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Krieg der Wächter - Green, S: Krieg der Wächter - Daemons Are forever

Titel: Krieg der Wächter - Green, S: Krieg der Wächter - Daemons Are forever
Autoren: Simon R. Green
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dass ich mich dann besser fühlte. Sie winkte in einer scharfen Geste, und Blitze stießen aus dem immer dunkler werdenden Himmel herab, fanden gepanzerte Männer in ihren Verstecken und verbrannten sie.
    Aus verborgenen Stellungen trafen neue Männer mit schwereren Waffen ein. Sie kämpften sich gegen den heulenden Wind vorwärts, Schritt für Schritt. Molly stieß mit dem Finger nach ihnen, und plötzlich war die Straße voll von zirka einem Dutzend sehr verwirrt aussehender Lamas.
    Molly war in ihrem Element.
    Aber diese Art von Zauberei erschöpfte sie. Also beschloss ich, dass es Zeit war, mit anzupacken. Angetrieben von der unnatürlichen Kraft meiner gepanzerten Beine stürmte ich mit Bewegungen von übermenschlicher Schnelligkeit in die Menge der übrigen Soldaten vor. Schneller als sie reagieren konnten, war ich mitten unter den gepanzerten Männern und hieb mit entsetzlicher, potenzierter Kraft nach ihnen. Meine dornigen Silberknöchel schlugen in verstärkte Helme und rissen durch Kevlar, als ob es Papier wäre. Blut spritzte durch die Luft und Männer fielen schreiend. Sie lebten noch. Ich ziehe es vor, nicht zu töten, wenn ich nicht muss. Ich bin ein Agent, kein Mörder.
    In der Hoffnung, mich überwältigen und durch ihre schiere, zahlenmäßige Übermacht zu Boden zerren zu können, drängten sie sich um mich. Sie schlugen mit Gewehrkolben nach mir und schossen mir aus kürzester Entfernung ins Gesicht. Ich hob sie hoch und warf sie hierhin und dorthin, ließ sie mit meiner mehr als menschlichen Stärke durch die Straße fliegen. Männer krachten gegen Mauern, die unter der Wucht des Aufpralls rissig wurden. Immer mehr gepanzerte Männer kamen angerannt, um sich mir entgegenzuwerfen, und wenn sie auch dumm handelten, so musste ich doch ihren Mut bewundern. Ich ging, um ihnen zu begegnen, mit einem Lächeln auf den Lippen und einem Lied im Herzen. Das Gute daran, wenn man gegen richtige Drecksäcke wie die Leute vom Manifesten Schicksal kämpft, ist, dass man wegen der schrecklichen Dinge, die man ihnen antut, kein schlechtes Gewissen zu haben braucht. Und es war ein gutes Gefühl, gegen geballte Feindmassen zurückschlagen zu können, weil man die Frustrationen des laufenden Tages an ihnen auslassen konnte. Ich ging mitten in sie hinein und ließ die Fäuste fliegen.
    Die armen Schweine hatten keine Chance.
    Gepanzerte Wagen kamen die Straße heruntergerollt und schossen mit wirklich großen Gewehren aus Schießscharten. Molly verwandelte das Gewehrfeuer in hübsche Schmetterlinge und brachte anschließend mit einer Handbewegung die Räder sämtlicher Wagen zum Schmelzen. Stahlfelgen gruben sich in die Straße und die Wagen kamen quietschend zum Stehen. Auf Mollys Stirn standen tiefe Falten der Konzentration; sie war so vertieft in das Unheil, das sie anrichtete, dass sie den gepanzerten Mann nicht einmal sah, der sich an sie heranarbeitete. Irgendwie hatte er sich durch den tobenden Wind vorgekämpft und näherte sich ihr in ihrem toten Winkel. Er hob eine Pistole, um ihr aus kürzester Entfernung in den Kopf zu schießen, und sie wusste nicht einmal, dass er da war.
    Ich packte den nächstbesten Mann und warf ihn nach dem Bewaffneten, der sich an Molly heranschlich. Schreiend und mit unnatürlicher Geschwindigkeit flog der Mann durch die Luft, angetrieben von der schrecklichen Kraft meines gepanzerten Arms. Durch die Reibung der Luft fing er sogar Feuer und krachte als Flammenmasse in den Mann, der Molly bedrohte. Dem Bewaffneten blieb gerade noch Zeit sich umzublicken, dann traf der brennende Mann ihn so hart, dass ich unter dem Aufprall Knochen brechen hörte. Molly schaute auf die beiden Körper, die in einiger Entfernung auf dem Boden hinter ihr lagen, und dann auf mich.
    »Ich wusste, dass er da war.«
    »Aber sicher wusstest du das«, sagte ich. »Meinst du, du könntest mit dem Wind ein bisschen zarter machen?«
    Molly runzelte die Stirn. »Das ist nicht mein Wind.«
    Wir blickten beide nach oben: Die zwei schwarzen Kampfhubschrauber stürzten sich auf uns herab. Sie kamen von beiden Enden der Straße gleichzeitig herangedonnert und bestrichen uns mit Maschinengewehrfeuer, Explosivnadelgeschossen und langen Brandgeschossen. Ich blieb einfach stehen und ließ es über mich ergehen, unangetastet von den Kugeln oder den Explosionen oder den Flammen, die um mich herum emporstiegen. Den gepanzerten Männern um mich herum erging es weniger gut; schreiend und auf ihre brennenden Schutzwesten
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