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Kris Longknife: Die Rebellin: Roman (German Edition)

Kris Longknife: Die Rebellin: Roman (German Edition)

Titel: Kris Longknife: Die Rebellin: Roman (German Edition)
Autoren: Mike Shepherd
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Kontos.«
    »Sie sind nicht zufällig bereit, mir zu verraten, wohin die Spur des Geldes führte?«
    »Ich vermute, wenn ich es nicht tue, wird Tru es recht bald für Sie aus unserer Datenbank stöbern.« Er lächelte beinahe. »Kam von einem kleinen Geschäftsmann auf Greenfeld. Leitet ein Softwareunternehmen.«
    »Das die Ironclad-Software herstellt«, schloss Kris für ihn.
    »Ja, wir wussten schon von dieser unautorisierten Software auf Ihren Schiffen, sodass sich uns hier keine neuen Einblicke eröffnen«, sagte der General und lehnte sich tiefer in den Sessel. »Eine Information kam jedoch ans Licht, die Sie vielleicht interessiert. Commodore Sampson hat tatsächlich die Taifun für den Einsatz zur Rettung dieses kleinen Mädchens ausgewählt. Er war sehr wütend, als Sie seinen ganzen Plan zunichte machten, indem Sie die Falle überlebten, die er Ihnen gestellt hatte.« McMorrison schien verwirrt. »Worin genau bestand die eigentlich?«
    »Meine Marine-Gruppe und ich sollten einen Nachtabsprung machen   … auf ein Minenfeld«, antwortete Kris, einerseits froh darüber, dass ein Rätsel gelöst war, und andererseits enttäuscht, weil Sampson nicht mehr lebte und somit keine weiteren Fragen dazu beantworten konnte. Es hatte keinen Sinn, dieser Frageweiter nachzugehen. »Erfahren Sie irgendetwas von den übrigen Leuten, wie Thorpe?«
    »Schmerzlich wenig. Sie behaupten, Commodore Sampson hätte sie nicht in seinen Schlachtplan eingeweiht. Sie hätten einfach seine Befehle ausgeführt.«
    »Und was machen Sie mit ihnen?« Die Antwort darauf würde ihr eine Vorstellung davon vermitteln, was eine gewisse Meuterin erwartete.
    »Ich würde sie am liebsten an der höchsten Rah aufhängen, selbst wenn ich diese eigenhändig errichten müsste. Gar nichts wird wohl letztlich die Lösung sein, für die ich mich entscheide.«
    »Nichts?«, entfuhr Kris, ehe ihr bewusst wurde, was sie da tat. Verdammt, Mädchen, du musst etwas gegen die Neigung tun, erst zu quatschen und dann erst nachzudenken!
    »Nichts«, wiederholte Mac. »Oh, wir werden sie unehrenhaft entlassen, obwohl die meisten von ihnen ohnehin schon für den Ruhestand in Frage kommen. Ein Verfahren vor dem Kriegsgericht würde ihnen jedoch nur den öffentlichen Auftritt bieten, den sie gern hätten. Und ich will verdammt sein, wenn ich zuließe, dass entweder meine Offiziere sich fragen, ob sie den ihnen erteilten Befehlen noch vertrauen können, oder dass sich die Bürger Wardhavens fragen, ob sie meinen Offizieren noch trauen können.« Es fiel schwer, dagegen etwas einzuwenden. Es verriet Kris auch, was sie zu erwarten hatte.
    Mac nahm zwei kleine Schachteln von dem Tisch neben seinem Sessel. Er öffnete eine und reichte sie Kris. Sie betrachtete den Inhalt: der Legion-of-Merit-Verdienstorden. Hübsche Medaille. Die zweite Schachtel enthielt das Navy Cross. Sehr hübsche Medaille. Kris hielt beide kurz auf dem Schoß fest, klappte die Schachteln dann zu und gab sie zurück. Sie hatte von ihrem Vater gelernt, die Stille auch mal bestehen zu lassen, bis jemand anderes sie brach. General McMorrison nahm die Medaillen zurück, stellte sie aber auf dem Tisch vor Kris ab.
    »Ich habe Colonel Hancocks vollständigen Bericht gelesen. Sie haben sich auf Olympia gut geschlagen. Sehr gut für einen Junioroffizier.« Die Betonung lag auf Junior. Kris ignorierte das und sagte: »Danke.« Sie sprach es leise aus, um ihn nicht zu unterbrechen.
    »Sie haben sich die Legion of Merit auf Olympia verdient«, sagte Mac. Kris nickte, weigerte sich aber zu fragen, warum das Navy Cross auf dem Tisch lag. Mac betrachtete sie forschend, als jetzt wieder Stille eintrat, sich in die Länge zog und dann zu schwirren anhob wie die Saite einer verstimmten Violine. »Sie sind ein Problem, Ensign«, knurrte er schließlich. Diesmal nahm er eine Memofolie aus Plastik vom Tisch und reichte sie ihr. Es war ihr Antrag auf Ausscheiden aus dem Dienst, komplett mit dem heutigen Datum ausgefüllt.
    Kris versiegelte ihren Gesichtsausdruck, auch wenn ihr Magen in freien Fall überging. Das war nur ein weiterer Kampf. Anders als beim letzten Mal schoss der Gegner mit Plastik und konnte sie nicht umbringen. Sie las die Folie zu Ende und blickte auf. »Möchten Sie, dass ich das unterschreibe?«
    »Scheiden Sie heute aus der Navy aus, und ich verleihe Ihnen das Navy Cross für Ihren Anteil an dem, was im Parissystem nicht geschah.«
    Der General spielt ein politisches Spiel. »Ist das die Idee meines
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