoseprogramm auf Nellys neue, selbstorganisierende Schaltungen ansetzte, war sie Gramm für Gramm die Beste in ihrer Klasse.«
    Kris hatte sich schon für das neue, selbstorganisierende Computergel begeistert, als sie es zum ersten Mal erblickte. Ähnlich wie Smart Metal ermöglichte es dem Computer, seine Schaltkreise während des Betriebs auf molekularer Ebene zu organisieren und nach Bedarf zu modifizieren. Kris wusste nicht recht, wer darüber aufgeregter war, sie selbst oder Nelly. »Also?«
    »Nelly ist stark unterfordert. Ich frage mich, ob du ihre überschüssige Kapazität vielleicht einer echten Aufgabe widmen möchtest.«
    Kris hatte gelernt zusammenzuzucken, wenn Tru von einer »echten Aufgabe« sprach. Ja, als Sechsjährige war Kris bei dem Begriff noch aufgeregt herumgetanzt. Mit fünfzehn war die Vorstellung, auf der Schule den besten persönlichen Beistand zu haben, noch erste Sahne gewesen. Heute diente Kris jedoch als Offizier. Wenn der Computer nun ausfiel, bedeutete das nicht einfach, auf dem Heimweg von der Schule eine Stippvisite bei Tantchen Tru zu unternehmen, um dort eine Reparatur und ein paar Kekse abzustauben. Hätte Nelly sich heute festgefressen, dann fehlte der Raumflotte jetzt vielleicht eine Schiffsladung Personal.
    »Was schwebt dir vor?«, fragte Kris und wich einen Schritt weit zurück.
    Tru strahlte unbußfertig. »Komm, ich zeige es dir.«
    Kris kannte das Zimmer, zu dem sie jetzt gingen. Reinräume waren eine bekannte Technik, aber man traf auch noch so etwas wie Tantchen Trus Labor an. Schutzkleidung wurde hier nicht benötigt. Die Luftschleuse, die in das ehemalige zusätzliche Schlafzimmer führte, besprühte Kris mit einem dünnen Nebel von Naniten, die den Dreck und den Schmutz des Tages eliminierten   … bis hinab auf eine Größe von fünf Nanometern. Auf der Werkbank an einer der weißen Wände fehlte unter Umständen das neueste Dingsbums für Mikroarbeiten, aber falls dem so war, dann war es längst bestellt. Was Kris überraschte, daswar der Anblick einer Stasisbox mitten auf dem Tisch. Das war jetzt aber wirklich übertrieben!
    Noch überraschender kam, dass Tru sie nicht öffnete.
    »Deine Tante Alnaba hat das von Santa Maria aus geschickt.«
    Großtante Alnaba war eine echte Tante, Uropa Rays jüngste Tochter. Sie hatte sich auf Xenobiologie spezialisiert und widmete sich der Erforschung von Artefakten, die von den Dreien auf Santa Maria zurückgelassen worden waren. Schon ein Leben lang versuchte sie, aus Einzelteilen einer Technik schlau zu werden, die weit über das aktuelle Entwicklungsniveau der Menschheit hinausging. So hatten die Drei Sprungpunkte im Weltraum als Schnellstraßen zwischen den Sternen errichtet, deren Funktionsweise immer noch nicht begriffen worden war.
    Opa Ray hatte über den größten Teil der zurückliegenden zwanzig Jahre mit Alnaba zusammengearbeitet. Er war nie einer Herausforderung begegnet, mit der er nicht fertig wurde. Kris grinste: Die Aufgabe, die Technik der Drei zu entschlüsseln, und die aktuelle Politik der Menschheit; diese beiden Felder ruinierten vielleicht Opa Rays makellose Bilanz. »Was ist darin enthalten?«
    Tru öffnete die Box nicht, sondern brachte stattdessen ein Bild aus ihrer Tasche zum Vorschein. Es zeigte ein kleines Quadrat, daneben ein Penny
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