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Kris Longknife: Die Rebellin: Roman (German Edition)

Kris Longknife: Die Rebellin: Roman (German Edition)

Titel: Kris Longknife: Die Rebellin: Roman (German Edition)
Autoren: Mike Shepherd
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hineinmanövriert, sucht er sich auch selbst wieder den Weg heraus.«
    »Vermutlich, weil niemand sonst so oft, so schnell, so tief hineingeraten würde«, knurrte Trouble, lächelte dabei aber.
    Kris stimmte in ihr Lachen ein, denn ihr war klar, dass sie ihralles gaben, was sie nur geben konnten. Einen Scherz und ein Lachen und die frohe Zuversicht, dass sie mit ihrem Problem selbst fertig wurde.
    Damit verabschiedete sie sich von ihnen.
    Wie schon am Morgen, begleitete Jack sie wieder ins Flottenhauptquartier. Diesmal führte sie der Weg durch etliche Flure und mit dem Fahrstuhl nach oben, ehe Jack überflüssigerweise bekannt gab: »Hier ist Macs Büro.« Er öffnete die Tür, und Kris stellte sich der Sekretärin des Generals vor. »Ensign Longknife meldet sich zum Dreizehn-Uhr-Termin.« Die Uhr hinter der Frau verriet Kris, dass sie dreißig Sekunden zu früh war.
    »Der General erwartet Sie.«
    Kris reckte die Schultern und marschierte los. Wie hart konnte das schon werden? Sie hatte ein kleines Mädchen gerettet   … und war in ein Schlammloch verfrachtet worden. Sie hatte eine Menge Menschen Lebensmittel gebracht   … und wäre für diese Ehre beinahe ertrunken. Sie war vorwitzig in ihr erstes echtes Gefecht gestürmt   … nur um festzustellen, dass sie ihre Zielbestimmung fürs zweite verbessern musste. Jetzt hatte sie eine Meuterei angeführt und ein kleines Flottengefecht ausgetragen, um ein größeres zu verhindern. Dem Stabschef der Streitkräfte ihres Vaters zu erklären, warum und wie sie gemeutert hatte, dürfte nicht allzu unangenehm werden.
    Die Tür glitt auf. General McMorrison saß hinter seinem Schreibtisch tief in Berichte vergraben, aber er blickte auf, als Kris eintrat. Sie marschierte zur richtigen Position vor dem Tisch, aber während sie das tat, war er schon von seinem Stuhl aufgestanden. Er war ein dünner, allmählich ergrauender Mann, der mehr nach einem Buchhalter als einem General aussah, aber er kam mit kurzen, gewandten Schritten hinter dem Tisch hervor. So salutierte Kris schließlich vor einem Ziel in Bewegung. Er reagierte mit einem Wink, der ungefähr in Richtung auf seine Stirn wies und lässig in eine angebotene Hand überging. Während Kris sie schüttelte, sagte McMorrison: »Gut gemacht, Ensign. Sehr gut gemacht.«
    Das war ein guter Anfang. »Vielen Dank, Sir.«
    »Wir könnten es uns genauso gut auch bequem machen.« Und er deutete auf ein Sofa. Sie setzte sich auf eine Seite des Sofas, während er in einem Sessel gegenüber Platz nahm. Ganz so, wie Großvater Alex’ Büro grau gehalten war, präsentierte sich dieses in Beige: Wände, Teppich, Mobiliar. Selbst der General trug beige Khakisachen. Kris kreuzte die Fußknöchel, faltete die Hände im Schoß und machte sich für das bereit, was immer geschehen würde.
    Der General räusperte sich. »Ich schätze, ich sollte mit einem Dank dafür beginnen, dass Sie meinen Hals aus der Schlinge gezogen haben. Als ich sah, wie Angriffsgeschwader sechs ausfächerte, konnte ich keinen anderen Gedanken fassen, als dass sie beim Rückzug die aufgebrachten Überlebenden der Erdflotte direkt zur Flotte Wardhavens führen würden.«
    »War das Commodore Sampsons Absicht?«
    »Ja, aber das ist nicht für die Öffentlichkeit bestimmt. Die Politiker suchen noch nach einer Möglichkeit, wie sie das schönreden können.«
    »Das wird ihnen schwerfallen«, fand Kris. »Wohin plante Commodore Sampson eigentlich zu fliehen? Wer hatte ihn gekauft?«
    »Wir haben seine Bankdaten überprüft. Ich denke nicht, dass irgendjemand ihn gekauft hatte«, sagte der General müde. »Ich denke, er hat etwas getan, woran er glaubte.«
    Kris dachte daran zurück, was für Äußerungen sie von Uniformträgern gehört hatte, und entschied, dass das wohl stimmte. »Trotzdem musste er unsere Schiffe irgendwohin bringen. Es war schließlich nicht der Startschuss für einen Aufstand auf Wardhaven, oder?«
    »Nein, anscheinend hat er auf eigene Faust gehandelt. Er weigerte sich, uns zu verraten, wohin er das Geschwader zu führen gedachte.«
    »Weigerte sich?« Kris gefiel der Unterton des Endgültigen nicht.
    »Commodore Sampson starb vergangene Nacht an einem Herzanfall.«
    Kris prallte zurück. »Einem echten oder ..?«
    »Einem von der anderen Sorte.« Der General zeigte eine finstere Miene. »In dem Fall konnten wir der Spur des Geldes folgen. Der Bursche, der ihm gestern Abend das Essen brachte, war Inhaber eines erstaunlich prall gefüllten
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