Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Krieg der Wächter - Green, S: Krieg der Wächter - Daemons Are forever

Titel: Krieg der Wächter - Green, S: Krieg der Wächter - Daemons Are forever
Autoren: Simon R. Green
Vom Netzwerk:
eigentlich?«, fragte ich den Wortführer unverblümt und beugte mich vor, um durch sein dunkles Visier zu spähen. »Ihre Stimme kommt mir bekannt vor ...«
    »Codename Alpha!«, blaffte er, wobei er tatsächlich ein bisschen zurückschreckte. »Werden Sie jetzt friedlich mitkommen oder nicht?«
    »Oh, ganz bestimmt nicht!«, erwiderte Molly. »Wir haben einen Ruf, dem wir gerecht werden müssen.«
    Ich deutete auf die beiden schwarzen Helikopter, die über uns schwebten und uns die Haare mit ihrem Abwind zausten. »Die zwei da oben kann ich wirklich nicht gutheißen, Alpha. Man erwartet von uns, dass wir geheime Kriege führen, hinter den Kulissen der Welt. Die breite Öffentlichkeit sollte nie von uns und den Dingen, die wir tun müssen, erfahren.«
    Alpha zuckte mit den Schultern. »Es ist jetzt eine neue Welt; dafür haben Sie selbst gesorgt. Ergeben Sie sich! Jetzt! Das ist Ihre letzte Chance!«
    Ich sah Molly an. »Mir ist nach ein bisschen leichter Bewegung zumute«, sagte ich. »Was meinst du?«
    »Mir ist danach zumute, ein paar Schädel einzutreten und auf ein paar Kehlköpfen rumzutrampeln«, sagte Molly.
    »Ich habe nie erlebt, dass das einmal anders bei dir gewesen wäre«, sagte ich. »Lass uns ein Tänzchen wagen!«
    Binnen eines einzigen Augenblicks rüstete ich hoch. Ich sprach innerlich die alten aktivierenden Worte, und die silberne fremde Materie, die in dem Ring um meinen Hals enthalten war, floss plötzlich heraus und umhüllte meinen ganzen Körper von Kopf bis Fuß. Alpha glotzte mich einen Moment lang verdutzt an, und dann schrie er tatsächlich, bevor er sich umdrehte und schnell zu seinen Männern zurückwich. Man hatte ihm gesagt, dass ich meine Rüstung nicht mehr hätte, und das war offensichtlich falsch. Ich hatte sogar aufgerüstet. Ich wusste wie ich aussah: eine glänzende silberne Statue, nahtlos, ohne jede Gelenke oder verwundbare Stellen - die vollkommene Schutzrüstung. Sogar mein Gesicht war eine nichtssagende silberne Maske, durch die ich vollkommen normal sehen, hören und atmen konnte.
    Ich beugte und streckte die Arme und die silberne Rüstung folgte meinen Bewegungen geschmeidig. Ich fühlte mich stärker, schneller; meine Sinne waren geschärft, als ob ich plötzlich aus einem langen Dösen erwacht wäre. Dies war das große Geheimnis der Drood-Familie: die wunderbare Rüstung, die aus uns so viel mehr als Menschen macht; die es uns ermöglicht, unsere Arbeit zu tun, egal was die Bösen nach uns werfen. Einst war sie aus Gold; jetzt ist sie aus Silber. Die Einzelheiten ändern sich, aber der Krieg geht weiter. Ich ballte meine Hände zu gepanzerten Fäusten, und als ich mich konzentrierte, wuchsen schwere Dornen auf den silbernen Knöcheln. Ich freute mich darauf zu erfahren, was die neue Rüstung unter Kampfbedingungen leisten konnte.
    Endlich brüllte Alpha einen Befehl durch sein Megaphon, und alle gepanzerten Männer eröffneten gleichzeitig das Feuer und zielten dabei auf mich. Ich war schon vor Molly getreten, um ihr Deckung zu geben, und stand ruhig da, während ein Kugelhagel auf mich niederprasselte. Statt dass die Geschosse harmlos von meiner gepanzerten Gestalt abprallten, wie es früher bei meiner goldenen Rüstung der Fall gewesen war, absorbierte die silberne fremde Materie sowohl die kinetische Energie der Kugeln wie auch die Kugeln selbst. Schluckte sie einfach, so schnell wie sie kamen. War wohl sicherer für unschuldige Passanten, nahm ich an, aber ich fragte mich, ob die Rüstung die Kugeln später wohl wieder ausscheißen musste. Ich nahm mir vor, darauf zu achten, dass Molly nicht hinter mir stand, wenn der Kampf zu Ende war.
    Die gepanzerten Männer erkannten, dass ihre Kugeln keine Wirkung auf mich hatten, und der Kugelhagel legte sich nach und nach. Sofort trat Molly hinter mir hervor, hob die Arme in Beschwörungshaltung und rief die Elemente herab.
    »Erwachet, erwachet, ihr Winde des Nordens ...«
    Ein mächtiger Sturmwind kam dahergeheult; er ergriff die gepanzerten Männer und ließ sie kopfüber über die gesamte Länge der Straße purzeln. Einige versteckten sich in Hauseingängen oder hinter Autos und konzentrierten ihr Feuer auf Molly. Die Kugeln durchschlugen den tobenden Wind, nur um zu Rosenblättern zu werden, bevor sie auch nur in Mollys Nähe kamen. Sie wurde von allen Magien des wilden Waldes beschützt, und nichts aus der materiellen Welt konnte ihr etwas anhaben. Sie ließ sich nur deshalb von mir beschützen, weil sie wusste,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher