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Krieg der Drachen - Roman

Krieg der Drachen - Roman

Titel: Krieg der Drachen - Roman
Autoren: Michael A Stackpole
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unbehaglich die Schultern. »Werd’ mich nie verstädtern lassen.«
    »Das weiß ich, doch du könntest mystrianischer werden müssen.«
    »Das schmerzt mehr als eine Schusswunde.«
    Kamiskwa schüttelte den Kopf. »Du bist bereit, dich für die Altashie zu opfern. Und ich bin bereit, unsere Zukunft zu opfern, damit du bleibst, wie du bist.«

    »Vielleicht gibt’s da noch was dazwischen.«
    Der Altashie überlegte kurz, dann nickte er. »Falls nicht, werden wir es erschaffen.«
    »Das gefällt mir. Wir treffen uns’re Wahl, und die andern werden damit leben müssen.« Nathaniel lachte. »Wer’n nich’ allzu viele sein, denen das gefällt. Schätze aber, sie wer’n sich dran gewöhnen.«
    Kamiskwa zog ihn an die Brust und drückte ihn. »Leb wohl, mein Bruder, und bleib nicht zu lange fort.«
    Nathaniel erwiderte die Umarmung, dann löste er sich. »Muss schon runter nach Port Maßvoll, den Leuten zeigen, dass ich noch lebe.«
    »Richte Rahel meine Grüße aus.« Kamiskwa lächelte. »Ich habe die beiden kleinen Uniformen eingepackt, die du für William und Thomas ausgewählt hast, und die silbernen Halsbergen für ihre Mütter. Und die silberne Schnalle für deine Tochter.«
    »Danke dir. Sag ihnen, ich komm sie bald wieder besuchen.« Nathaniel schaute zum Himmel und sah dünne Wolkenfäden. »Was meinst du, gibt’s ’nen frühen Winter?«
    »Er wird spät kommen, aber kalt werden.«
    »Gut. Hab mir irgendwie in den Kopf gesetzt, dass ich dem Prinz das Wollnashorn beschaffen will, das er haben will. Könnte die Zeit gebrauchen, es zu holen, bevor der Schnee fällt.«
    »Falls es jemandem gelingen kann, dann ist es der Zauberfalke. « Kamiskwa trat einen Schritt zurück und verschwand halb im Zwielicht. »Ich freue mich darauf, deine Pläne zu hören. Schon bald.«
    »Schon bald.« Der Waldläufer schaute Kamiskwa nach und wäre ihm fast gefolgt. Tatsächlich hätte er seinen Freund begleitet, hätte der ihn nicht daran erinnert, dass er Kapteyn Wald war. Er trug Verantwortung. Da waren Männer, die zu ihm aufblickten,
und sicher bildete sich ein Teil von ihnen ein, er hätte ihnen irgendwie das Leben gerettet. Hätte er sie nun einfach im Stich gelassen, hätte er ihnen etwas von ihrem Stolz geraubt. Irgendwie war es, als würde es die Angst vertreiben, die sie auf dem Schlachtfeld gefühlt hatten, wenn er hierblieb, und sie behandelte wie Freunde.
    Tatsächlich mochte er seine Männer, zumindest diejenigen, die er zum Fort Cuivre begleitet und dann an Bord des Schiffes aus dem Norden mit hergebracht hatte. Die anderen, nun, die hatten sich eingeredet, ein Glückstreffer, der jemanden getötet hatte, der dabei war, sie umzubringen, sei irgendwie aus seinem Gewehr gekommen. Völliger Unsinn, und er hatte versucht, ihnen klarzumachen, wie absurd das war, aber sie wollten es nicht hören. Ihre Überzeugung verband sie mit ihm, so wie viele wegen seiner Taten eine Verbindung zu Prinz Vladimir fühlten.
    Nathaniel seufzte. Er war bereit gewesen, die Verantwortung dafür zu übernehmen, die Männer in die Schlacht zu führen, aber er hatte geglaubt, dass diese Verantwortung bald darauf ein Ende haben würde. Erst jetzt erkannte er, dass er eine lebenslange Verpflichtung eingegangen war, die sich nicht in Wohlgefallen auflösen würde, nur um ihm das Leben leichter zu machen.
    Der Mystrianer kehrte in die Kneipe zurück, schüttelte ausgestreckte Hände, ließ sich auf die Schultern klopfen. Er lächelte, nickte den Männern zu, sprach den ein oder anderen mit Namen an. Jemand drückte ihm einen Krug Bier in die Hand, und er nahm einen Schluck. Der Geschmack überraschte ihn. Sah aus, als hätte Tor sich ein neues, junges Pferd angeschafft, damit es ihm die Bierfässer vollpisste. Er hoffte, er hatte dafür eines der besten von Kapteyn Percy Abberwick gestohlen.
    Er ging weiter in den Schankraum und prostete den Bein-Brüdern
zu. Die drei hatten den Feldzug ohne einen Kratzer überlebt, auch wenn Friedensreich noch immer seinen Arm schonte. Er hatte mit den Schwenkgeschützen auf dem Schiff nichts zu tun haben wollen, nicht einmal, nachdem die Sommerland-Jungs angeboten hatten, ihm den korrekten Zauber beizubringen. Als er erfahren hatte, was der Prinz und der Graf auf Magwamp geleistet hatten, war er nachgerade in Ehrfurcht erstarrt.
    Vladimir und von Metternin hatten Prinzessin Gisella in die Mitte genommen. Natürlich fiel sie auch den anderen Männern auf. Beim Erzählen ihrer Geschichten legten sie es darauf
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