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Kreuzzüge

Titel: Kreuzzüge
Autoren: Barnes John
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Minuten schneller als sonst«, behauptete er. »Das ist wirklich bemerkenswert.«
    »Die Kavallerie ist durchgebrochen«, verkündete Gideon. »Jeder auf seinen Platz, Brüder!«
    Die durcheinander wirbelnde Wolke von Greifen veränderte sich – die Angriffsfront spaltete sich unter der Wucht des Angriffs der Kavallerie.
    »Sie haben das Gate bereits entladen«, kommentierte Joshua seine Beobachtungen.
    »Das mussten sie auch! Macht euch bereit. Die Verstärkung ist im Anmarsch.«
    Der Kavallerietrupp raste um den Hügel herum, umgeben von einer gewaltigen Staubwolke und dicht gefolgt von einem Schwarm Randallaner. Gideon brüllte »Feuer«, und Hauskyld nahm den Polaronblock und setzte ihn in das MHD-Aggregat ein. Dann schloss er die Ladeklappe und trat auf den Fußschalter.
    »Im Namen des Vaters … eins, zwei, drei, vier, Feuer!«, brüllte Joshua, und dann legte der MHD mit voller Leistung los. Mit mörderischem Knistern und ätzendem Ozongestank entluden sich die Kondensatoren.
    Die Spule brummte gequält, als Gideon den Bolzen freigab. Doch das Projektil schlug kurz vor dem ersten Greif in den Boden.
    »Bolzen!«
    Hauskyld beeilte sich, einen neuen Stahlbolzen in die Halterung zu rammen. Dann rannte er zurück und legte einen weiteren Polaronblock neben die MHD-Einheit. Er schob die Klappe hoch, holte den geschwärzten, verbrauchten Block heraus und warf ihn achtlos beiseite.
    »Fertig!«
    »Feuer!«
    Wieder tauschte er den Block aus, schloss die Klappe und betätigte den Schalter. Er hatte kaum Zeit, einen Moment hochzusehen, als Joshua schon wieder zu lamentieren begann.
    »Im Namen des Vaters …«
    Der Kavallerietrupp, der jetzt den Rückzug zur Festung antrat, hatte sich deutlich vergrößert, da das Gate Verstärkung mitgebracht hatte. Eine vollständige Garnison – und das war bitter nötig.
    Den Randallanern war dies jedoch nicht entgangen. Statt nun ebenfalls den Rückzug anzutreten, wie sie es sonst zu tun pflegten, versuchte ihre Nachhut der Kavallerie den Weg zur Zugbrücke abzuschneiden.
    Gideon feuerte wieder. Diesmal nahm er den Flügel eines heranfliegenden Greifs ins Visier und schoss. Offenbar gelang ihm der Schuss, denn der Greif stieß einige spitze Schreie aus und stürzte dann in spiralförmigen Windungen zu Boden. Der Randallaner auf seinem Rücken verlor den Halt und ruderte wild mit allen sechs Gliedmaßen in der Luft herum, bis er auf dem roten Felsgestein aufschlug.
    »Bolzen!«
    Hauskyld holte schnell einen weiteren Stahlbolzen. Als er diesen gerade einlegen wollte, verspürte er einen siedend heißen Schmerz. Etwas hatte sein Gesicht gestreift – eine Musketenkugel, die sich danach in den festgestampften Lehm des Festungswalls bohrte.
    »Die Viecher schießen zurück!«, schrie Gideon. »Feuer!«
    Weitere Musketenkugeln schlugen in die Mauer ein. Einer der Schützen stand nur wenige Meter von ihm entfernt, wurde ebenfalls getroffen und stürzte vom Wall. Hauskyld schloss die Klappe und betätigte den Schalter. Als Joshua den Feuerbefehl gab, war Hauskyld schon wieder unterwegs, um den nächsten Stahlbolzen zu holen.
    Die ersten Soldaten hatten jetzt die Zugbrücke erreicht, aber die Greife stießen immer wieder auf sie nieder. Verzweifelt versuchten die Männer, die Angreifer aufzuhalten und in eine andere Richtung abzudrängen. Drei der Greife landeten direkt vor den Kavalleristen auf der Zugbrücke. Die Reiter der Flugwesen waren unmittelbar vor der Landung abgesprungen; sie hielten Pistolen in den unteren Händen, Streitäxte in den oberen. Ihre Handschlangen schossen zuckend aus den Beuteln der Greife hervor.
    Noch hielten die Kavalleristen sich zurück und beobachteten, was sich am Fuße der Brücke abspielte. Auf diesen Moment hatten die Randallaner nur gewartet – die Soldaten waren jetzt so nahe, dass sie ihre Lanzen nicht mehr effektiv einsetzen konnten. Die Greife stürzten sich auf sie, die rasiermesserscharfen Klauen weit vorgestreckt, während ihre Reiter mit Piken, Dreschflegeln und Streitäxten auf die Männer einschlugen.
    »Blutende Pflaume Mariens«, flüsterte Gideon und richtete seine Waffe auf einen Punkt am Fuße der Brücke aus. »Mariens blutig gefickte Pflaume!«
    Er schoss. Der Bolzen traf einen Randallaner in den Hinterkopf, riss ihm die Stahlkappe vom Kopf und schleuderte ihn mit dem Gesicht voran auf den Boden. Hart schlug der Körper auf. Der Greif schrie und pickte wütend mit dem Schnabel nach den Reitern.
    Hauskyld schob den nächsten
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