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Kreuzzug gegen den Gral

Kreuzzug gegen den Gral

Titel: Kreuzzug gegen den Gral
Autoren: Otto Rahn
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beabsichtigt, genauso wie die Symbolik, die in der Zahl zwölf mitschwingt 54 und die sich in den zwölf Hauptämtern der SS wiederfindet.
    Selbst in anderen Räumen folgt die damalige Gestaltung einem bestimmten Zahlenkanon, dessen grundlegendes Muster die Zahl vier oder ein Mehrfaches davon ist. 55 So folgt die Anzahl der Steinplatten im Fußboden der „Krypta“ diesem 4er Muster. Bei dem in sechs Kreisen gegliederten Raum bestehen die zwei äußeren Ringe aus 36 Steinplatten (9x4), während der dritte Ring aus 52 Platten (13x4) gebildet wird. Der innere Kreis um die Feuerstelle besteht wiederum aus zwei kreisförmig angeordneten Ringen von Steinplatten, deren Anzahl 16 und 8 wieder durch 4 teilbar ist.
    Dazu paßt eine unbeachtet gebliebene Ableitung des Wortes „Gral“, die Josef von Hammer 1818 beschreibt. Ausgangspunkt für seine Überlegungen ist dabei die Inschrift einer templerischen Taufschüssel in der Steiermark: „Have ait Garal XII“, die er mit: „‘Sei gegrüßt!’ sagt der Gral der Zwölf.“ übersetzt; dazu führt er aus: „Gar heißt auf arabisch die Höhle, al ist der bekannte arabische Artikel, der dem arabischen Wort Emir angehängt, noch heute im Worte Admiral eingebürgert ist, indem das folgende Wort Bahr (Meer) aber dabei ausgeblieben ist, nämlich: Amir al bahr, Fürst des Meeres. Ebenso ist es bei Garal, (das hernach öfters mit der Versetzung des einen a Graal geschrieben worden), das folgende Wort ist ausgeblieben, worüber uns glücklicherweise diese Inschrift keinen Zweifel übrig läßt, indem die Zahl XII dasselbe ausdrückt, also Garal XII, die Höhle der Zwölf.
    Die Spuren dieser Höhle der Zwölf sind aber wirklich noch heute in den historischen Überlieferungen des Morgenlandes erhalten. In dem ‘Adschaib ol machlukat’ Kaswinis werden die Bewohner derselben unter dem Artikel des Berges Rakim mit den Siebenschläfern vermengt. Kaswini und sein persischer Übersetzer führen aber auch die Überlieferungen von der Höhle der Dreizehn an (die zwölf Kapitularen mit dem Großmeister).
    ‘Wir kamen (im Berge Rakim) zu einem Kloster und begehrten, daß sie uns den Weg (zur Höhle) wiesen; wir gaben ihnen zu diesem Ende ein Geschenk und sie brachten uns zu einer Höhle (Gar), und diese Höhle (Gar) war mit einem eisernen Tore verschlossen. Sie öffneten es und wir kamen zu einem großen in den Felsen gehauenen Gemache, worinnen wir dreizehn Männer sahen.’ (...)
    Diese Höhle (Gar) mit dem arabischen Artikel Garal enthält also das bisher noch unenthüllt gebliebene Geheimnis der wahren Ableitung des Grales.“ 56
    Otto Rahn, der zweifellos die erreichbare Literatur über den Gral kannte und der zuerst in der Abteilung des Wiligut/Weisthor arbeitete, bevor er Mitglied in Himmlers persönlichen Stab wurde, könnte derjenige sein, dessen mythologische Kenntnisse der „Reichsführer-SS“ nutzte. Es ist interessant, daß die 1937 erschienenen Erstausgabe von Otto Rahns zweitem Buch „Luzifers Hofge-sind“ eine zwölfblättrige Rosette trägt, deren zwölf Segmente um einen inneren Kreis und ein punktförmiges Zentrum angeordnet sind. Das Zeichen ist gleich zweimal in das Leinen von Buchrük-ken und Titel eingeprägt.
    Allerdings sollte man nicht aus den Augen verlieren, daß es aus historischer Sicht keine Belege für Otto Rahns beratende Tätigkeit zur Wewelsburg gibt. 57 Trotzdem kann man mit diesem spekulativen Hinweis und der Feststellung, daß Heinrich Himmler die SS nach den Grundsätzen des Jesuitenordens formte 58 , die geplante Funktion des höhlenartigen Raums schlüssig beschreiben. Auch der ehemalige Geheimdienstchef Walter Schellenberg schreibt in seinen Memoiren, daß Himmler nicht nur die Doktrin des Gehorsams und die Organisation der Jesuiten übernahm, sondern auch einen ganz wesentlichen Bestandteil der „Gesellschaft Jesu“: die Exerzitien. 59 Diese stillschweigende Funktion der Burg als Exerzitienstätte zeigt sich auch in dem Wandel der Konzeption, die von der Gründung einer SS-Reichsführerschule abrückte. 60
    Der überakustische Kuppelbau der „Krypta“ eignet sich gut als Ort der schweigenden Meditation, denn jedes noch so kleine Geräusch wird durch diese Raumakustik verstärkt und „hochgeschaukelt“. Da die Nachhallzeit im Zentrum acht Sek. beträgt, war das klanglich verstärkte Rauschen der Feuerstelle sicher kalkuliert. Hier, im zukünftigen „Mittelpunkt der Welt“, an der „Achse der Macht“, sollten die Mächtigen des neuen
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