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Kris Longknife: Unter Quarantäne: Roman (German Edition)

Kris Longknife: Unter Quarantäne: Roman (German Edition)

Titel: Kris Longknife: Unter Quarantäne: Roman (German Edition)
Autoren: Mike Shepherd
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abgebildet, so dass der Maßstab deutlich wurde. Das Viereck war so breit wie der Penny, aber ein bisschen dicker. »Das ist ein Stein aus dem Gebirge, das sich über Santa Marias Nordkontinent erstreckte. Dieses Gebirge haben wir im Krieg gegen den Professor ganz schön geschreddert.«
    »Geschreddert, ach verdammt! Nach Gebrauch der Verschwindebox war es weg, einfach weg.« Kris schüttelte den Kopf. »Die Navy hat fünfzig Jahre lang versucht, aus der Funktionsweise dieser kleinen Box schlau zu werden. Selbst heute weiß man darüber nicht mehr als an dem Tag, da sie im Labor eintraf.«
    »Ja«, pflichtete ihr Tru bei. »Vielleicht haben sie aber auch nurzu weit oben in der technischen Nahrungskette angesetzt. Man muss erst einen Schraubenzieher zu benutzen lernen, ehe man eine Uhr zerlegen kann. Ich denke nicht, dass wir das Äquivalent der Drei zu einem Schraubenzieher schon gefunden haben. Vor einer Million Jahren haben wir Steinsplitter als Werkzeug benutzt. Hätte die damalige Version des Menschengehirns sich die Funktionsweise eines Schraubenziehers vorstellen können, selbst wenn man ihr einen in die Hand gegeben hätte?«
    Kris dachte darüber nach, wusste nichts hinzuzufügen und deutete auf die Stasisbox. »Also, was steckt da drin?«, wiederholte sie ihre Frage.
    »Ein winziger Teil des Datenspeichers, der in diesem Gebirge eingeschlossen lag.«
    »Ist er aktiv?«
    »Ich weiß nicht.«
    »Was enthält er?«
    »Ich weiß nicht.«
    »Was weißt du überhaupt?«
    Tru grinste. »Gar nichts. Die Frage lautet: Was wüsstest du gern?«
    Kris musterte erst das Bild, dann die Box. »Wie finden wir heraus, ob in dem Stein irgendwelche Daten gespeichert sind, die man ihm auch entnehmen kann?«
    »Durch Ausprobieren.«
    »Wie?«
    »Wie immer wir es probieren, es müsste sehr raffiniert sein   … oder vielleicht sehr einfach. Es müsste flexibel sein und bereit, so ziemlich jeder Anforderung gerecht zu werden. Ich weiß nicht, mit was für einer Energiequelle dieses Ding gearbeitet hat. Wir müssten verschiedene Energiequellen konstruieren, sie ganz vorsichtig anwenden und mal sehen, ob die Maus quiekt.«
    Kris rieb sich die Nase; Nelly lag auf einmal sehr schwer auf ihren Schlüsselbeinen. »Selbstorganisierende Schaltkreise, hm.«
    »Selbstorganisierend. Sehr leistungsfähig und sehr gut mit ihrem Menschen integriert. Deine Tante Alnaba und ihr Team haben mehrere Standardansätze, wie du es vielleicht nennen könntest, ausprobiert. Du weißt schon: großes Labor, viele Überstunden, alle blicken sich gegenseitig über die Schulter. Keine Ergebnisse. Dann fragte sie mich, ob ich irgendwelche Ideen hätte. Ich sagte ihr, die hätte ich.«
    »Und welche?«
    »Je gelesen, wie der Professor zu deinem Opa Ray Kontakt aufnahm?«
    »Es war irgendwie kompliziert. Biologie war nie meine Lieblingsdisziplin«, wich Kris aus.
    »Meine auch nicht. Was ich allerdings interessant fand: die Beziehung zwischen seinem schlafenden Gehirn und dem Tumor in seinem Schädel. Hast du irgendeine Ahnung davon, wie wichtig Schlaf ist?«
    »Nur wenn ich nicht genug davon habe.«
    »Neugeborene nehmen so viel von dieser neuen und verwirrenden Welt wahr, wie sie nur können, und schlafen dann ein, um alles zu absorbieren. Lernen, schlafen, lernen, schlafen. Wie oft habe ich dir in deiner High-School-Zeit erklärt, dass ein guter Nachtschlaf die beste Vorbereitung auf eine Prüfung ist?«
    Kris lachte in sich hinein und gab dann, wie es die Ehre verlangte, ihre Teenagerantwort: »Eine Prüfung ist eine Prüfung. Was man in die Prüfung steckt, darauf kommt es an, nicht das, was man auf ein Kopfkissen legt.«
    Tru runzelte die Stirn, wie sie es immer tat, und schüttelte den Kopf. »Mein Vorschlag an Alnaba lautete: Setzen wir jemandes Personal Computer darauf an, der dann auch darüber schlafen kann. Mal sehen, was der Computer und der schlafende Verstand daraus machen.«
    »Du möchtest also deinen Sammy mit selbstorganisierenden Schaltungen aufrüsten.«
    »Leider kann ich mir das nicht leisten.« Warum grinste sie dann?
    »Du hattest diese Idee nicht zufällig zu dem Zeitpunkt, als ich in Nellys aktuelles Upgrade investierte, oder?«
    »Nein. Tatsächlich hatte ich die Idee, kurz nachdem du zum ersten Mal einen Computer mit selbstorganisierenden Schaltungen gesehen hattest. Du warst noch nie jemand, der auf den neuesten Computerschnickschnack verzichtet hätte.« Erneut verriet Trus Grinsen keinerlei Reue.
    »Und woher habe ich wohl diese
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