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Krieg der Wächter - Green, S: Krieg der Wächter - Daemons Are forever

Titel: Krieg der Wächter - Green, S: Krieg der Wächter - Daemons Are forever
Autoren: Simon R. Green
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schlagend stürzten sie fort. Molly drehte sich kurz zur Seite aus der Welt hinaus, und alles ging geradewegs durch sie hindurch wie durch einen Geist. Aber solange sie sich derart auf halbem Weg zwischen den Dimensionen hielt, konnte sie nichts tun, um sich zur Wehr zu setzen. Also war es an mir, etwas gegen die Hubschrauber zu unternehmen.
    Um mich herum zerkauten Kugeln die Straße, auf allen Seiten sprangen grimmige Flammen hoch. Tausend Schuss pro Minute knallten gegen meine silberne Brust und verschwanden einfach. Ich schwankte nicht einmal. Die Explosionen bewegten mich nicht und die Feuer konnten mich nicht erreichen. Ein Drood in seiner Rüstung ist eine unaufhaltsame Macht und ein Schrecken für seine Feinde. Ich packte den nächsten verletzten Mann, hob ihn von der Straße hoch und warf ihn nach dem nächsten Helikopter. Er sauste schreiend durch die Luft und krachte in den Heckrotor. Sein Schreien verstummte abrupt, als Blut und Innereien durch die Luft flogen. Der Hubschrauber taumelte hin und her, denn sein Rotor war zertrümmert, und stürzte dann wie ein verkrüppelter Vogel auf die Erde zu.
    Der Pilot unternahm einen letzten verzweifelten Versuch, den abstürzenden Hubschrauber direkt auf mich zu lenken. Ich rührte mich nicht von der Stelle und machte mich auf den Aufprall gefasst. Der Hubschrauber tauchte drohend vor mir auf, Rauch und Flammen hinter sich herziehend. Ich konnte direkt ins Cockpit sehen, konnte sehen, wie die Piloten mir ihren Trotz und Hass entgegenschrien. Und dann krachte die Maschine frontal in mich und explodierte. Lange Momente lang gab es nur Feuer und Lärm und schwarzen Qualm, aber nichts davon berührte mich. Ich stand unversehrt inmitten des Infernos und schritt dann gelassen aus ihm heraus, wobei ich Trümmerteile beiseite trat.
    Ich sah nach oben, und der andere Helikopter kam im Tiefflug für einen erneuten Bordwaffenbeschuss herein. Inzwischen feuerten sie wild drauflos, halb von Sinnen vor Schock und Verzweiflung. Die Kugeln zersiebten die Straße und die Häuser und auch einige ihrer eigenen Leute. Und dann feuerten die Dreckskerle eine Höllenfeuerrakete auf mich ab. Mitten in Zivilgebiet! Ich rührte mich nicht von der Stelle, machte mich auf den Aufprall gefasst und fing die Rakete in meinen Armen. Die Rüstung absorbierte die gesamte Wucht des Aufpralls, und ich beugte mich nach vorn und drückte die Rakete an meine Brust. Sie explodierte und meine Rüstung absorbierte den Großteil der Energie. Um mich herum zersprangen jede Menge Fenster, aber es wurde niemand verletzt. Ich funkelte den Helikopter an: Ich hatte genug von diesen Idioten; die drehten ja völlig am Rad! Als der Helikopter auf mich zugejagt kam, sprang ich. Angetrieben von der Stärke meiner gepanzerten Beine schnellte ich hoch in die Luft, packte die Front des Cockpits und hielt mich daran fest. Der Hubschrauber taumelte und schlingerte heftig unter dem zusätzlichen Gewicht. Ich holte mit einer silbernen Faust aus und durchschlug geradewegs das Panzerglas des Cockpits.
    »Raus hier!«, sagte ich kalt zu den beiden Piloten.
    Sie stießen die Cockpittüren auf und sprangen. Ich konnte es ihnen nicht verübeln; alle Ausbildung der Welt kann einen nicht darauf vorbereiten, einem Drood-Frontagenten in seiner Rüstung entgegenzutreten.
    Der Hubschrauber krachte auf die Straße, rutschte weiter und warf Rauch und Funken in die Luft. Ich ritt auf ihm über den Asphalt und wartete, bis er endlich mit kreischenden Kufen zum Stehen kam. Dann stieg ich gelassen von dem zertrümmerten Cockpit herunter. An manchen Tagen ist es gut, ein Agent zu sein. Molly kam zu mir herübergeschlendert.
    »Angeber!«
    Ich schaute mich in der Straße um. Die meisten gepanzerten Männer lagen am Boden, verletzt oder eingeschüchtert oder bewegungslos. Die wenigen, die sich noch auf den Füßen hielten, hatten die Waffen weggeworfen und standen mit hinter den Helmen verschränkten Händen da. Fast hätten sie mir leid tun können: Sie meinten, sie kämen, um einen unbewaffneten Frontagenten und dessen Freundin zu verhaften; und wahrscheinlich hatten sie geglaubt, die Größe der Operation sei bloß typischer militärischer Overkill. Der Wind, den Molly heraufbeschworen hatte, legte sich allmählich, blies aber immer noch wütende kleine Böen hierhin und dorthin, als sei er verärgert darüber, gegen seinen Willen gestört worden zu sein. Hier und da brannten Feuer die Straße hoch und runter, und von den Trümmern der beiden
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