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Krieg der Wächter - Green, S: Krieg der Wächter - Daemons Are forever

Titel: Krieg der Wächter - Green, S: Krieg der Wächter - Daemons Are forever
Autoren: Simon R. Green
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Faust schloss sich um mein Herz, und ich konnte nur noch nach Luft schnappen. Molly kam herein, stellte sich neben mich und sah das Wort an der Wand. Sie nahm meinen Arm und drückte ihn an sich.
    »Ach Eddie, es tut mir so leid! Ich bin sicher, dass das hier vorher eine ganz reizende Wohnung war!«
    »Ich war nie ein Verräter«, sagte ich und erkannte meine eigene Stimme nicht wieder. »Ich war der Einzige, der dem treu geblieben ist, was die Familie eigentlich sein sollte.«
    »Das weiß ich doch, Eddie. Lass uns hier weggehen!«
    »Schon in Ordnung«, sagte ich. »Schon in Ordnung.«
    Das war es zwar nicht, aber ich ließ mich von ihr wegführen.
 
    Wieder im Wohnzimmer, schaute ich mich um und versuchte, mir einen Reim auf das Durcheinander zu machen. Sie hatten gar nicht einmal so viel kaputt gemacht - wahrscheinlich weil ihnen die Zeit gefehlt hatte.
    »Die haben wirklich ganze Arbeit geleistet!«, stellte Molly fest. Sie gab sich alle Mühe, nicht auf irgendwelche Sachen zu treten; das war zwar unmöglich, aber allein für den Versuch liebte ich sie.
    »Ich habe nichts anderes erwartet«, sagte ich. »Ich habe es zu meiner Zeit als Frontagent schlimmer getrieben, wenn ich den Unterschlupf irgendeines Schurken auseinandernahm, um nach Hinweisen oder Beweismaterial zu suchen. Oder auch nur, weil ich es konnte. Damals gehörte alles dazu. Aber ... Die kosmische Gerechtigkeit ist scheiße. Glaubst du an Karma, Molly?«
    »Karma nich sagen«, antwortete Molly munter. »Hast du dich nicht mal mit dem Gedanken getragen, irgendwelche Schutzvorrichtungen um deine Bleibe herum anzubringen?«
    Ich schnaubte verächtlich. »Ich habe Tonnen von den verdammten Dingern; du hättest bessere Chancen, in Bill Gates' privates Pornoversteck als in meine Wohnung einzubrechen! Aber nichts, womit meine Familie nicht fertig würde. Ich habe eben nie gedacht, dass ich mich einmal vor meiner eigenen Familie schützen müsste.«
    Molly runzelte die Stirn. »Müssten denn die Nachbarn nichts gehört und die Polizei gerufen haben?«
    »Die Menschen hören nie einen Drood bei der Arbeit«, erwiderte ich. »Und wenn doch, dann sorgen wir dafür, dass sie es wieder vergessen.«
    »Selbstverständlich zu ihrem eigenen Besten!«
    »Größtenteils ja. Ah, ich verstehe - das war ironisch gemeint! Tut mir leid, im Aufspüren von Ironie bin ich oft nicht besonders gut.«
    »Du und deine ganze Familie«, brummte Molly.
    »Was?«
    »Nichts. Was meinst du, was sie wohl hier gesucht haben?«
    »Das Übliche«, sagte ich. »Gegenstände der Macht, unerlaubte Grimoires und verbotene Texte, Informationen, zu denen ich keinen Zugang gehabt haben sollte. Möglicherweise sogar Aufzeichnungen über gezahlte Summen von außerhalb der Familie - alles, womit sie mich verdammen, unter Druck setzen oder erpressen könnten. Meine Familie hat es schon immer vorgezogen, aus einer Position der Stärke heraus zu verhandeln. Idioten! Als ob ich irgendetwas so Wichtiges einfach hier rumliegen lassen würde, damit es jeder finden kann.«
    »Stimmt!«, pflichtete Molly mir bei und grinste schelmisch. »Wo bewahrst du eigentlich dein wirklich geheimes Zeugs auf, Eddie? Deine peinlichen Fotos von dir als Kind, deine alten Teenagerschwarmliebesbriefe und deine persönlichen unanständigen Filme? Gibt es da irgendwelche Lieblingsstücke, die du vielleicht mitnehmen möchtest? Ich kann sehr tolerant sein ...«
    »Ich habe keine solchen Sachen«, erwiderte ich mit einiger Würde.
    Molly seufzte und schüttelte den Kopf. »Für einen Geheimagenten hast du ein sehr behütetes Leben geführt. Aber keine Angst, Eddie; ich werde deine Pornografie sein.«
    Ich lächelte. »Und da sagen die Leute, heutzutage gäbe es kein romantisches Gesäusel mehr.«
 
    Ich brauchte nicht lang, um die wenigen Dinge aufzusammeln, die ich mitnehmen wollte. Ein paar lädierte alte Meister Petz und die Seeziege- Bücher, die ich als Kind am liebsten gemocht hatte. Ein gerahmtes Foto meiner Eltern, aufgenommen unmittelbar bevor sie fortgingen, um bei einem letzten Auftrag für die Familie zu sterben. Neugierig betrachtete Molly das Foto.
    »Sie sehen so jung aus«, sagte sie schließlich. »Nicht mal so alt wie wir jetzt. Ungefähr im selben Alter wie meine Eltern, als sie von den Droods ermordet wurden.«
    »Wir haben so viel gemeinsam«, sagte ich und warf das Foto zusammen mit den Büchern in eine Tragetasche. »Ich verspreche dir: Ich werde die Wahrheit darüber herausfinden, was wirklich mit
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